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Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Titel: Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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antwortete nicht. Dann hob Kristoff eine Augenbraue als stillen Befehl.
    »Es ist unmöglich, es mit Worten zu beschreiben«, stieß Wroth nach kurzem Überlegen hervor.
    »Und was dachte sie über den Biss?«, fragte Kristoff.
    Er wollte ihnen nicht sagen, wie sie darauf reagiert hatte, wie es sie zu einem derart intensiven Höhepunkt getrieben hatte, dass es ihm den Atem verschlagen hatte.
    Kristoffs Augen starrten ihn unerbittlich an. »Du weigerst dich, eine Frage deines Königs zu beantworten, nachdem du soeben gestanden hast, das verabscheuungswürdigste Verbrechen begangen zu haben, das wir kennen?«
    Es war seine Braut, von der sie sprachen. Er wollte lügen, sagen, er sei nicht sicher, er wisse es nicht, aber das konnte er nicht. Er würde seinen Eid nicht brechen, wenn er auf diese Frage antwortete, und sollte Kristoff seinen Tod befehlen, konnte er Myst nicht mehr vor Ivo beschützen.
    »Sie hat große Lust dabei empfunden«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, auch wenn es ihn anwiderte.
    Kristoff erschien erfreut. Vielleicht sogar erleichtert. »Meint ihr, ich sollte Wroth seine Verfehlung vergeben? Denn wer unter uns hätte der Versuchung widerstehen können, wäre sie unsere Braut gewesen, deren köstliches Blut uns lockt?«
    Wroth gelang es mit Mühe, seine Überraschung nicht zu zeigen. Normalerweise hätte Kristoff ihn dazu verurteilt, auf offenem Feld angekettet zu werden, bis die Sonne ihn zu Asche verbrannt hatte.
    »Du kannst weitermachen wie bisher, aber sollten sich deine Augen rot verfärben, wisse, dass wir dich vernichten werden.« Er starrte immer noch auf das zerfetzte Kleidungsstück mit dem Blut der Walküre.
    Wroth gelang es, sich so weit zu fangen, um sprechen zu können. »Ich hatte vor, heute Nacht nach Oblak zu kommen, um Euch zu berichten, dass Ivo in New Orleans gesehen wurde. Er sucht nach jemandem, und ich vermute, es könnte sich dabei um Myst handeln. Ich muss … «
    »Wir werden uns darum kümmern«, unterbrach ihn Murdoch mit schneidender Stimme. »Um Gottes willen, du bleibst hier und … genießt … alles.«
    »Sieh zu, dass du so viel wie möglich von ihr erfährst.« Kristoff musterte ihn mit seinen scharfsinnigen Augen, als er aufstand, um zu gehen. »Und du wirst uns sagen, ob mit dem Blut die Erinnerungen kommen.«
    Ein kurzes, rasches Nicken. Als Wroth den Raum verließ, immer noch wie betäubt nach dem gerade Erlebten, hörte er Kristoff sagen: »Wer von euch meldet sich freiwillig, um Murdoch nach New Orleans zu begleiten, wo dieser Koven voller Walküren beheimatet ist?«
    Wroth hörte jeden einzelnen Stuhl über den Boden kratzen, als sie wie ein Mann auf die Füße sprangen.
    Wie eine Katze, die sich die Wunden leckt, saß Myst in der großen Badewanne und ließ den Kampf noch einmal vor ihrem inneren Auge ablaufen.
    Nachdem sie sich zurückgehalten hatte, fragte sie sich nun, ob sie hätte gewinnen können, fragte sich, ob sie wahrhaftig geschlagen worden war. Aber dann bewegte sie die Finger der Faust, die er abgefangen hatte. Sie taten weh. Sie waren nicht gebrochen. Auch er hatte Zurückhaltung geübt.
    Sie seufzte, unfähig, die Entrüstung zu entwickeln, die eigentlich gerade in ihr toben sollte, oder auch nur Sorge angesichts der möglichen Gefahr, die unten lauerte. Darum würde Wroth sich kümmern. Er war stark. Sie zuckte mit den Achseln, und schon kehrte sie in Gedanken zu den höchst erstaunlichen Ereignissen dieser Nacht zurück. Ihre Schwestern wussten jetzt, dass ihre Kette fort war und dass ein Vampir sie zu seiner Braut gemacht hatte.
    Was sie nicht wissen konnten, war, wie sehr sie es genossen hatte. Sein Biss hatte ihre ganze Welt auf den Kopf gestellt, sie Schmetterlinge im Bauch fühlen lassen. Selbst jetzt noch lief ihr ein Schauer über den Rücken, wenn sie daran dachte, obgleich sie wusste, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmen konnte, wenn sie sich nach so etwas sehnte. Und wenn ihr Verhalten noch so verwerflich war, sie verzehrte sich danach, es noch einmal mit ihm zu tun. Und wieder und wieder.
    Hinzu kam, dass Wroth sie genommen hatte wie kein anderer je zuvor. Auch wenn sie sich aufführte, als ob sie haufenweise Liebhaber gehabt hätte, hatte sie in Wahrheit nur ungefähr ein Dutzend fester Beziehungen gehabt. Sie war ein paar Jahrhunderte mit einem wunderbaren Hexenmeister zusammen gewesen, aber das war eine Fernbeziehung gewesen – in jener Zeitdauerte es ein halbes Jahr, wenn einer den anderen sehen wollte

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