Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung
werden sich nur dann rot färben, wenn du tötest, während du lebendiges Blut trinkst. Die mit den roten Augen saugen ihre Opfer vollkommen leer, bis in die Tiefen der Seele. Sie nehmen alles Schlechte, den Wahnsinn, sämtliche Sünden auf.«
Ihm klappte der Unterkiefer herunter. »Ist das der Grund, wieso reinblütige Vampire dem Wahnsinn verfallen?«
Sie schüttelte den Kopf. »Es ist schon ein bisschen komplizierter als das. Das Töten wird für sie zur Sucht, und das heißt, dass sie nie mehrfach aus derselben Quelle trinken können. Nach einigen Jahren mit zahlreichen verschiedenen Opfern sammelt sich dann eine gewaltige Menge an Erinnerungen in ihnen an.«
Er legte seine Hand an ihren Hinterkopf. »Bei jedem Sonnenuntergang habe ich meine Augen überprüft, unsicher, ob dein Blut sie verfärben würde. Ohne zu wissen, ob meine Brüder mich würden töten müssen.«
Es lag kein Vorwurf in seinem Tonfall, aber sie hätte sich wohl kaum schuldiger fühlen können. Dieser Mann steckte immer noch in ihr, in ihrem Körper, der auf eine Art und Weise vibrierte, die sie nie im Leben erwartet hatte … und sie quälte ihn.
»Wroth, du bist ein Vampir. Die meisten mögen das anders sehen, aber ich jedenfalls glaube, dass es deine Natur ist zu trinken. Eine Verbindung herzustellen. Zu leben. Aber nicht, auf diese Weise zu töten. Und man muss schon ein paar Jahrzehnte lang Tag für Tag töten, bis sich so viele Erinnerungen anhäufen.«
»Ich werde mich nicht wandeln«, sagte er verwundert. »Ich bin dazu bestimmt zu trinken.« Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Er stützte sie immer noch mit einem Arm, und mit der freien Hand streichelte er ihr übers Haar. Er würde sie niemals gehen lassen. Er hat mich besiegt … Sie erschauerte.
»Und es hat dir gefallen.«
Es war keine Frage, dennoch antwortete sie: »Dein Biss war das Einzige, das dich vor einem gut gezielten Tritt in die Weichteile gerettet hat.« Er grinste. »Es hat mir mehr gefallen, als ich sagen kann«, fuhr sie mit leiser Stimme fort.
Er gab ein zustimmendes Grunzen von sich und stieß noch einmal in sie hinein, immer noch ziemlich hart. Zu ihrer Überraschung stöhnte sie auf. Ihre Begierde flammte erneut auf.
»Habe ich zu viel getrunken?«, fragte er. Er befand sich immer noch auf den Knien und ließ sie jetzt zurückfallen, bis sie sich in einer waagerechten Position befand. Er hielt sie immer noch sicher fest – die eine Hand umfasste ihren Kopf, die andere stützte ihre Schulter – , während er sie ganz langsam, genüsslich zu sich heranzog und mit seinem Schaft Zentimeter für Zentimeter in sie eindrang.
Ihre Lider schlossen sich zitternd, und sie antwortete, ohne nachzudenken. »Ich bin unsterblich – schon vergessen?«
Er hielt abrupt inne und zog sie wieder an seine Brust, die Arme beschützend um sie geschlungen. »Ich hab etwas gehört.«
»Da ist nichts.« Frustriert trat sie ihm mit den Fersen in den Hintern und bewegte sich auf ihm hin und her. Er unterdrückte ein Stöhnen, regte sich selbst aber nicht. Als sie die Augen aufschlug, wusste sie, warum: Er starrte wutentbrannt auf … die Schwertspitze, die gegen seine Kehle drückte.
Regin drückte fest genug zu, dass Blut herablief. Lucia stand mit gespanntem Bogen neben ihr.
»Nein«, sagte Myst. Ihre Stimme war heiser vom Schreien. »Nicht.«
Regin starrte sie ungläubig an. Regin, deren gesamte Rasse von Vampiren vernichtet worden war … und die heimlich anhand der Bissnarben ihrer Mutter das Zählen gelernt hatte. »Dieses Ding hat dich vergewaltigt … «
»Wir sind den Blitzen hierher gefolgt, Regin«, unterbrach Lucia sie. »Was auch immer er ihr angetan hat, sie hat es zugelassen.«
Sie vermochte sich nicht vorzustellen, was sie für einen Anblick boten, mitten im Feld, nach ihrem gnadenlosen Kampf. Sie mussten von blauen Flecken übersät sein, blutig, ihre Kleidung zerfetzt.
Wiesohatteersienichtforttransloziert?WiesohatteersienichteinfachbeiseitegeschobenundReginangegriffen?SiehatteeineVermutung,wasdieersteFragebetraf:Erwollte,dasssiesiesosahen.Eswardereinfachste,wennauchbrutalsteWeg,ihreBeziehungöffentlichzumachen.Sieversuchte,sichvonihmzulösen,dochseineArmehieltensienochfester,umsiedavonabzuhalten.
»Bitte, Wroth«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Lass mich mit ihnen reden.« Da ließ er sie schließlich los.
Aber die eifersüchtige Myst wollte nicht, dass ihre Schwestern Wroth in seiner riesigen, harten Herrlichkeit sahen, darum zog sie ihren
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