Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Titel: Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
Vom Netzwerk:
geht es gut. Ich komme gerade von ihm. Er hat die Wahrheit über seine Braut gesagt, diese Néomi. Sie ist eine hübsche kleine Tänzerin, die ihn – wenn man sich das vorstellen kann – anbetet und eine beruhigende Wirkung auf ihn ausübt.«
    Murdoch verlangsamte sein Tempo. »Ich bin froh, das zu hören.«
    »Wie willst du denn überhaupt nach Eissengard gelangen?«, fragte Nikolai. »In der Arktis herrscht Spätherbst. Die Temperatur dort könnte jetzt schon um die minus vierzig Grad betragen. Verdammt noch mal, Murdoch, stell dir das doch nur mal vor. Wenn du ausspuckst, friert deine Spucke, ehe sie auf dem Boden ankommt.«
    »Dorthin fliegen keine Flugzeuge«, sagte Myst. »Nicht einmal die der Mythenwelt.«
    Er schnürte den Rucksack zu. »Ich werde einfach so weit nach Norden reisen, wie es geht, und mich dann den Rest des Weges translozieren.«
    »Du kannst dich nicht weiter translozieren, als du sehen kannst«, wandte Nikolai ein. »Dann kannst du nur hoffen, dass die Sicht nicht allzu schlecht ist.«
    »Wir werden Kaderin anrufen«, schlug Myst vor. »Sie kann bei der Logistik helfen. Sie weiß besser als jeder andere, wie man auch die entlegensten Orte erreicht.«
    Murdoch schüttelte den Kopf. »Dazu hab ich keine Zeit. Und ich glaube, ich kenne bereits einen Weg.«
    Daniela hatte noch ein einziges kryomantisches Symbol gefehlt. Das eine, welches Murdoch zerstört hatte. Er würde es mithilfe ihrer Erinnerungen rekonstruieren.
    Denn er hatte von ihrer Begegnung mit Jádian geträumt und ihre ganze Unterhaltung mit angehört. Murdoch war vollkommen klar, dass ihr letztes Symbol nicht korrekt gewesen war. Er wusste, wenn er Danielas Arbeit kopierte, würde sich das Portal zweihundert Meilen südlich von Eissengard öffnen. Und er hatte mitbekommen, dass Jádian bezweifelte, dass selbst Daniela die Eiswüste – den Weißen Tod – überleben könnte.
    Murdoch schüttelte energisch den Kopf. Er war fest entschlossen. Dann würde er sich also ein paar Hundert Meilen nach Norden translozieren müssen. Und das schnell.
    Wie schlimm kann das schon sein?
    Murdoch hatte nie gewusst, was wahre Kälte ist.
    Um ihn herum tobte ein arktischer Schneesturm, der so laut heulte, dass ihm die Ohren wehtaten.
    Er konnte kaum mehr als einen halben Meter weit sehen, was bedeutete, dass er sich auch nur genauso weit vorwärtstranslozieren konnte. Seine Muskeln wurden immer schwächer, erlahmten mit jeder brutalen Minute mehr. Schon vor Meilen war er gezwungen gewesen, seine Ausrüstung zurückzulassen.
    Stunde um Stunde schleppte er sich weiter . Ich glaube, ich laufe im Kreis. Sein Kompass funktionierte nicht. Und in diesem niemals enden wollenden Sturm war es unmöglich, die Sterne zu sehen. Bin so verwirrt.
    Wenn er stehen blieb, würde er auf der Stelle erfrieren, aber umbringen würde es ihn nicht. Er würde weiterleben, eingefroren festsitzen, bis ihn jemand an einen warmen Ort brachte, wo er auftauen konnte.
    Doch nicht einmal die Vorstellung dieses grausigen Schicksals trieb ihn weiter an.
    Nein, erst als er daran dachte, dass er Daniela niemals wiedersehen würde, biss er die Zähne zusammen und kämpfte sich weiter. Das Bild ihres elfenhaften Gesichts vor seinem inneren Auge trieb ihn voran …
    Waren das dort hinten Lichter? Oder bildete er sich das nur ein? Er zog den Gesichtsschutz beiseite, um besser sehen zu können, was ihn die oberste Schicht seiner gefrorenen Haut kostete. Er geriet ins Wanken bei dem Gefühl, als ob sein Gesicht mit Säure übergossen worden wäre.
    Ignoriere den Schmerz. Wie weit es wohl bis zu diesen Lichtern sein mochte? Er teleportierte sich vorwärts, doch es gelang ihm nicht, sich seinem Ziel anzunähern – irgendeine Art unsichtbare Barriere hielt ihn zurück. Er versuchte es noch einmal. Nichts. Er kämpfte mit aller Kraft, um dorthin zu gelangen, gab sein Bestes, um die Lichter zu erreichen, sie zu erreichen.
    Eine unvorstellbare Quälerei … wieder und immer wieder.
    Am Ende hatte er seine Kraft bis auf den letzten Rest verbraucht. Er brach im Schnee in die Knie. Eine besonders heimtückische Böe sauste brüllend über ihn hinweg und fegte ihn zu Boden.
    Mit dem letzten Fünkchen Willenskraft streckte er eine Hand aus.
    » Daniela … «

39
    Danii saß auf ihrem Thron und sann über Hexen nach – und über einen Thronverzicht.
    Ich könnte mit Mariketa der Langersehnten ein Treffen arrangieren, ihr einen Eimer voller pampelmusengroßer Diamanten mitbringen und sie bitten,

Weitere Kostenlose Bücher