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Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Titel: Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sutton Verlag GmbH
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Ordnungsfanatikerin?«
    »Das hat doch damit gar nichts zu tun«, flüstert Samira und sieht ihren Mann beschwörend an. »Wenn du mich fragst, hier sieht’s echt furchtbar aus. Wie nach einem Kampf …«
    »Ich frag dich aber nicht!« Stefans Stimme hallt durch den Flur. Gedämpft fügt er hinzu: »Und jetzt hör endlich auf damit, überall Gespenster zu sehen! Den Luxus können wir uns nicht leisten.«
    Samira schaut zu Boden. Dann schmiegt sie sich eng an ihren Mann, schlingt die Arme um seinen Hals. »Ich hab solche Angst, Stef. Bitte, lass uns wieder geh’n.«
    Er löst sie von sich, nimmt ihre Hände in seine und sieht Samira fest an. »Schatz, schau einfach noch mal genauer hin, und du wirst merken, du regst dich völlig umsonst auf. Oder wie erklärst du dir die Uni-Hundemarke, den blitzsauberen Laborkittel …«
    »Aber den kann man doch überall kaufen!«
    Stefan lässt Samiras Hände fallen und geht schnurstracks zu der Treppe, die ihr Gastgeber eben erst hinabgestiegen ist. »Mir reicht’s. Mit dir kann man nicht reden. Dann wart doch von mir aus solang hier oben, ist mir egal.«
    Samira bleibt zurück. Steht einfach nur da. Mit hängenden Armen, Tränen in den Augen und bebender Unterlippe. Zerrissen von ihrem Drang, Stef überallhin blind zu folgen, und einer inneren Stimme, die ihr sagt, sie solle laufen. Schnell laufen. Um ihr Leben.

16
    Sie schluckt. Zweimal kurz hintereinander.
    Der Raum ist taghell erleuchtet. Aber kalt und steril wie ein Operationssaal.
    »Kommen Sie ruhig näher, junge Dame. Ich beiße nicht.« Samira betrachtet die tätowierte Hand, die sich ihr einladend entgegenstreckt. Sie ist beinahe so weiß wie der Laborkittel. Schlohweiß und irgendwie beängstigend – so wie der Unterton, der in der sanft klingenden Stimme mitschwingt.
    Armes verlorenes Hascherl.
    Samira sieht sich um. Erschrickt, als sie das mit Brettern vernagelte Fenster an der Wand zu ihrer Linken sieht.
    »Jetzt komm schon, Sam, es ist alles okay.« Stefan sitzt auf einem schwarzen Plastikstuhl, vor einem Tisch mit einem größeren Apparat darauf. Er dreht sich nicht zu ihr um, sondern studiert eingehend das Gerät mit den Kippschaltern. Die fahle Hand ist weiterhin nach Samira ausgestreckt. Der Blick aus den glänzenden Augen: freundlich. Aber irgendwie starr.
    Samira wird es kalt. Die Arme eng um den Oberkörper geschlungen, tastet sie sich mit kleinen Schritten vorwärts, auf die Wand mit der ausgehängten Tür zu. Sie neigt sich vor, lugt durch die Öffnung zum Nachbarraum. Auch der ist taghell erleuchtet, verströmt aber dennoch die Aura einer totalen Finsternis. Vor Samiras Augen beginnt es zu flimmern beim Blick auf das riesige hölzerne Stuhlgestell, auf dem ein Mädchen sitzt, vielleicht zwölf oder dreizehn Jahre alt. Die zierlichen Arme und Beine sind mit Lederriemen festgeschnallt, und die Rückenlehne des Stuhles ragt etliche Zentimeter über den Kopf der Kleinen in die Höhe.
    »Was …« Samira schluckt, als sie die bizarre Krone auf dem Haupt des Mädchens sieht: ein nasser Minischwamm, auf dem ein kleines, rundes, mit einem Kabel verbundenes Ding liegt. Befestigt mit einem breiten Klebeband, dessen Enden rechts und links über die runden Wangen der Kleinen bis zum Kinn hinabreichen. Doch das scheint das Mädchen nicht weiter zu stören. Den Kopf leicht seitlich geneigt, fällt ihr das zum Zopf gebundene, rotblonde Haar locker über die zarte Schulter. Der kindliche Mund scheint zu lächeln. Samira sieht ihr in die Augen und ist verwirrt. Der Blick dieses Mädchens, er erscheint ihr irgendwie entrückt.
    »Darf ich vorstellen, das ist Stella, die im nun gleich beginnenden Experiment die Schülerin Ihres Mannes sein wird.«
    »Auch über einen Kontakt aus der Faceletter-Liste«, ruft Stefan dazwischen. »Und, bist du jetzt endlich beruhigt?«
    »Schülerin? Experiment?« Samira schaut auf die an die Stuhlbeine gefesselten Füße des Mädchens. Und stellt mit einer gewissen Erleichterung fest, dass sie Schuhe trägt. »Aber warum darf sie sich denn nicht frei bewegen?«
    »Das ist Teil der Versuchsanordnung.«
    »Aha. Und das komische Ding da auf ihrem Kopf? Wofür ist das?«
    »Eine notwendige Verbindung zum Equipment unseres Experiments.«
    Samiras Blick schweift durch den Raum. »Und wo ist ihre Mutter?«
    »Sie holt sie in circa einer Stunde wieder hier ab.«
    »Okay …« Sie sieht zu dem Mädchen hin. »Und warum ist sie so dünn angezogen? Hier unten ist’s doch nicht sehr warm, und

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