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Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Titel: Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sutton Verlag GmbH
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Schwertstich mitten ins Herz getroffen. Die Tränen stürzen aus seinen Augen. Dann hört er Samira aufschreien, gefolgt von einem ploppenden Geräusch. Er fährt herum. Sieht, wie sie in sich zusammensackt. Und spürt alsNächstes eine Berührung auf seiner linken Brust. Etwas explodiert in seinem Inneren. Dann wird es dunkel.

17
    Zu dem Fund zweier Leichen im Gebiet des Frankfurter »Wäldchens« in Sachsenhausen-Süd gibt es im Hinblick auf den Täter nach wie vor keine gesicherten Erkenntnisse. Die nahezu vollständig verkohlten Leichname waren in der schneefallfreien Nacht zum vergangenen Sonntag nur wenig abseits des Fußweges zur Commerzbank-Arena von drei jüngeren Männern entdeckt worden. Die beiden Toten lagen in einer knapp zehn Meter vom Wegrand entfernten und von dort aus gut einzusehenden Schneekuhle, und zwar in »Boxerstellung«: die Arme und Beine waren angewinkelt, der Rücken durchgedrückt. Laut Professor Hans Dillinger, Leiter des Rechtsmedizinischen Institutes, lässt dies jedoch keinen Befund auf ein etwaiges Zeichen durch den oder die TäterIn zu, da die im Vergleich zu den Streckmuskeln deutlich kräftiger ausgebildeten Beugemuskeln bei extremer Hitze schneller schrumpfen. Brandleichen nehmen also prinzipiell eine solche Haltung ein.
    Die vorläufige Obduktion ergab, dass es sich um einen Mann und um eine Frau handelt. Eine Identifikation der getöteten Personen konnte noch nicht erfolgen.
    Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass beide Opfer an Ort und Stelle verbrannt worden sind. Der Fund eines leeren Kanisters lässt zudem auf den Einsatz von Brandbeschleuniger schließen. Augenzeugen für eine solche Tat unweit der Stadtautobahn gibt es bislang jedoch nicht.
    Spekulationen über einen eventuellen Zusammenhang mit dem Konzert einer für ihre Pyroeffekte berüchtigten Rockband, das am Abend des Leichenfundes in der Commerzbank-Arena stattgefunden hatte, weist die ermittelnde Sonderkommission bisher zurück. Dennoch denkt das Familienministerium aufgrund des Verdachts, dass die Tat in einem Zusammenhang mit Texten dieser Band stehen könnte, derzeit über eine komplette Indizierung nach.
    »Wunderbar.« Devcon legt die Zeitung beiseite. Er nimmt die Lesebrille ab, verschränkt die Arme auf dem runden Tisch – Ort für die Meetings in seinem Büro – und nickt Sascha Grafert und Leila Voist aufmunternd zu. »Tut mir leid für die Rockband, aber solange die Presse mit denen beschäftigt ist, können wir wenigstens in Ruhe unsere Arbeit machen.«
    »War mir ja klar, dass du das so siehst, schon als ich dir die Zeitung da hingekracht hab.« Tatjana Kartan schlappt zur Tür rein, in der Hand eine schmale Akte, die sie Devcon hinwirft. »Abschlussbericht, Rechtsmedizin.« Sie spuckt ihren Kaugummi in die Hand, lässt ihn in den Papierkorb fallen und setzt sich auf den freien Platz neben Grafert, der, seine Unterlippe knetend, auf die Zeitung starrt, aus der Devcon vorgelesen hat – und Kartan dann leicht mit dem Ellenbogen anstößt.
    »Sag mal, was mir bei der Gelegenheit einfällt, hattest du nicht erzählt, dass du auch auf dieses Konzert gehen wolltest?«
    »Wollte. War aber nicht.«
    »Und warum nicht?«
    »Ging nicht.«
    »Wieso … ach was soll’s.« Grafert verdreht die Augen und mustert Tatjana Kartan mit hochgezogenen Brauen. »Und wie siehst du eigentlich aus? Du hast so komische Rötungen im Gesicht. Hast du eine neue Hautcreme, die du nicht verträgst? Oder hast du was Falsches gegessen …«
    »Sorry, verehrter Herr Kollege, aber leider hatte ich bisher noch keine Zeit, mich speziell für Sie mal schnell in den Farbtopf zu schmeißen. Wenn’s dir nicht gefällt, dann guck gefälligst woanders hin, Mensch!«
    »Verdammt noch mal!«, ruft Devcon dazwischen. »Geht das wirklich schon wieder los!«
    Tatjana Kartan lehnt sich brüsk zurück, die Arme vor der Brust verschränkt. »Tut mir leid, aber den Schuh zieh ich mir jetzt garantiert nicht an …«
    Devcon hebt die Hand und Kartan verstummt. Ihre Augen glänzen fiebrig, befindet Devcon. Im Stillen. »Also, was steht drin in dem Abschlussbericht? Irgendwas von Bedeutung für uns?«
    »Das kann man wohl sagen.« Kartan hustet, um das Kratzen aus ihrer Stimme zu bekommen. Erfolglos. »Die Leichen wurden post mortem verbrannt.« Wieder ein Husten.
    »Was?« Grafert zieht die Lippe hoch. Leila Voist fischt ein Päckchen Kräuterpastillen aus ihrer Strickjackentasche und hält es Kartan hin. Die greift mit kaum verhohlenem

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