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Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Titel: Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sutton Verlag GmbH
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ferngelenkt. »Wir müssen den Film sofort sperren lassen.«
    »Das haben die Kollegen bereits veranlasst – da!« Grafert deutet auf den Monitor. Er zeigt einen Mann und eine Frau von hinten, am Pult mit einem Kasten mit verschiedenen Schaltern.
    »Laut Zeitangabe läuft das noch knapp drei Minuten«, murmelt Devcon. Kaum hörbar.
    Grafert sieht auf seine Armbanduhr. »Die einstweilige Verfügung der Staatsanwaltschaft dürfte dem Provider inzwischen vorliegen, bei so was sind die zum Glück immer pfeilschnell. Jetzt müssen die dort vor Ort nur noch reagieren …«
    Der Mann und die Frau auf dem Bildschirm drehen sich um. Ihre Gesichter von der Tortur gezeichnet. Die Augen schreckgeweitet.
    »Was ist das für ein Knüppel, der da ins Bild kommt?« Grafert deutet auf die linke Hälfte des Monitors.
    Devcon beugt sich näher heran – und reißt die Hände ans Kinn. »Oh my goodness …«
    In dem Moment ertönt ein »Plopp«. Die Frau sackt in sich zusammen.
    Und dann noch einmal »Plopp«.
    Der Mann ist ebenfalls tot.
    Der Bildschirm wird erneut schwarz.
    »Plastikflasche«, flüstert Devcon. »Überm Pistolenlauf, um den Schall zu dämpfen.«
    »Noch zwei Minuten und zwanzig Sekunden.« Grafert starrt wie gebannt auf den Monitor. Der nun eine Person mit Maske zeigt. Mit einer Art Clownsmaske, entstellt durch lange blutfarbene Narben an beiden Mundwinkeln. Die Augenlöcher sind pechschwarz umrandet. Dick und pechschwarz umrandet wie verrußte Fensterrahmen. Aus denen grüne Augen leuchten. Wie im Wahn leuchten. Dazu eine zur Unkenntlichkeit verzerrte Stimme, die blechern und sachlich wie die eines Roboters zu sprechen beginnt: »Wo der Schneid geopfert wird, verstummen die Vögel des Tages und schweigen die Vögel der Nacht …«
    Devcon beginnt zu frösteln.
    »Poesie?! Dieses kranke Arschloch kommt uns mit Poesie …«
    Devcon bedeutet Grafert, sofort zu schweigen.
    Und die Stimme fährt fort: »Gehorsam. Er ist wie Zement. Gegossen von der Stunde Null an. Um unser Wesen gespachtelt wie ein Sarkophag. Um uns zu kontrollieren. Zu manipulieren. Und zu missbrauchen. Es beginnt mit den …« – Devcon registriert die schweren Atemzüge der Roboterstimme – »… Erzeugern. Dann folgt die Schule. Ausbildung. Beruf. Partner. Und so fort. Es ist immer dasselbe. Der Stärkere spielt seine Macht aus. Kompromisslos. Rücksichtslos. Gewaltsam. Und mit den Jahren wird er immer fester, dieser Zement um unser Wesen. Bis wir schließlich vergessen, dass die Welt erst außerhalb des Sarkophags beginnt. Freiheit? Ein Märchen. Das Gute? Ein Mythos. Stattdessen: Gefangenschaft des Wesens. Le-bens-lan-ge Gefangenschaft.« Pause. Die Maske auf dem Bildschirm wird langsam größer. Die Ränder verschwinden, bis nur noch die schwarz umrandeten Löcher zu sehen sind mit den geschlossenen Augen dahinter – die sich jetzt mit einem schnellen Lidschlag wieder öffnen. Und funkeln wie die eines verletzten Raubtiers. »Gefangenschaft. Auf ewig. Im grellen. Licht. Dieser. WAHRHEIT!« Die Roboterstimme, sie spuckt das letzte Wort regelrecht aus. »Dieser Wahrheit. Die. Auf. GEWALT! Beruht.« Pause. Starrer Blick aus den leuchtend grünen Augen. »Körperliche Gewalt. Waffengewalt. Und die schlimmste: psychische Gewalt. Gehorsam ist gut? Nein. Es ist. Das perfekte. Mittel. Zur. Menschendressur!« Die Stimme droht zu kippen. »Angewandt, bis der Zement fest wird. Und das Wesen komplett lähmt. Bis es eines Tages ganz erlischt. Und nur noch ein stinkender Fleischklumpen übrig bleibt. Den ich. Menschenaas. Nenne.« Die Roboterstimme scheppert blechern aus den Boxen.
    »Was ist das für eine komische Betonung?«, fragt Grafert mehr sich selbst. Er registriert nicht, dass Devcons Gesicht aschfahl geworden ist. Aschfahl wie das eines Toten.
    »Menschenaas. Reduziert auf biologische Funktionen. Dazu verdammt, bei lebendigem Leib von innen heraus zu verfaulen.« Drei Sekunden Pause. Nur ein Knistern ist zu hören. Auf dem Bildschirm: die reglose Clownsmaske. Mit starr wirkenden Pupillen hinter den Augenlöchern. »Das ist es, das Geschäft dieser Lichtverkäufer und Wahrheitsverwalter. Dunkle Krämerseelen. Die sich am Menschenaas schadlos halten.« Wieder Pause. »Und ich. Ich mache. Sie. Sichtbar! Diese. PEST! Die unsere Gattung im Würgegriff hält. Diese Pest. Die das Menschenaas knechtet. Und das als dessen Sicherheit verkauft. Und die IHRE Wahrheit von einer vermeintlichen Gerechtigkeit in die leeren Köpfe der einst so stolzen

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