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Eiskalte Geschäfte, heißes Verlangen

Eiskalte Geschäfte, heißes Verlangen

Titel: Eiskalte Geschäfte, heißes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Celmer
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Arbeit!“
    Er zuckte mit den Achseln. „Dann fange ich morgen eben früher an.“
    „Aber wir waren doch gar nicht verabredet!“
    „Ich wollte Max sehen. Irgendwie habe ich ihn richtig vermisst. Ich dachte, vielleicht habe ich Glück und ihr habt noch nichts vor.“
    „Oh.“ Sie wirkte so, als wäre sie nicht ganz sicher, was sie davon halten sollte. „Eigentlich sind wir verplant. Wir wollten früh zu Abend essen und danach noch einen Tannenbaum besorgen.“
    „Klingt gut“, sagte er und lud sich damit mehr oder minder selber ein.
    „Aber du hasst Weihnachten“, protestierte Ana.
    „Wer hat denn das behauptet?“
    „Du!“
    Hatte er? „Hm, dann ist es wohl an der Zeit, dass mich jemand eines Besseren belehrt.“ Nach kurzem Schweigen fuhr er fort: „Gibt es das Thai-Restaurant noch, das du so magst?“
    Sie verschränkte die Arme und musterte ihn skeptisch. „Vielleicht.“
    „Komm, lass uns etwas zu essen bestellen. Ich lade dich ein.“
    Ein winziges Lächeln zuckte um ihre Mundwinkel. „Na, wenn ein kostenloses Abendessen für mich rausspringt, dann kann ich ja wohl kaum Nein sagen.“
    Grinsend setzte er ihr Max auf den Arm, damit er seine Jacke ausziehen konnte.
    Ana saß auf der Couch, lauschte den Weihnachtsliedern, die aus dem Radio drangen, und sah Nathan dabei zu, wie er den Baum im Ständer befestigte.
    Wahrscheinlich war all das hier eine wirklich dumme Idee. Wahrscheinlich hätte sie Nathan niemals erlauben dürfen zu bleiben. Je häufiger sie ihn sah, desto schwerer fiel es ihr, ihre Gefühle im Zaum zu halten. Aber Max hatte sich so über seinen Besuch gefreut, und Nathan schien ebenfalls glücklich gewesen zu sein, seinen Sohn zu sehen. Sie hatte es einfach nicht übers Herz gebracht, ihn abzuwimmeln. Außerdem gab es wohl keine klassischere Familienaktivität als die gemeinsame Jagd nach einem Weihnachtsbaum. Nicht, dass sie, Max und Nathan eine Familie im eigentlichen Sinne gewesen wären.
    Max war schon auf der Heimfahrt im Auto eingeschlafen und schlummerte jetzt friedlich in seinem Bettchen. Eigentlich gab es also keinen Grund mehr für Nathan, hier zu sein. Den Baum konnte sie selbst aufstellen – warum hatte sie eingewilligt, als Nathan ihr seine Hilfe angeboten hatte? Warum hatte sie ihn nicht gebeten zu gehen?
    Weil sie erbärmlich war, deswegen. Weil der heutige Nachmittag ihr einen Eindruck davon vermittelt hatte, wie es sein könnte, eine wirkliche Familie zu sein. Weil sie wollte , dass sie eine Familie waren. Und zwar so sehr, dass sie kaum mehr klar denken konnte.
    Sie gab ihr Bestes, Nathan aus dem Weg zu gehen und ihm und Max den nötigen Freiraum zu lassen, damit sie sich wirklich kennenlernen konnten. Aber je mehr sie Nathan mied, desto öfter kam er auf sie zu. Sie mussten ein paar Regeln aufstellen. Und er musste begreifen, dass er nicht einfach so unangemeldet hier vorbeikommen konnte.
    „Und, was meinst du?“, fragte Nathan und richtete sich auf, um seine Arbeit zu begutachten. „Steht er gerade?“
    „Ja, absolut.“ Sie freute sich schon darauf, wie aufgeregt Max morgen sein würde, wenn er den Baum sah. Am Abend, wenn die Äste abgesunken waren, würden sie den Baum dann schmücken. Es war Max’ erstes Weihnachten, und sie wollte, dass es etwas ganz Besonderes für ihn wurde.
    Nathan nahm seine heiße Schokolade von der Anrichte und setzte sich so nah neben Ana aufs Sofa, dass sich ihre Schenkel berührten. Dann streckte er den Arm hinter ihrem Rücken auf der Lehne aus. Gott konnte er nicht ein bisschen Abstand wahren? Da stand doch ein superbequemer Sessel am anderen Ende des Raums! Oder noch besser: Warum ging er nicht einfach nach Hause? War es unhöflich, ihn zu bitten zu verschwinden?
    Durch das knisternde Kaminfeuer und das schummrige Licht, das die kleine Lampe auf dem Sofatisch verbreitete, entstand eine erschreckend romantische Atmosphäre. Doch Ana gab sich alle Mühe, die Stimmung auf Gemütlichkeit zu reduzieren. Auf platonische Gemütlichkeit.
    „Ich hatte wirklich Spaß heute Abend“, sagte Nathan. Sein Tonfall verriet, dass ihn seine Feststellung selbst überraschte.
    „Heißt das etwa, dass du deine Meinung über Weihnachten geändert hast?“
    „Vielleicht. Es ist auf jeden Fall ein Anfang.“
    „Dann solltest du morgen vielleicht vorbeikommen und uns helfen, den Baum zu schmücken.“
    Oh Gott. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Was war denn nur los mit ihr?
    Nathan grinste. „Mal sehen, vielleicht komme ich sogar darauf

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