Eiskalte Geschäfte, heißes Verlangen
Ohren in ihn verliebt warst!
„Was macht das schon für einen Unterschied?“, fragte er. „Du hast mich doch auch nur benutzt, um deinem Vater eins auszuwischen.“
Autsch. Sie hätte sich denken können, dass sich diese Äußerung früher oder später rächen würde.
„Und nur, damit du es nicht vergisst“, fuhr Nathan fort und kam einen Schritt näher, sodass Ana zwischen seinem Körper und der Anrichte gefangen war, „mir ging es nicht nur um Sex. Ich mochte dich wirklich.“
Na klar. „Mich sitzen zu lassen war eine ziemliche interessante Technik, mir deine Zuneigung zu zeigen.“
„Ich habe Schluss gemacht, weil ich dich so sehr mochte.“
Was sollte das denn nun wieder heißen? „Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn. Wenn du mich gemocht hättest, wärst du nicht einfach so von einem Tag auf den anderen verschwunden.“
„Mir ist schon klar, dass du das nicht verstehst. Aber ich musste so handeln. Es war das Beste für dich.“
„Für mich? Wovon redest du denn da? Und woher zum Teufel willst du wissen, was gut für mich ist?“
„Es gibt Dinge, die du nicht über mich weißt. Weil du sie nicht verstehen würdest.“
Kaum hatte sie gedacht, es könne nicht mehr schlimmer werden, da fing er an mit diesem Quatsch von wegen „Es liegt nicht an dir, ich bin das Problem“. Als ob sie diesen Vortrag nicht schon hundert Mal gehört hätte! Wenn es nicht an ihr lag, warum wurde sie dann permanent sitzen gelassen? Warum war immer sie diejenige, die am Ende mit einem gebrochenen Herzen dasaß?
„Dieses ganze Gespräch ist einfach überflüssig. Es ist eineinhalb Jahre her, dass du mich verlassen hast, und ich möchte nicht mehr darüber sprechen. Das Thema ist erledigt.“
Sie schob sich an ihm vorbei, doch er griff nach ihrem Arm.
„Offenbar nicht.“
„Für mich aber“, log sie und versuchte, seine Hand abzuschütteln.
„Du warst nicht die Einzige, die darunter gelitten hat.“
Mittlerweile kochte Ana vor Empörung. „Na klar, du bist garantiert am Boden zerstört gewesen.“
Nathans Augen blitzten zornig auf. „Hör auf damit. Du hast ja keine Ahnung, wie schwer es mir gefallen ist, dich zu verlassen. Wie oft ich den Hörer in der Hand hatte, um dich anzurufen.“ Er beugte sich vor, sodass seine Lippen nur noch wenige Zentimeter von ihren entfernt waren. „Wie schwer es mir jetzt fällt, dich zu sehen, dich so sehr zu begehren und zu wissen, dass ich dich nicht haben kann.“
Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus. Sie spürte, dass er ihr nicht einfach nur sagte, was sie hören wollte. Er meinte es so. Jedes einzelne Wort. Er begehrte sie noch immer. Und trotz allem, was sich zwischen ihnen abgespielt hatte, trotz aller Bemühungen, dagegen anzukämpfen und sich klug zu verhalten, begehrte sie ihn ebenfalls. Aber sie würde einen Teufel tun und ihm das verraten. Stattdessen tat sie etwas noch viel Schlimmeres. Etwas unendlich viel Dümmeres.
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.
Einen kurzen, grauenhaften Augenblick lang war sie nicht sicher, wie er reagieren würde. Doch dann schlang er seine Arme um sie, vergrub seine Finger in ihrem Haar und suchte ihre Zunge, so langsam und sinnlich, dass ihr fast die Knie nachgaben.
Er sollte ihr sagen, dass sie einen Fehler machten, dass sie sich Max zuliebe zusammenreißen mussten. Doch das tat er nicht.
Stattdessen legte er seine Hände um ihr Gesicht und unterbrach ihren Kuss, um ihr in die Augen zu sehen.
Ana schnürte es die Kehle zu. „Bereust du es jetzt schon?“
Er lächelte und schüttelte den Kopf. „Nein. Ich genieße nur den Augenblick.“
Weil es der Letzte sein würde. Sie wusste es, und sie konnte Nathan ansehen, dass auch er es wusste. Diese eine Nacht würden sie sich gewähren, und dann würden sie einfach so weitermachen, als wäre nichts passiert. Es war grausam, und es tat weh, aber es war ihre einzige Chance. Doch diese eine Nacht würde sie sich nicht nehmen lassen. Denn sie wollte Nathans Nähe mehr, als sie jemals zuvor irgendetwas gewollt hatte.
„Bist du dir sicher, dass du weitermachen willst?“, fragte er leise.
Rückwärts ging sie ins Wohnzimmer zurück, dann breitete sie die Sofadecke vor dem Kamin aus. Nathan beobachtete jede ihrer Bewegungen. Als sie anfing, sich bis auf die Unterwäsche auszuziehen, erschien dieser Ausdruck in seinen Augen, der ihr das Gefühl gab, er würde gleich über sie herfallen, sie mit Haut und Haar verschlingen. Ihr ganzer Körper pulsierte vor
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