Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eiskalte Geschäfte, heißes Verlangen

Eiskalte Geschäfte, heißes Verlangen

Titel: Eiskalte Geschäfte, heißes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Celmer
Vom Netzwerk:
Augen.“
    Max spürte sofort, dass es um ihn ging, und begann auf ihrem Arm herumzuruckeln. Nathan streckte die Hand aus und umfasste die winzige Faust des Babys. Der Anblick traf Ana bis ins Mark. Vater und Sohn, zum ersten Mal vereint … Und hoffentlich auch zum letzten Mal. Tränen brannten in ihren Augen, und das Gefühl endgültigen Verlustes durchbrach all die Mauern, die sie in sich errichtet hatte, um sich vor Nathan zu schützen. Sie musste weg hier, bevor sie etwas sehr, sehr Dummes tat. Beispielsweise mit der Wahrheit herauszuplatzen und diese unangenehme Situation in eine absolute Katastrophe zu verwandeln.
    Sie drückte Max fester an sich, was dem Kleinen ganz und gar nicht gefiel. Er quakte und wand sich und schüttelte seine kleinen Ärmchen, wobei ihm die Mütze vom Kopf rutschte und ins Gras fiel.
    Verdammt.
    Nathan reagierte sofort und bückte sich, um sie aufzuheben. Währenddessen legte Ana schützend ihre Hand um Max’ Köpfchen und verdeckte so die blonde Strähne. Doch als Nathan ihr die Mütze reichte, musste sie gezwungenermaßen loslassen. Zwar versuchte sie, sich so von Nathan abzuwenden, dass er das Baby nicht sehen konnte, doch wieder machte Max ihr einen Strich durch die Rechnung. Denn er protestierte lautstark und streckte die Ärmchen nach Nathan aus.
    Bitte, bitte, sieh nicht so genau hin, flehte Ana lautlos, während sie ihrem Sohn die Mütze aufsetzte. „Also, Nathan, es war schön, dich wiederzusehen, aber ich muss jetzt los.“ Ohne seine Antwort abzuwarten, machte sie auf dem Absatz kehrt und marschierte davon.
    Doch sie war kaum ein paar Schritte weit gekommen, da schloss sich Nathans warme, kräftige Hand um ihren Unterarm. Die Berührung fühlte sich an wie ein Stromschlag.
    „Ana?“
    Sie fluchte leise in sich hinein und drehte sich zu ihm um. Als sich ihre Blicke trafen, wusste sie sofort, dass er begriffen hatte.
    Verdammt, verdammt, verdammt!
    Natürlich blieb ihr noch die Möglichkeit, einfach alles zu leugnen. Aber das wäre eine tatsächliche Lüge und damit etwas ganz anderes, als die Wahrheit einfach zu verschweigen. Und abgesehen davon hätte sie irgendwie erklären müssen, warum ihr Sohn dieselbe ungewöhnliche Haarsträhne hatte wie Nathan.
    Andererseits – was konnte es schon schaden, wenn er es wusste? Er hatte klipp und klar gesagt, dass er keine Kinder wollte. Wahrscheinlich war es ihm sogar egal, dass er einen Sohn hatte, solange sie nur versprach, dass sie niemandem sonst davon erzählen und keine Ansprüche geltend machen würde. Was sie auch überhaupt nicht nötig hatte. Schließlich konnten Max und sie bequem von ihrem Erbe leben.
    Wieder streckte Nathan die Hand aus, doch diesmal legte er sie zärtlich um die Wange seines Sohnes und drehte sein Köpfchen, damit er die Strähne besser begutachten konnte.
    Ana kannte die Redewendung „kreidebleich werden“. Aber sie hatte noch niemals beobachten können, wie das in der Realität aussah. Bis heute jedenfalls. Oh ja, Nathan wusste Bescheid, und offenbar hatte er überhaupt nicht damit gerechnet.
    „Können wir kurz unter vier Augen miteinander reden?“, fragte er durch zusammengebissene Zähne.
    „Wo?“ Auf der Party waren mindestens zweihundert Gäste, die allesamt davon ausgingen, dass Ana und Nathan nicht sonderlich viel Gesprächsstoff hatten. Sie mussten einen Ort finden, an dem sie keine Aufmerksamkeit erregen würden.
    „Schließlich willst du ja wohl nicht mit der Tochter deines größten Konkurrenten gesehen werden, oder?“ In ihrer Stimme schwang all die Wut mit, die sie monatelang unterdrückt hatte. „Wer weiß, was die Leute denken würden!“
    Nathans Blick wurde hart. „Dann beantworte mir nur diese eine Frage: Ist er mein Sohn?“
    Oh Gott. Wie oft hatte sie diesen Augenblick in Gedanken durchgespielt? Hunderte von Malen hatte sie dieses Gespräch geübt, überlegt, wie sie antworten würde. Doch jetzt war ihr Kopf wie leer gefegt.
    „Antworte mir!“, herrschte er sie leise an. In diesem Augenblick klang er genau wie ihr Vater.
    Hast du tatsächlich eine Flasche von meinem guten Scotch in die Party-Bowle geschüttet? Antworte mir, Ana Marie Birch!
    Sie wusste, dass sie Nathan eine Antwort schuldete. Aber sie brachte nicht mehr zustande als ein steifes Nicken.
    Nathan fluchte leise in sich hinein, und seine Augen blitzten wütend auf. Sein Griff um ihren Arm war so fest, dass ihre Finger taub wurden. In all der Zeit, die sie miteinander verbracht hatten, hatte sie nicht ein

Weitere Kostenlose Bücher