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Eiskalte Hand (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Eiskalte Hand (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Eiskalte Hand (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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wurden fürstlich dafür entlohnt, wenn sie denn überlebten. Die Purpurgarde bekam die schwersten Aufträge. Solche, die aussichtslos erschienen. Und die meisten davon meisterten sie mit Bravour. Diesmal allerdings sah es hoffnungslos aus. Die Gegner schickten Welle um Welle gegen die Elitesoldaten. Da, wo sie einen niederstreckten, tauchte sofort ein weiterer auf. Auf Dauer würden sie ermüden. Und das war das Ende.
    Wieder sank ein Feind vor Mia zu Boden. In jeder Hand hielt sie ein schlankes Schwert und tanzte damit einen tödlichen Tanz. Huan in ihrem Rücken folgte instinktiv ihren Bewegungen. Auch seine Schwerter schnitten sich nur so durch die feindlichen Reihen. Sie kämpften wie im Rausch. Da gab er plötzlich das Kommando. „Ta Ko!“, schrie er. Augenblicklich setzten beide die Bewegungsabläufe in Gang, die sie in der Vergangenheit so häufig trainiert hatten. Nur nicht miteinander. Und das war riskant. Denn so ein gewagtes Manöver brauchte viel Übung und Erfahrung. Man musste sich vollständig kennen, eins miteinander werden. Die beiden begannen sich im Kreis zu drehen. Völlig synchron. Mit den Klingen zeichneten sie komplizierte und tödliche Muster in die Luft, die die Angriffe der herandrängenden Gegner abprallen ließen. Immer schneller wurde die Drehung. Wie ein Kreisel rotierten sie miteinander. „Jetzt!“, befahl Huan. Sekunden später setzte sich das Gebilde, das die beiden darstellten in Bewegung und nahm direkten Kurs auf die verblüfften Feinde. Ohne die Geschwindigkeit zurückzunehmen mähten sie die ersten Reihen nieder. Überrascht und ängstlich zugleich sprangen sie zurück. Eine Lücke entstand. Der Todeswirbel folgte weiter seiner Bahn und hinterließ einen Pfad der Verwüstung. Dann – nach einer gefühlten Ewigkeit – waren sie durch, über und über mit Blut und Eingeweiden besudelt. Geistesgegenwärtig lösten sie ihre Formation auf, rannten auf eine nahe Mauer zu und sprangen mit mächtigen Sätzen darüber. Sie hatten es geschafft.
     
    Ein Teil von Mia hätte Huan gerne umarmt. Das war neu für sie. Solch einen Impuls hatte sie noch nie verspürt. Abgesehen davon hatten sie für so etwas ohnehin keine Zeit, und es schickte sich unter ehemaligen Kameraden auch nicht. So schenkte sie ihm einfach ein herzliches Lächeln, das er gerne erwiderte. Währenddessen prallte unweit der Pulk der Grünhäute auf die Mauern der Garnison. Das Gemetzel begann. Die Flüchtigen riskierten noch einen Blick, dann wandten sie sich um und liefen weiter. Bloß weg von hier, irgendwo verstecken. Huan und Mia übernahmen gemeinsam die Führung der Gruppe. Ihr Teamwork funktionierte auch nach all den Jahren hervorragend. Von Haus zu Haus leiteten sie die anderen durch das Dorf, auch die kleinste Deckung optimal ausnutzend. Schließlich waren es nur noch wenige Meter, dann hätten sie Wan La hinter sich gelassen und würden direkt in die Wüste laufen. Zwischen den vielen Hügeln würden sie sicher ein geeignetes Versteck finden. Gerade bogen sie um eine Hausecke, als völlig unerwartet ein Trupp Grünhäute vor ihnen stand. Zwanzig Mann, alle bis an die Zähne bewaffnet. „Verdammt!“, entfuhr es Mia. Die Grünhäute witterten leichte Beute, erhoben ihre Waffen und stürmten auf die überraschten Menschen zu. Ängstlich suchten die Dorfbewohner Schutz hinter den beiden Kämpfern und dem Beschwörer. Huan und Mia zückten ihre Schwerter. Mit den Grünhäuten würden sie allein schon fertig werden, dessen waren sie sich sicher. Aber die Dorfbewohner waren wie ein Klotz am Bein. Gleichzeitig für deren Sicherheit zu sorgen, das war ein großes Problem.
     
    Doch viel Zeit zum Nachdenken blieb nicht. Die Grünhäute waren schon heran. Schartige Klingen und klobige Keulen sausten auf sie nieder. Geschickt parierten die beiden Elitesoldaten die Angriffe und streckten ohne große Anstrengung die ersten Gegner nieder. Aus den Augenwinkeln beobachteten sie, wie mehrere Hobgoblins sich in einem Bogen in ihren Rücken schlichen. Fatal. Ein Schrei ertönte, als die Hobgoblins jetzt mit gezückten Schwertern auf die Dorfbewohner zuhielten. In Mia arbeitete es wie verrückt. Was sollte sie machen? Wenn sie sich umdrehte, löste sie die Kampfformation auf, die sie – ohne groß nachzudenken – ganz selbstverständlich mit Huan gebildet hatte. Er würde alleine gegen die Übermacht stehen. Sein Rücken wäre ungedeckt. Wenn sie sich allerdings nicht umdrehte, wäre dies das Ende der Dorfbewohner und dieses

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