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Eiskalte Hand

Eiskalte Hand

Titel: Eiskalte Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther
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ein wenig Stolz auf die Genialität seiner Landsleute. Eins machte ihn allerdings stutzig: Nur das quandalische Heer besaß eine begrenzte Zahl der Fahrzeuge. An andere wurden diese Waffen nicht verkauft. Aber wie kamen dann diese elenden Grünhäute an die beiden Wagen? Sie mussten sie erbeutet haben. Eine andere Möglichkeit gab es nicht – durfte es nicht geben. Aber warum war ihm dann nichts davon bekannt? Und wie war es den Grünhäuten gelungen, die Technik dieser Fahrzeuge zu begreifen? Huan schob die Fragen beiseite. Besser gar nicht erst darüber nachdenken. Der Leutnant wusste, dass er dringend dem Hauptmann in der Garnison von dieser Entdeckung berichten musste. Hier handelte es sich um eine essentielle Bedrohung – nicht nur für die Bewohner der Garnison, sondern für die ganze Gegend, vielleicht sogar für das Reich. Vorsichtig schob er sich von seinem Platz am Rande des Talkessels zurück und wollte sich gerade abwenden, da machte er noch eine Entdeckung. Direkt neben dem größten Zelt im Zentrum des Lagers kauerten zwei gigantische Kreaturen. Bereits in sitzender Haltung wirkten sie imposant. Wie würde es wohl sein, wenn sie sich aufrichteten? Mit konzentriertem Blick musterte Huan die Ungetüme eine Weile. Das schienen Trolle zu sein. Genau konnte er es aus dieser Entfernung nicht sagen. Dennoch war er sich seiner Sache recht sicher. Bislang hatte er noch nicht gegen Trolle gekämpft, aber er wusste, dass sie wahre Berserker auf dem Schlachtfeld waren. Allein schon zwei von ihnen konnten üblen Schaden anrichten. Und vielleicht gab es ja noch mehr davon?
     
    Huan wurde nervös. Die Zeit drängte. Schnell gab er seinen Soldaten ein paar Zeichen. Kurz darauf saßen sie auf ihren Pferden und preschten der Garnison entgegen, um Meldung zu machen. Wohl wissend, dass da ein Kampf auf Leben und Tod bevorstand.
     

Kapitel 11
     
     
    Die Lichter im Haus waren schon seit einiger Zeit erloschen, die Bewohner schliefen ruhig und sanft. Auch Mias Wohnung lag friedlich und verlassen da. In den letzten zwei Tagen, hatte sich viel ereignet. Vieles, über das sie nachdenken musste und das gewiss nicht spurlos an ihr vorbeigegangen war. Vor allem die Gefühle, die auf sie einströmten machten ihr zu schaffen. Ungewohnte Gefühle. Bedrohliche Gefühle. Gefühle, die sie nicht wollte, weil sie nicht zu ihr passten.
     
    Geräuschlos öffnete sie das Fenster. Wie ein Schatten huschte Mia hinein. Als Einbrecherin in die eigene Wohnung. Das hätte sie sich auch nicht träumen lassen. Aber es war sicherer so. Vermutlich würde irgendjemand das Haus beobachten. Und wenn sie da einfach so die Tür hineinspazierte… Also kam sie über die Dächer. Eine ihrer Spezialitäten. Manche verglichen sie mit Akruk-Echsen, die selbst auf dem glattesten und steilsten Untergrund sicher klettern konnten und man so an den unmöglichsten Stellen fand. Wie meistens, wenn sie nachts unterwegs war, trug sie einen ihrer dunklen Tarnanzüge und verschmolz auf diese Weise förmlich mit der Umgebung. So erschien es unwahrscheinlich, dass sie jemand entdecken würde. Dennoch war die ganze Aktion nicht ungefährlich. Aber sie brauchte dringend noch einige Sachen aus ihrer Wohnung, bevor sie nach Wan La aufbrach.
     
    Mit erfahrenem Blick schaute sie sich langsam in der Wohnung um. Es war eindeutig jemand hier gewesen. Das hatte sie erwartet. Zwar wurde nichts verwüstet, aber die Wohnung sah anders aus, als sie sie verlassen hatte. Dinge waren umgestellt, Möbel verschoben. Manchmal nur um wenige Zentimeter. Aber ihrem geschulten Blick entging nichts. Mia fragte sich, was genau die Einbrecher wohl gesucht hatten. Viel zu finden gab es bei ihr zu Hause ohnehin nicht. Wollten sie die Dokumente, in denen es um ihre Eltern ging. Nun, die trug sie die ganze Zeit über bei sich. Oder gab es noch andere Dinge, für die sich ihre ominösen Widersacher interessierten? Dinge, von denen sie gar nicht wusste, dass sie von Bedeutung waren? Noch mehr Fragen, auf die sie im Moment keine Antwort finden konnte. Also beschränkte sie sich auf das, was vor ihr lag. Leise schlich sie zum Schrank und holte sich ein paar Kleidungsstücke heraus, die sie in eine Tasche steckte, die daneben lag. Anschließend ging sie zu einer Kommode herüber, stellte sich frontal davor und legte die Hände seitlich daran. Ein paar gezielte Bewegungen mit den Fingern, und die Kommode glitt zur Seite. Dahinter eröffnete sich der Blick auf eine Aussparung in der Wand, vielleicht

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