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Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Eiskalte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Geländewagen rollen. Langsam öffnete er die Tür und stieg aus. Er fror und klappte den Kragen seines Mantels hoch. Im Vereinshaus brannte Licht. Holtz ging um das Gebäude herum, blieb auf der schmalen Leeseite stehen und betrachtete die dunkle Wiese. Die Zielscheiben aus Stroh auf ihren dreibeinigen Stativen waren kaum zu erkennen, aber er wusste, was dort im Dunkeln lauerte.
    Die Kälte drang durch seinen Mantel.
    Er ging zum Eingang zurück und drückte die Klinke. Es war nicht abgeschlossen. Im Vorraum war es abgesehen von der schwachen Glühbirne in der Glastheke dunkel. Die Pokale standen in Reih und Glied und warfen in der Vitrine Schatten. Er lauschte angestrengt ins Innere des Hauses. Es war still. Kein Laut.
    »Hallo«, sagte er. »Hallo, ist da jemand?«
    Keine Antwort.
    Leise ging er an der Glastheke vorbei in den großen Raum.
    Eine Stehlampe verbreitete ein mildes Licht.
    Jemand saß mit dem Rücken zu ihm auf der Couch.
    Ein Surren in seiner Tasche ließ Holtz zusammenzucken. Er fluchte und fischte vorsichtig sein Handy heraus. Eine unbekannte Nummer. Sie war lang und begann mit den Ziffern 0098. Er runzelte die Stirn, schaltete das Telefon aus und steckte es wieder in die Tasche.
    »Hallo«, sagte er erneut, aber die Gestalt auf dem Sofa reagierte nicht.
    Er näherte sich langsam, stellte sich hinter das Sofa und legte dem Mann eine Hand auf die Schulter.
    »Meine Güte!«, schrie Massoud und drehte sich hastig um. »Sie können einem einen ganz schönen Schrecken einjagen!«
    Holtz wich überrascht zurück.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er.
    Massoud hatte mit Ohrhörern Musik gehört. Er nahm sie heraus, und seine Miene drückte nach anfänglichem Schrecken Wiedererkennen aus. Er begann zu lachen, und Holtz ließ sich anstecken. Nachdem sie ihre Angst auf diese Weise abgeschüttelt hatten, nahm Holtz gegenüber von Massoud Platz und holte erst einmal tief Luft. Unwillentlich fiel sein Blick auf Massouds beinlosen Körper, der aussah, als hätte ihn jemand auf dem Sofa abgestellt. Der Rollstuhl stand daneben.
    »Ich wollte Sie wirklich nicht erschrecken«, sagte Holtz.
    »Das ist mir klar. Aber es ist so ungewöhnlich, dass jemand um diese Jahreszeit hierherkommt … und dann noch so spät.« Massoud sah auf die Uhr an der Wand. »Ich bin ab und zu hier. Helfe Marcus dabei, ein Auge auf das Vereinshaus zu haben.«
    »Eigentlich wollte ich ja Marcus treffen. Ich erreiche ihn telefonisch nicht. Ich wollte ihn fragen, wie ich meinen Beitrag zu dem Verein leisten kann. Außerdem war ich ohnehin in der Gegend.«
    »Vermutlich ist er zu Hause. Haben Sie es dort versucht?«
    »Nein. Wo wohnt er noch gleich?«
    »In Stjerneby. Hat er Ihnen das nicht erzählt?«
    Holtz nickte nur.
    »Ich wollte mich noch dafür entschuldigen, dass ich neulich so sauer geworden bin«, sagte Massoud.
    »Kein Problem. Aber ehrlich gesagt war mir nicht ganz klar, was ich falsch gemacht habe.«
    Massoud sah ihn nicht an. Er wirkte nachdenklich.
    »Es war kein Unfall«, sagte er.
    »Sondern?«
    Fünf Jahre zuvor war Massoud auf dem Heimweg von einer Videothek in der Innenstadt von einer Gruppe Skinheads im U-Bahnhof überfallen worden. Ohne Vorwarnung waren die Männer auf ihn losgegangen und hatten geschrien: »Bringt den Neger um!« Er konnte sich nicht daran erinnern, was dann geschehen war. Aber ein wackeliger Film im Internet, der sicher immer noch irgendwo zirkulierte, zeigte die Ereignisse deutlich genug. Die Misshandlung hatte mehrere Minuten lang angedauert. Sie hatten gelacht und auf ihn eingetreten, obwohl er bereits auf dem Boden lag. Einer nach dem anderen hatte seinem Kopf einen Tritt versetzt. Reflexartig hatte Massoud versucht, seinen Kopf so gut es ging zu schützen. Als die Skinheads schließlich mit ihrem Werk zufrieden gewesen waren, hatten sie um den bewusstlosen Massoud herumgestanden und grinsend den Arm Richtung Kamera zum Hitlergruss gehoben.
    »Wenn sie einfach weggegangen wären, dann wäre es vielleicht besser ausgegangen«, sagte Massoud mit viel dumpferer Stimme. »Aber einer von ihnen wollte das Ganze zu Ende bringen. Er ist noch einmal zurückgerannt und hat mir mit aller Kraft in die Seite getreten. Ich bin über die Bahnsteigkante gerollt.«
    Er machte eine Pause.
    Ulf Holtz wurde es beinahe übel. Er hatte vergessen, Atem zu holen.
    »Die waren nicht mehr zu retten.« Massoud deutete auf seine nicht vorhandenen Beine. »Der Zug nahm sie mit.«
    »Hat man die Täter gefasst?«, fragte Holtz und

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