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Eiskalte Versuche

Eiskalte Versuche

Titel: Eiskalte Versuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McCall Dinah
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ist.“
    Rostow setzte sich auf. Dann schwankte er, wie von plötzlichem Schwindel ergriffen.
    „Tut mir Leid, Sir“, sagte er. „Ich kehre gleich an die Arbeit zurück.“
    Thomas eilte ans Bett. „Nein, nein. Deshalb bin ich nicht hier. Isabella hat sich Sorgen gemacht. Sie hat Sie draußen nicht mehr gesehen und wollte, dass ich nach Ihnen schaue. Sind Sie krank?“
    Rostow presste die Handfläche auf den Magen und hob die Achseln. „Mir ist etwas übel.“
    Thomas schob seine Brille höher auf den Nasenrücken und legte Rostow eine Hand auf die Stirn.
    „Fieber haben Sie nicht“, sagte er, mehr zu sich selbst. Dann umfasste er Rostows Handgelenk und nahm den Puls.
    „Bitte, Sir“, murmelte Rostow. „Ich bin einsatzfähig. Sagen Sie Miss Abbott, es geht mir gut. Ich will den Job nicht verlieren.“
    Thomas Mowry schüttelte den Kopf und klopfte Rostow auf den Rücken.
    „Legen Sie sich wieder hin, mein Bester. Sie verlieren Ihre Arbeit nicht, nur weil Sie krank sind.“ Er drückte ihm sanft die Schulter, bis er gehorchte. „Gut so“, sagte Thomas. „David ist aus der Stadt zurück. Er ist Arzt und kann Sie untersuchen. Ich schicke ihn her.“
    Rostows Puls beschleunigte sich. „Nein, nein, Sir. Das ist nicht nötig. Ich habe bestimmt nur etwas Falsches gegessen … oder vielleicht ist mir zu heiß geworden. Das geht wieder vorbei.“
    „Unsinn“, sagte Thomas. „Wozu haben wir das Haus voller Mediziner? Es wäre doch gelacht, wenn wir Ihnen keine kostenlose Behandlung geben könnten. Sie brauchen einen Arzt.“
    Ob seiner Überredungskunst schmunzelnd, verließ Mowry den bettlägrigen Mr. Ross.
    Rostow seufzte. Das Tagebuch musste warten, bis er sich der Untersuchung durch einen Arzt unterzogen hatte, der normalerweise unfruchtbare Frauen behandelte. Er schnaubte leise und schloss die Augen. Wenn er den Kranken spielte, konnte er sich auch eine zusätzliche Mütze Schlaf genehmigen.
    Während er dalag, stießen seine Gedanken sich an einer Bemerkung, die Mowry vorhin gemacht hatte. Das Haus voller Mediziner? Welche Übertreibung. Oder hatte der Mann sich versprochen? Frank Walton, so hatte man ihm gesagt, sei ein Botaniker im Ruhestand; aber er wusste auch, dass Vaclav Waller in Russland als Arzt in der medizinischen Forschung tätig gewesen war. Außerdem wurden in dem Tagebuch immer wieder Mitarbeiter an einem großen Projekt erwähnt.
    Rostow setzte sich auf. Die Köchin von Abbott House war eine redselige Person. Mehr als einmal hatte er sie prahlen hören, in früheren Jahren hätten die Onkel wichtige Tätigkeiten ausgeübt. Thomas Mowry sei Chemiker gewesen; John Michaels Geologe; Rufus Toombs hätte als Archäologe gearbeitet, für ein berühmtes Museum irgendwo im Osten. Er wusste, Jasper Arnold und David Schultz waren Ärzte; sie hatten zusammen mit dem kürzlich verstorbenen Samuel Abbott die Fruchtbarkeitsklinik in Braden gegründet. Die Tagebucheinträge, so vermutete er, waren zu einer anderen Zeit und an einem anderen Ort entstanden, und Waller war noch jünger gewesen. Rostow hatte angenommen, die Wissenschaftler hätten sich in Braden zur Ruhe gesetzt. Wenn er sich nun geirrt hatte? Wenn die Bemerkung über die Mediziner, mit denen das Haus voll sei, sich auf die anderen Personen bezog, die Walton alias Waller in seinen Einträgen erwähnte?
    Rostow verwarf den Gedanken gleich wieder. Er schien zu weit hergeholt. Dabei war ihm klar, dass er Nachforschungen anstellen musste, wenn er Antworten finden wollte. Wenn es ihm nur gelingen würde, die Einzelheiten über Wallers angeblichen Tod herauszufinden. Wie hatte Waller in eine neue Identität schlüpfen und über diese langen Jahre unentdeckt bleiben können? Rostow steckte in Schwierigkeiten. Meldete er sich bei seinen Auftraggebern und stellte zu viele Fragen, würden sie glauben, er sei gescheitert. Selbstständig arbeitend in einem anderen Land, fern der Macht, die ihn geschickt hatte, war er nicht bereit, sich schon geschlagen zu geben.
    Während er auf das Erscheinen von David Schultz wartete, nahm eine neue Idee in seinem Kopf Gestalt an. Sie war gewagter als alles, was ihm bisher durch den Kopf gegangen war. Die Entdeckung des Tagebuchs hatte seine letzten Erwartungen zunichte gemacht, etwas zu finden, das für seine Regierung wichtig war. Immerhin könnten seine Erkenntnisse auch an anderer Stelle auf Interesse stoßen. Bei der ersten Gelegenheit, die sich bot, würde er seinem Verbindungsmann mitteilen, dass der Alte tot

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