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Eiskalte Versuche

Eiskalte Versuche

Titel: Eiskalte Versuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McCall Dinah
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die in der modernen Krebsmedizin Verwendung fand.
    Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das FBI in die Ermittlungen eingeschaltet. Butoli war von Lieutenant Flanagan befohlen worden, sich aus dem Fall zurückzuziehen, was ihm nicht in den Kram passte. Der alte Mann war im Zuständigkeitsbereich der Polizei von Brighton Beach umgekommen, und Butoli wollte den Mörder dingfest machen. Er verfolgte die Sache weiter. Nach dem Telefongespräch, das er eben geführt hatte, versuchte er, aus den zusammengetragenen Merkwürdigkeiten seine Schlussfolgerungen zu ziehen.
    Erstens: Walton alias Waller war ohne Zweifel tot. Er war an einem Samstagabend gestorben, kurz bevor das Sturmtief aufzog und der Wind am Strand den alten Beobachtungsturm der Rettungsschwimmer umwarf. Zweitens: Butoli war in der Gerichtsmedizin zugegen gewesen, als der Leichenbeschauer den alten Mann von oben bis unten aufgeschnitten hatte. Drittens: Nachdem diese beiden Tatsachen feststanden, blieb die Frage offen, wie Frank Waltons Name am Tag nach dem Mord auf die Passagierliste für einen Flug der American Airlines nach Braden in Montana geraten konnte.
    Butoli stand von seinem Stuhl auf, trat hinter dem Schreibtisch hervor und ging in Flanagans Büro.
    „Lieutenant, haben Sie eine Minute Zeit?“
    „Wenn’s sein muss“, sagte Barney Flanagan und winkte ihn näher. „Was gibt’s?“
    „Sie wissen doch, dass wir diesen toten Russen gefunden haben.“
    Flanagan runzelte die Stirn. „Verdammt, Butoli. Ich dachte, ich hätte Ihnen klar und deutlich …“
    Butoli hob beschwichtigend die Hände. „Ich weiß, ich weiß. Lassen Sie mich trotzdem ausreden.“
    Flanagans Gesicht war hochrot wie seine Haare, aber er schwieg und wartete, was sein Detective zu sagen hatte.
    „In Ordnung“, setzte Butoli an. „Die Sache ist doch, dass unsere Ermittlungen schon in vollem Gang waren, als das FBI sich plötzlich einmischte. Richtig?“
    Die Arme vor dem Bauch verschränkt und ohne ein bestätigendes Lächeln für Butoli, hörte Flanagan zu.
    Der achtete nicht auf das gelangweilte Gesicht seines Vorgesetzten und sprach weiter.
    „Also, was sollte ich tun? Ich meine … Sie können eine laufende Ermittlung nicht einfach abblasen. Na ja … die Anfrage beim Flughafen in New York hatte ich schon gemacht, auch bei den Bus-Terminals und bei den Bahnhöfen. Sie verstehen … wegen der Überprüfung, wann der Mann nach Brighton Beach gekommen ist. Immerhin konnte er vor seinem Einzug ins
Georgian
schon woanders gewohnt haben. Um sicherzugehen, musste ich herausfinden, wie lange er schon in der Stadt war. Klar, oder?“
    Flanagan zuckte mit den Achseln. Butoli war ein guter Mann, gewissenhaft und aufrichtig wie der Beichtvater seiner Mutter. Was er sagte, konnte nicht einfach abgetan werden.
    „Ja, und weiter?“
    Butoli grinste. „Gerade habe ich einen Rückruf vom Flughafen erhalten. Nach den Aufzeichnungen ist ein Frank Walton ungefähr zwei Wochen vor dem Mord in La Guardia gelandet.“
    „Damit erfahren wir nichts wirklich Neues“, wandte Flanagan ein.
    „Nein, aber das Beste kommt noch. Entweder hat Frank Walton seine lästige Angewohnheit, von den Toten wieder aufzuerstehen, noch immer nicht abgelegt, oder wir haben ein Problem.“
    „Wovon zum Teufel reden Sie?“ brummte Flanagan.
    „Einen Tag, nachdem die Leiche in dem Häuserdurchgang gefunden wurde, hat jemand ein Rückflugticket der American Airlines nach Braden in Montana benutzt. Es war auf den Namen von Frank Walton ausgestellt.“
    Flanagan erhob sich von seinem Stuhl und riss ungläubig die Augen auf.
    „Sind Sie sicher?“
    „Todsicher … Entschuldigung, ich wollte nicht geschmacklos werden.“
    „Um Gottes willen! Und das FBI hat womöglich keine Ahnung! Nach meinen Informationen haben die schon einen Mann in Braden. Er muss gewarnt werden, dass der Mörder ebenfalls dort sein könnte.“
    Butoli seufzte. „Dachte ich mir, dass Sie das sagen.“
    Flanagan nahm den Telefonhörer ab und wählte.
    „Setzen Sie sich“, befahl er. „Dem FBI erzählen Sie das Gleiche wie mir eben. Danach schließen Sie diese Akte und kümmern sich um Fälle, die Sie allein lösen können. Haben wir uns verstanden?“
    Butoli zögerte, dann zuckte er mit den Schultern. „Ja, Lieutenant. Haben wir.“
    Und das stimmte wirklich. Es sprach eine Menge dafür, dass der Mann, der als Frank Walton das Flugzeug bestiegen hatte, auch der Mörder war. Und sofern das zutraf, steckte mehr hinter dieser Reise nach Brighton

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