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Eiskalte Versuche

Eiskalte Versuche

Titel: Eiskalte Versuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McCall Dinah
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Personen gehört?“
    „Nein.“
    Jack schwieg für einen Moment, dann seufzte er.
    „Danke, Sir. Dadurch erübrigt sich eine Reihe von Fragen, die ich noch stellen wollte.“
    „Haben Sie Ihren Laptop und einen Drucker dabei?“ wollte der Direktor wissen.
    „Ja. Ein Schriftsteller, der Wert darauf legt, dass man ihn ernst nimmt, kann auf diese Hilfsmittel nicht verzichten.“
    „In Ordnung. Dann sende ich Ihnen alles, was bei uns über Vaclav Waller bekannt ist, einschließlich der Fotos, die wir von ihm im Archiv haben. Dummerweise existieren nur drei Bilder; das letzte zeigt ihn, wie er das Flugzeug besteigt, bei dessen Absturz er angeblich ums Leben kam. Ich weiß nicht, ob Ihnen das Material viel nützt. Zumindest haben Sie den gleichen Wissensstand wie wir.“
    „Danke, Sir. Falls Sie auch Aufnahmen von russischen Auftragsmördern auftreiben, dürfen Sie die gern mitschicken. Für eine kleine Nachtlektüre bin ich immer dankbar. Ich vermute“, setzte er hinzu, „dass meine Tätigkeit als verdeckter Ermittler hier weitergeht?“
    „Ja, so lange die Situation nichts anderes erfordert. Lesen Sie ein gutes Buch, wenn Sie kein Fotoalbum von uns bekommen. Wir bleiben in Verbindung.“
    In seinem Ohr summte der Wählton. Jack legte auf. Er sank in einen Sessel und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar.
    Verdammt. Bei diesem Fall griff er ins Leere wie ein Blinder, der versuchte, sich in einem Raum ohne Wände zurechtzufinden. Ganz gleich, in welche Richtung er ermittelte, er fand weder brauchbare Anhaltspunkte noch konnte er sich ein klares Bild von der Tragweite der Tat machen.
    Um Viertel vor sieben kam Leonardo Silvia von der Arbeit nach Hause. Sein Rücken tat weh, und kurz vor Mittag hatte er sich den Daumen an einer Maschine gequetscht. Jetzt freute er sich auf ein einfaches Abendessen. Dann wollte er früh zu Bett gehen. Als er ins Zimmer trat, sah er auf den ersten Blick, dass daraus nichts wurde.
    Maria zündete Kerzen auf dem Esstisch an. Auf der Anrichte stand eine Flasche Wein in einem Kühler, und er konnte den Duft der Pastasauce riechen, die auf dem Herd in der Küche vor sich hin köchelte. Davon überzeugt, ein wichtiges Datum vergessen zu haben, ging er im Geist alle Jahrestage und Geburtstage durch, die infrage kamen.
    Maria hatte gehört, dass die Tür aufging. Sie blickte hoch und sah Leonardo. Ein strahlendes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Sie breitete die Arme aus. Er kam zu ihr, zog sie an sich und schloss die Augen. Für wenige Momente waren seine Müdigkeit und sein Schmerz verflogen.
    „Mir ist etwas Wichtiges durch die Lappen gegangen,
cara mia
, nicht wahr?“
    Maria sah den schuldbewussten Gesichtsausdruck ihres Ehemanns und lachte.
    „Nein, nein. Du hast nichts vergessen. Ich habe ein Festessen für uns gekocht, weil der Arzt heute angerufen hat.“
    Leonardo wurde matt vor Erleichterung. Wenigstens war er nicht in Schwierigkeiten. Sein Verstand schaltete um. Er begriff, was sie gesagt hatte.
    „Du meinst, aus der Klinik in Montana?“
    „Ja!“ rief Maria und schlang die Arme um seinen Nacken. „Wir haben für nächsten Dienstag einen Termin. Passt dir das? Du hast gesagt, wenn du Urlaub willst, musst du nur ein paar Tage vorher in deiner Firma Bescheid geben.“
    Er drückte sie fest an sich und spürte, wie sie zitterte.
    „Ja, das geht in Ordnung. Ich habe schon mit Gus geredet. Er sagte, ich könnte bis zu zwei Wochen freinehmen, falls das nötig sein sollte.“
    Maria küsste ihn auf den Mund, löste sich schwungvoll aus seinen Armen und wirbelte durch das Zimmer.
    „Oh, Leonardo.“ Sie hob die Arme über den Kopf und drehte Pirouetten. „Ich spüre es. Dieses Mal wird es klappen.“
    Leonardo zwang sich zu einem Lächeln, obwohl ihm zum Weinen zu Mute war. Sie hatten so viele Enttäuschungen erlebt. Er war nicht sicher, ob er den Anblick ertragen würde, wenn Maria dieses Mal wieder das Herz brach.
    „Hoffe lieber nicht zu sehr“, sagte er leise.
    Sie hielt abrupt inne, ihre Arme sanken langsam herab.
    „Du verstehst nicht, Leonardo. Dieses Mal wird es geschehen.“
    „Wie kannst du so sicher sein?“
    „Weil ich Gott mein Versprechen gegeben habe. Weißt du nicht mehr?“
    „Doch, sicher.“
    „Dann ist es gut!“ sagte sie und eilte in die Küche. Auf halbem Weg drehte sie sich zu ihm um. „Mach dich frisch und leg die Beine ein bisschen hoch. Ich rufe dich, sobald das Essen fertig ist.“
    Leonardo sandte ihr ein Lächeln, aber als er das Zimmer

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