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Eiskalte Versuche

Eiskalte Versuche

Titel: Eiskalte Versuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McCall Dinah
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der mit schweren Schritten die Lobby durchquerte.
    „Lawton Cage. Bobby Joes Vater.“
    „Meinen Sie, er macht Ärger?“
    „Höchstwahrscheinlich“, erwiderte Isabella.
    Lawton Cage war herangekommen und setzte dem Gespräch ein Ende.
    „Tag, Isabella.“
    Isabella hob das Kinn und gewährte ihm einen freien Blick auf die Verletzungen, die sein Sohn ihrem Gesicht zugefügt hatte.
    „Tag, Lawton. Sie sind schon länger nicht mehr hier gewesen. Wollen Sie bei uns essen?“
    Lawton Cage wies mit dem Finger auf Isabellas Gesicht. „Sie wissen, warum ich hier bin, junge Frau. Ich will hören, was gestern zwischen Ihnen und meinem Sohn vorgefallen ist. Und ich will mit dem elenden Mistkerl reden, der Bobby Joe das Nasenbein gebrochen hat.“
    Jack trat zwischen Cage und den Tresen.
    „Das bin ich.“ Er setzte ein humorloses Lächeln auf und schob wie beiläufig Lawtons Arm weg. „Hat Ihre Mutter versäumt, Sie zu lehren, dass man nicht mit Fingern auf andere Leute zeigt?“
    Seit seinem einundzwanzigsten Lebensjahr hatte Lawton Cage jeden, der sich ihm in den Weg stellte, rücksichtslos niedergemacht. Milde ausgedrückt, kam ihm bei Jacks Verhalten die Galle hoch.
    „Wer zum Teufel sind Sie?“ knurrte er.
    „Ich bin der elende Mistkerl. Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.“
    Jack hörte hinter sich ein Prusten und wusste nicht, ob Isabella ihr Gelächter oder einen erschrockenen Aufschrei unterdrückte.
    Lawton ballte die Hände. Sein Gesicht bekam die gleiche Farbe wie sein rotes Hemd.
    „Sie werden bezahlen, für das, was Sie …“
    „Nein. Ich bin nicht derjenige, der Miss Abbott etwas schuldet. Wenn Sie schon hier sind, um Ihrem Sohn aus der Patsche zu helfen, können Sie gleich selbst die Rechnung zahlen.“
    „Wovon zum Teufel reden Sie?“ Cage stieß Jack beiseite und lehnte sich über den Tresen nach vorn. „Isabella! Ich kenne Sie seit dem Tag Ihrer Geburt und habe immer viel von Ihrem Vater gehalten. Aber ich werde nicht tatenlos zusehen, wenn Bobby Joe einen Schaden erleidet, nur weil …“
    Wieder trat Jack dazwischen und bewahrte Isabella davor, einem Mann Rede und Antwort stehen zu müssen, der sich allem Anschein nach nicht mehr in der Gewalt hatte.
    „Sie sollten Isabella lieber dankbar sein“, sagte er. „Ohne ihre Fürsprache säße Ihr Sohn jetzt in Untersuchungshaft. Dafür hätte ich gesorgt.“
    Lawton riss die Augen auf. Seine Nasenflügel bebten. Ungläubig starrte er Isabella an.
    „Ist das wahr?“
    „Ja, Lawton. Das ist wahr. Und nun möchte ich, dass Sie gehen, bevor Sie etwas sagen, über das wir beide unglücklich sein würden.“
    „Ich gehe nicht, bevor ich Antwort auf meine Fragen bekommen habe.“
    „Also gut“, sagte Jack. „Ich habe durch das Fenster des Friseurladens gesehen, wie Ihr Sohn einen Reifen an Miss Abbotts Wagen durchstochen hat. Dann ist er ihr gefolgt, als sie aus der Stadt fuhr. Als ich ihm später auf der Landstraße wieder begegnete, sah ich auch Miss Abbott, die sich verzweifelt gegen seinen körperlichen Angriff wehrte. Ihre Lippe blutete, und sie bettelte ihn an, er möge von ihr ablassen. Da habe ich seiner Entscheidung nachgeholfen.“
    „Sie haben ihm das Nasenbein gebrochen“, sagte Lawton. Seine Stimme klang bereits deutlich kleinmütiger.
    „Er hat Glück gehabt, dass es nicht sein Genick war“, entgegnete Jack.
    Der Zorn färbte Hals und Gesicht des bulligen Mannes rot.
    „Es gab Zeiten in diesem Land, da hätte man kurzen Prozess gemacht und Sie für diese Tat erschossen.“
    „Ach? Was Sie nicht sagen.“
    Lawton nickte. „Oh ja. Allerdings.“
    „Nun, in der Gegend, aus der ich stamme, gab es eine Zeit, da wäre ein Kerl wie Bobby Joe Cage für seine Tat den Alligatoren zum Fraß vorgeworfen worden. So waren die Sitten in Louisiana.“
    Lawton Cage starrte seinen Gegner an, studierte ihn sorgfältig. Jack erwiderte den Blick und wartete auf Cages nächsten Schritt.
    Plötzlich wandelte sich dessen Haltung. Cage machte einen tiefen Atemzug, und zum ersten Mal, seit er das Hotel betreten hatte, nahm er seinen Stetson ab und nickte in Isabellas Richtung.
    „Miss Abbott, ich entschuldige mich für das, was geschehen ist. Selbstverständlich übernehme ich auch die Kosten für den Reifen. Schicken Sie mir einfach die Rechnung.“
    „Ich denke, das hat Onkel David bereits getan“, erwiderte sie.
    In Lawtons Mundwinkel zuckte ein Muskel, aber er beherrschte sich.
    „Dann hat sich der Grund für meinen Besuch

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