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Eiskalte Versuche

Eiskalte Versuche

Titel: Eiskalte Versuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McCall Dinah
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Beschäftigung hier durchaus Vergnügen.“
    Isabella zögerte. Nicht zum ersten Mal fiel ihr seine leicht gespreizte Ausdrucksweise auf. Sie fragte sich, ob Englisch seine Muttersprache war.
    „Ja, das sieht man“, sagte sie. „Und damit sind wir auch bei dem Thema, über das ich mit Ihnen sprechen wollte. Falls Sie Interesse haben, würde ich Sie dauerhaft einstellen, bei höherer Bezahlung. Außer Schneeräumen ist während der Wintermonate im Garten nichts zu tun. Sie wären im Hotel als Gehilfe beschäftigt. Wohnen würden Sie natürlich auch hier, aber nicht im Schuppen. Sie bekämen eins der Zimmer im Haupthaus, wo früher die Zimmermädchen gewohnt haben. Heute werden die Räume nicht mehr benutzt, weil unser Personal außerhalb des Hotels eigene Wohnungen hat. Vielleicht könnten wir eine Wand herausbrechen oder zwei der Zimmer durch eine Tür miteinander verbinden. Dann hätten Sie ein kleines Apartment ganz für sich allein.“
    Rostow war verblüfft. Er nahm seinen Hut ab und wischte sich über die Stirn, um Zeit zu gewinnen. Für einen Moment überlegte er, das Angebot anzunehmen. Die Arbeit war leicht. Er hätte einen Ort, an dem er bleiben konnte. Dann dachte er an das Tagebuch und an die Möglichkeit, dass seine wahre Identität ans Licht kam. Frank Walton hatte gewusst, wer er war; dabei waren sie sich vorher nie begegnet. Ohne seinen Bart, den er sich hatte wachsen lassen, und ohne die Vorsichtsmaßnahme, den alten Männern weiträumig auszuweichen, wäre er vielleicht auch hier längst enttarnt worden. Außerdem besaß Isabella Abbott einen größeren Wert für ihn, wenn sie seine Geisel war und nicht seine Chefin.
    „Das kommt überraschend für mich“, sagte er und lächelte zögernd, um Freude anzudeuten. „Ich hatte schon lange kein festes Zuhause mehr. Könnte ich ein paar Tage darüber nachdenken?“
    Isabella nickte. „Sicher. Dann lasse ich Sie jetzt an Ihre Arbeit zurückkehren.“
    „Danke, Miss. Ich weiß das Angebot zu schätzen.“
    Er machte eine Verbeugung, ohne über sein Tun nachzudenken. Im nächsten Moment straffte er sich und schob den Hut in den Nacken. In Amerika war es nicht üblich, sich vor Höhergestellten zu verneigen. Das wusste er. Trotzdem war ihm die Geste unterlaufen. Erzürnt über sich selbst, dass ihm wieder ein Ausrutscher passiert war, ließ er den Motor des Kantenschneiders an und bearbeitete ein Grasbüschel, das den Schermessern des Rasenmähers entgangen war.
    Isabella sah ihm einen Augenblick lang zu. Dann wandte sie sich ab. Sie hatte den halben Weg zur Terrasse zurückgelegt, als ihr bewusst wurde, dass sich der Mann tatsächlich verneigt hatte, als wäre sie eine königliche Hoheit. Die Sache war unbedeutend, aber sie hätte wetten können, dass Victor Ross kein gebürtiger Amerikaner war.
    Jack stand am Empfang, als sie in die Hotelhalle kam. Die Fotos aus der Zentrale waren eingetroffen, wie er erwartet hatte. Trotz seiner Ungeduld, die Bilder anzusehen, zögerte er. Er suchte eine Gelegenheit, wieder mit Isabella zu sprechen. Sich selbst mit der Begründung beruhigend, dass der Umgang mit ihr und dem Personal seiner Tarnung diente, blieb er stehen.
    Isabella trat hinter den Tresen. „Ich übernehme für eine Weile, Delia. Machen Sie währenddessen die Abrechung auf meinem Schreibtisch fertig?“
    „Ja, Ma’am“, antwortete die Angestellte und ging in das Büro. Isabella blieb mit Jack allein. Sie zwang sich zur Ruhe. In Wahrheit war sie mehr als verwirrt durch seine Nähe.
    „Guten Morgen, Jack.“
    Ihr Lächeln ging ihm unter die Haut, aber er verbarg seine Nervosität ebenso wie sie.
    Über Isabellas Wangen breitete sich ein leichtes Rot. Sie musste daran denken, dass sie ihn nicht nur gebeten hatte, sie in die Arme zu nehmen. Sie hatte diesen Mann auch ohne Hemmungen geküsst. Auf der Suche nach einem unverfänglichen Gesprächsthema wies sie auf den Umschlag in seiner Hand.
    „Ich sehe, Sie haben Post. Eine Sendung von Ihrem Verleger?“
    Für einen Moment begriff Jack nicht, wovon Sie sprach. Dann fiel ihm wieder ein, dass er sich als Schriftsteller ausgegeben hatte.
    „Oh. Nein, das sind Rechercheergebnisse“, sagte er.
    Bevor sie zu einer Antwort ansetzen konnte, wurden die beiden Flügel der Eingangstür aufgestoßen. Als Isabella sah, wer hereinkam, stöhnte sie halblaut.
    „Na großartig“, murmelte sie. „Das hat gerade noch gefehlt.“
    „Wer ist das?“ fragte Jack und musterte den übergewichtigen grauhaarigen Cowboy,

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