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EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition)

EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition)

Titel: EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Korten
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Und Herr Hirschau, die Obduktionsberichte aus dem Ausland sind sehr aufschlussreich und werden Ihnen einen Eindruck davon geben, mit wem wir es hier zu tun haben. Und schauen Sie doch mal auf einen Kaffee bei mir rein!“
    Hirschau verzog das Gesicht, sagte aber: „Klar, mache ich. Bis dann, Dr. Granel.“
    Nachdem van Cleef aufgelegt hatte, wandte sich er sich Neumann zu, der den Diaprojektor anwarf. „Robert Hirschau wird uns bei den Ermittlungen zur Seite stehen. Wir haben es mit einer Mordserie zu tun. Herr Hirschau ist auf speziellen Wunsch des BKA hier. Dieser Fall hat absolute Priorität. Alles ist streng vertraulich. Du solltest also einfach nur den Mund halten, Neumann.“
    Der nickte.
    „Also, Hamlet, dann gib uns mal einen Überblick.“
    Hirschau räusperte sich.
    „Neumann, kümmere dich mal um das Licht“, sagte van Cleef, während Hirschau das erste Dia an die Wand projizierte.
    „Wir haben insgesamt fünf Morde zu klären, die miteinander in Verbindung gebracht werden müssen“, begann Hirschau.
    „Fünf?“, fragte Neumann verblüfft.
    „Ja. Ein Muster, das, wie wir glauben, mit dem Tod von Sedar Biljano in Essen begonnen hat. Ihr kennt die Ermittlungsergebnisse. Seine Überreste wurden im Kamin einer alten Burgruine in Essen-Kettwig gefunden. Opfer Nummer zwei hing an einem Fleischerhaken in Florenz, Opfer Nummer drei … Die Fotos der dort ansässigen Ermittlungsbehörden zeigen das ganze Ausmaß dieser Greueltaten. Vier verschiedene Orte. Es sieht so aus, als würde unser Mann willkürlich morden. Aber das ist nicht der Fall. Es gibt eine Übereinstimmung: Er tötet immer an einem Freitag. Und alle Opfer – von Essen über Florenz nach Istanbul bis München – sind mit einer Person in Berührung gekommen, die dieselbe DNA aufweist.“
    „Also fährt dieser Typ quer durch Europa“, stellte Neumann fest.
    Hirschau nickte. „So sieht es zumindest aus. Der Fundort war – mit Ausnahme von Michail Heptna – nicht der Tatort des Verbrechens. Offensichtlich macht es ihm nichts aus, mit einer Leiche im Kofferraum herumzufahren. An allen Tatorten wurden Papierschnipsel gefunden: das Aktenzeichen einer alten Akte aus dem Jahr 1944. Darin werden mehrere junge Männer in Aachen von einem Standgericht zum Tode verurteilt. Dem sollten wir jetzt nachgehen.“
    Neumann zog die Augenbrauen hoch.
    „Die Schnipsel bedeuten nicht unbedingt, dass er uns einen Hinweis geben will, damit wir ihn fassen können, sondern er weist uns lediglich auf einen Zusammenhang hin.“
    „Sehe ich auch so. Keine zwingende Schlussfolgerung“, mahnte van Cleef.
    „Wieso nicht?“, fragte Neumann.
    Van Cleef blätterte in einer Akte. „Es gab keinen Kampf, es gab keine Zeugen. Die einzige offensichtliche Verbindung zwischen den Opfern besteht darin, dass sie alle deutsche Staatsbürger polnischer Abstammung waren und womöglich etwas mit dieser Akte zu tun haben. Aber ich habe noch etwas. Auf dem Gelände der Landesgartenschau in Leverkusen wurde die Leiche einer Frau gefunden: Lissi Kreisler, eine Prostituierte, die Biljano – unser Opfer aus Essen – vorher geordert hatte, wie wir von der Vermittlungsagentur erfahren haben. Sie wies unter ihren Fingernägeln Hautpartikel derselben DNA auf.“
    „Vielleicht hat er sie gebumst und fand, dass sie ihr Geld nicht wert war“, bemerkte Neumann trocken.
    „Herr Neumann, können wir bitte bei der Sache bleiben?“, fragte Hirschau höflich. „Ein so akribischer Mörder hat ganz sicher Auswahlkriterien. Sie könnte ein sechstes Opfer sein, aber sie kommt mir eher wie ein Kollateralschaden vor. Bleiben wir vorerst bei den Männern. Es muss einen Zusammenhang zwischen den Opfern geben.“
    „Unsere geheimnisvolle Gerichtsakte“, sagte Neumann.
    Van Cleef blätterte wieder. „Nach den Autopsieberichten wissen wir, dass die Opfer nach ihrem Tod mehrere Stunden auf dem Rücken gelegen haben. Dennoch wurden sie, mit Ausnahme von Lissi Kreisler, aufrecht sitzend gefunden. Sogar Andrej Heptna saß in der Kloake. Was sagt uns das?“
    Hirschau schaute van Cleef überrascht an. „Jemand hat den Körper trotz einsetzender Leichenstarre gebogen.“
    „Exakt. Und das erfordert viel Kraft und Zeit, deshalb müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass diese Handlung das letzte Glied der Motivationskette ist.“
    „Welche Handlung, Benedikt? Was tut er?“
    „Er setzt die Opfer in Positur.“
    „Aber als was?“, warf Neumann ein.
    „Was meinst du, Hamlet?“
    „Ich weiß es

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