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EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition)

EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition)

Titel: EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Korten
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Espressomaschine an. „Du bist blass um die Nase.“
    „Warum schneidet er ihm den Bauch auf und macht sich die Mühe, die Arterien abzubinden?“
    „Um freie Sicht zu haben und die Blutung lange genug unter Kontrolle zu halten, so dass er sehen kann, was er tut.“
    „Hm … Und was hast du vorhin mit Mythologie gemeint?“
    Sie reichte ihm einen Kaffee und goss einen Schuss Cognac hinzu.
    „Ich habe ein wenig nachgeforscht. In der ägyptischen Mythologie gab es den heiligen Phönix von Heliopolis, meist in Gestalt eines Reihers, der eng mit dem Kult des Sonnengottes Ra verbunden war und sich als erstes Wesen nach der Schöpfung auf dem aus der Flut auftauchenden Land niederließ. Der Phönix kehrte alle fünfhundert Jahre nach Heliopolis am Todestag des Königsvaters zurück, wo er aus Weihrauch ein Ei formte, das von der Größe her die Leiche des Königsvaters aufnehmen konnte. Dieses Ei wurde im Tempel von Heliopolis feierlich begraben. Der Überlieferung zufolge tötet sich der Phönix während dieser Feierlichkeit selbst auf einem Scheiterhaufen, ehe er anschließend wieder verjüngt aus dem Ei emporsteigt, weshalb er in der Mythologie zum Sinnbild der Unsterblichkeit und Auferstehung wurde.“
    „Das würde ja bedeuten, dass unser Täter seinen Kopf in die Bauchhöhle eines Menschen steckt, weil er glaubt, sich mit dem Mordritual zu erneuern.“
    „Durch den Tod eines Menschen wird der Täter wieder lebendig. Nur durch den Tod kann er weiterleben. Vielleicht wurde er deshalb zum Mörder. Frag Robert, was er von meiner These hält.“
    „Du bist unglaublich, Veronika.“
    Sie lachte. „Nein, für mich gibt es neben dem Leichenschmaus durchaus noch andere Interessen.“
    „Das werde ich mal dem Kollegen Neumann erzählen.“
    „Er ist ein Rebell, aber er gefällt mir. Aus dem wird noch mal was.“
    „Ja, das glaube ich auch. Ich danke dir. Ich schätze, an deiner Überlegung ist was dran. Mein Gott, was wird dieses Monster sonst noch anstellen?“, fragte er mehr sich selbst.
    „Hat sich das BKA schon eingeschaltet?“
    „Ja. Sie wünschen eine Kooperation. Es gibt ähnliche Fälle. Aus dem Ausland wurden zwei Morde gemeldet. Auch aus Essen.“
    „Du hast es mit einem sehr kranken Menschen zu tun, Benedikt. Pass bitte auf dich auf!“
    Er sah sie nachdenklich an. „Das mache ich“, sagte er leise.
    Das Klappern der Instrumente auf dem Tablettwagen schreckte ihn auf, und er bedauerte ein wenig, dass sich die Moderne von der Mythologie verabschiedet hatte.

Kapitel 28
    Starnberg
    Eine Woche später erwachte Max Gavaldo schweißgebadet aus einem Traum. Im gedämpften Licht des Morgengrauens, das das Schlafzimmer in matte Schatten hüllte, und mit Anna neben sich fühlte er sich wieder wohl.
    Er stand auf. In seinem Traum hatte Anna hektisch irgendwelche Figuren und Wörter auf einem rosafarbenen Papierbogen ausradiert. Als er ins Badezimmer ging, gab sie im Schlaf einen Laut von sich, ein leises Grunzen, das auf tiefe Zufriedenheit schließen ließ.
    Er stellte sich unter die Dusche und ging im Geist seinen Terminkalender durch: die für zehn Uhr angesetzte Marketingsitzung. Es würde einige Diskussionen über den Biocell-Etat geben, in erster Linie wegen einer neuen Produkteinführung des Herzpräparats Procell in Russland, und danach würde er Katharina von der Schule abholen; Anna hatte am Nachmittag einen Termin bei Jörg Kreiler.
    Er überlegte, was noch alles geschehen könnte, und war so in Gedanken versunken, dass er erschrocken zusammenfuhr, als er plötzlich durch die beschlagene Scheibe der Duschkabine Anna erkannte, die mit dem Rücken zu ihm stand.
    „Könntest du bitte Katharina wecken? Es ist schon nach sieben“, rief er ihr zu.
    Anna antwortete nicht, oder er konnte sie wegen des rauschenden Wassers ohnehin nicht verstehen. Der heiße Wasserstrahl, der auf ihn niederprasselte, fühlte sich so gut an, dass er am liebsten den Rest des Tages darunter verbracht hätte …
    Abrupt drehte er die Dusche ab. Anna war verschwunden.
    Er trat aus der Kabine und griff mit einer Hand nach einem Handtuch.
    „Anna?“
    Nichts.
    Ein Blick auf seine Armbanduhr auf dem Granitwaschbecken sagte ihm, dass er zwei oder drei Minuten zu spät dran war, also nichts, worüber man sich Sorgen machen musste. Er holte tief Luft, dann ging er ins Kinderzimmer.
    „Katharina?“
    Das Bett war leer.
    „Kleines, wo steckst du? Aufstehen! Wo bist du denn? Wir haben jetzt keine Zeit für Versteckspielen. Wir

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