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Eiskaltes Feuer

Eiskaltes Feuer

Titel: Eiskaltes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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KAPITEL
    Alicia nippte an ihrem Champagner und versuchte, sich ihr Befremden nicht allzu sehr anmerken zu lassen. Die Szene um sie herum unterschied sich so krass von allem, was sie im vergangenen Jahr in Afrika oder überhaupt in ihrem bisherigen Leben erlebt hatte, dass es schon beinahe komisch war. Dann erhaschte sie einen Blick auf Dantes breite Schultern in der Menge, und die Lust auf ein spöttisches Lachen verging ihr. Wie immer erfüllte sein Anblick sie mit prickelnder Nervosität.
    Er war umringt von Leuten, die ihn begrüßten, doch sie hielt sich lieber im Hintergrund. Neben Dantes Hauptverhandlungspartner Buchanen waren acht weitere Geschäftsleute anwesend, sechs Männer und zwei Frauen, sowie deren Berater, Assistenten und Sekretäre. Sie alle wirkten furchtbar wichtig und einflussreich. Die geballte Ansammlung von Macht und Reichtum in diesem Saal konnte einen ganz schwindelig machen.
    Eine sympathisch aussehende Frau mittleren Alters trat auf Alicia zu. „Hallo, Sie müssen Alicia sein. Ich bin Patricia O’Brien, Dereks Frau. Derek meinte, ich solle mich ein wenig um Sie kümmern.“ Derek O’Brien, Bauunternehmer aus Dublin und offenbar ein enger Freund von Dante, war der Mann, der an der Treppe gestanden hatte, als sie herunterkamen.
    Es versetzte Alicia einen Stich, dass Dante sich anscheinend keine Gedanken um sie machte, aber sie war froh über die freundliche Ansprache.
    „Ja, ich bin Alicia Parker“, erwiderte sie lächelnd. „Nett von Ihnen.“
    „Buchanens Frau ist nicht mitgekommen, wie ich sehe.“ Patricia schüttelte amüsiert den Kopf. „Mein eigener Mann macht keinen Schritt ohne mich!“ Sie warf ihrem Gatten einen liebevollen Blick zu, und Alicia verspürte zu ihrer Überraschung einen Anflug von Neid.
    Instinktiv drehte sie sich nach Dante um. Im selben Moment streckte er die Hand nach ihr aus. Die Menge teilte sich, um Alicia durchzulassen. Patricia nickte ihr aufmunternd zu. Nur widerstrebend gesellte sie sich unter den neugierigen Blicken aller Anwesenden zu Dante, der den strahlenden Mittelpunkt dieser Gesellschaft bildete. Buchanen, ein fülliger Mann mit stechendem Blick, musterte sie so aufmerksam, dass sie sich vorkam wie ein Insekt unter dem Mikroskop.
    „Liebe Anwesende, ich möchte Ihnen Alicia Parker vorstellen …“
    Alicia nickte und lächelte, als Dante sie mit den Gästen bekannt machte. Sie war sicher, dass sie sich die erstaunten Blicke nicht einbildete, die ihre Anwesenheit hier und da hervorrief. In der Tat schien niemand damit gerechnet zu haben, dass Dante in Begleitung einer Frau erschien. Einen trügerischen Moment lang fühlte es sich an, als seien sie beide Verschwörer, die gemeinsame Sache machten. Seine Hand an ihrer Taille erzeugte ein Kribbeln in ihrem Rücken.
    Dante trennte sich an der Dinnertafel nur ungern von Alicia. Zunächst hatte sie wie ein verschrecktes Reh gewirkt, doch dann hatte sie sich erstaunlich schnell in ihre Rolle eingefunden. In der Tat hatte sie so entspannt mit den Gästen geplaudert, dass er sich kaum auf seine eigenen Gespräche konzentrieren konnte. Noch nie hatte er die Nähe einer Frau so sehr genossen.
    Auf dem Weg in den Speisesaal hatte Patricia O’Brien ihm zugeraunt: „Sie ist wirklich reizend.“
    Er wusste nicht, was er erwartet hatte, aber das gewiss nicht. Jetzt saß Alicia einige Plätze von ihm entfernt neben Derek, der ebenfalls ganz entzückt von ihr war. Obwohl sein Freund gut zwanzig Jahre älter war als er, war Dante versucht, sie von ihm wegzuzerren. Der Gedanke, dass sie unverfroren genug sein könnte, seinen alten Freund zu verführen, verursachte ihm größtes Unbehagen.
    Alicia dankte dem Himmel, dass sie einen so amüsanten Tischnachbarn wie Derek O’Brien hatte, der die ganze Gesellschaft mit seinen witzigen Anekdoten bei Laune hielt. Auf diese Weise fiel es ihr leichter, fröhlich und unbeschwert zu wirken. Dennoch war sie sich in jeder Sekunde Dantes Anwesenheit bewusst, nahm aus dem Augenwinkel jede Bewegung seiner schlanken braunen Hände, seines dunklen Kopfes wahr.
    „Alicia, richtig?“ Die Frage kam von ihrem Tischnachbarn zur Linken, Buchanens Assistent Brown. Automatisch bemühte sie sich, einen guten Eindruck zu machen. Obwohl der Mann ihr nicht einmal in die Augen sah, sondern den Blick auf ihr hübsches, wenn auch nicht gerade üppiges Dekolleté geheftet hatte. „Was macht ein nettes Mädel wie Sie an einem Ort wie diesem?“, bemerkte er anzüglich.
    „Ich …“ Alicia

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