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Eiskaltes Feuer

Eiskaltes Feuer

Titel: Eiskaltes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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stellte betreten fest, dass die allgemeine Konversation vorübergehend zum Stillstand gekommen war und alle auf ihre Antwort zu lauschen schienen. „Ich bin hier, weil ich netterweise eingeladen wurde“, erwiderte sie. Sie warf Dante einen hoffentlich liebevollen Blick zu. Er verzog keine Miene.
    „Und was tun Sie so, Alicia? Haben Sie auch einen Beruf?“, fragte der junge Mann in die angespannte Stille hinein.
    Sein herablassender Ton brachte Alicia auf die Palme.
    Mühsam beherrscht, ließ sie ihn wissen: „Allerdings. Ich bin ausgebildete Krankenschwester und Hebamme.“
    Dante, selbst überrascht über sein Bedürfnis, sie zu verteidigen, kam ihr zur Hilfe: „Sie hat gerade ein Jahr in Afrika verbracht.“
    Erstauntes Gemurmel kam auf, als sie berichtete, wo sie gewesen war. Selbst Dante war beeindruckt. Die abgelegene Region, die sie nannte, war nur mit dem Hubschrauber erreichbar und galt als extrem unsicher. Er fragte sich, was sie dort erlebt haben mochte.
    Das Tischgespräch kam wieder in Gang, und Alicia erhaschte ein anerkennendes Augenzwinkern von Patricia. Tatsächlich verspürte sie ein kleines Triumphgefühl wie nach einer bestandenen Prüfung.
    Nach dem Dinner und einem abschließenden Drink stiegen Alicia und Dante gemeinsam die Treppe hinauf zu ihren Schlafzimmern, die etwas abseits von den Gästezimmern lagen. Mit weichen Knien blieb Alicia vor ihrer Zimmertür stehen und drehte sich zögernd zu Dante um. Was, wenn er jetzt …
    „Du scheinst dich ja gut mit Buchanen verstanden zu haben.“ Dante dachte daran, wie sein Geschäftspartner Alicia nach dem Essen in ein Gespräch verwickelt und sich offenbar köstlich mit ihr amüsiert hatte. Und wie sie verstummt war, als er sich dazugesellt hatte.
    Sein Gesicht lag im Halbschatten, aber es sah nicht so aus, als habe er vor, sich auf sie zu stürzen. Alicia kam sich trotzdem vor wie ein Schulmädchen beim ersten Date.
    „Stell dir vor, Tom hat mir erzählt, dass seine Frau auch Krankenschwester ist!“
    Ungläubig zog er die Augenbrauen hoch. Tom? „Pass auf, dass er nicht denkt, du hättest ihm mehr zu bieten als netten Smalltalk.“
    Sie war empört, konterte aber schlagfertig: „Himmel, nein! Aber als deine Begleiterin werde ich mich wohl daran gewöhnen müssen, dass die Leute mich für eine hirnlose Vorzeigebraut halten …“
    Blitzschnell schob er die Hand in ihren Nacken und wickelte sich einige Strähnen ihres Haares um die Finger. „Nicht doch, Alicia. Kein Grund, unter die Gürtellinie zu zielen.“
    Sie hielt den Kopf ganz still. Sie hasste ihn. „Was soll ich sagen? Du bringst eben das Schlechteste in mir hervor.“
    Er ließ sie unvermittelt los. „Ich wusste nicht, dass du in einer so gefährlichen Region von Afrika eingesetzt warst.“
    Ihr unterer Rücken begann schmerzhaft zu pochen. Sie hätte sich am liebsten irgendwo verkrochen. „Du hast mich nie danach gefragt. Ich möchte nicht weiter darüber sprechen.“
    Er neigte den Kopf, und in seinen Augen leuchtete etwas auf, das ihr Herz schneller schlagen ließ. Im nächsten Moment war es verschwunden. Die Hände in den Hosentaschen, trat er einen Schritt zurück und meinte: „Die Sitzungen finden in der Villa Monastero am gegenüberliegenden Seeufer statt. Es liegen Boote bereit. Komm morgen mit Patricia herüber und leiste uns beim Mittagessen Gesellschaft.“
    „O…okay.“ Sie konnte immer noch nicht fassen, dass sie tatsächlich hier war, in diesem Ambiente von Luxus und Reichtum, das für die Anderen so selbstverständlich zu sein schien.
    „Gute Nacht, Alicia.“
    „Gute Nacht.“
    Blasses Mondlicht fiel in ihr Zimmer. Sie lehnte sich von innen gegen die Tür und atmete tief durch. Verdammter Kerl, dachte sie wütend.
    Sie schlief kaum in dieser Nacht. Zu wissen, dass Dante nur wenige Schritte entfernt lag, und das vermutlich nackt, ließ ihr keine Ruhe. Bevor sie am nächsten Morgen nach unten ging, vergewisserte sie sich, dass er ein Boot bestiegen hatte. Sie wartete am Fenster, bis die Boote in Richtung der schmucken weißen Villa, die sie am gegenüberliegenden Ufer des dunstverhangenen Sees gerade noch ausmachen konnte, losgefahren waren. War es Einbildung oder hatte Dante wirklich, kurz bevor er an Bord ging, zu ihrem Fenster hinaufgesehen?
    Dante bebte vor Wut, als er abends vom Anlegesteg zur Villa hinaufging. Alicia war nicht zum Mittagessen erschienen. Es hatte ihn irritiert, nicht zu wissen, wo sie war. Natürlich nur, weil er ihr nicht über den

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