Eiskaltes Feuer
durch sie wie eine heiße Flutwelle, und sie wusste, sie war bereit für ihn.
Geschickt zog Dante ihr den BH aus. Dann legte er sich zu ihr, stützte den Ellbogen auf und ließ seinen Blick über ihren entblößten Körper wandern. Ihr Herz begann wild zu pochen, die rosigen Knospen richteten sich auf, als warteten sie nur darauf, von seinen Händen und Lippen berührt zu werden. Sanft fuhr er mit der Handfläche über eine der harten Spitzen, und Alicia erbebte. Als er den Kopf senkte und die pralle Knospe in den Mund nahm, daran saugte und sie mit der Zunge liebkoste, glaubte sie vor Verlangen zu zerfließen. Fiebernd vor Ungeduld bog sie sich ihm entgegen. Er fasste sie um die Taille, seine Hand glitt an ihrem Rücken herab …
Sie zuckte zusammen und zog sich zurück. Er sah auf. „Was zum Teufel ist das?“
Bevor sie auch nur ein Wort sagen konnte, hatte er sie schon umgedreht und fuhr vorsichtig mit den Fingerspitzen über die vernarbte Hautstelle gleich oberhalb ihrer rechten Pobacke. Alicia schloss kurz die Augen, dann entzog sie sich ihm so energisch, dass er sie loslassen musste. Sie war froh über das gedämpfte Licht im Zimmer. Mit angezogenen Knien, die Arme um den Oberkörper geschlungen, kauerte sie am Kopfende des Bettes.
War es etwa Mitleid , was sie in seinen Augen sah? Sie hasste seine kühle Distanziertheit, aber noch weniger ertrug sie sein Mitleid.
„Nichts.“
„Wie bitte? Alicia, du hast eine riesige Narbe auf dem Rücken! Woher stammt sie? Tut sie noch weh?“ „Nur ab und zu, wenn ich nicht aufpasse.“ Dante dachte daran, wie er sie am ersten Abend in der Villa über seine Schulter geworfen hatte, und sah sie betroffen an. „Du konntest es nicht wissen“, sagte Alicia, die ahnte, was in ihm vorging.
„Nein, aber ich hätte nicht so grob sein müssen.“
Seine raue Stimme brachte etwas in ihr zum Schmelzen. Sie vergaß ihren Vorsatz, ihm nichts weiter zu erzählen, und berichtete stockend: „Es … es war vor etwa fünf Monaten. Bewaffnete Rebellen überfielen das Camp. Zwanzig Menschen wurden getötet. Die Kugel, die mich erwischte, war ein Querschläger. Ich hatte Glück und kam mit einer Fleischwunde davon.“
Dante war vom Bett aufgestanden und hatte sich die Hose übergezogen. Glück?, dachte er fassungslos. Er merkte ihr an, dass sie versuchte, die Sache herunterzuspielen. Sie wollte das grauenhafte Ereignis nicht noch einmal durchleben müssen. Falls sie die Wahrheit sagte. Doch irgendetwas drängte ihn dazu, ihr zu glauben.
Alicias Blick glitt zu der Stelle, wo die feine dunkle Haarlinie in seinen Shorts verschwand. Sie dachte an die verzehrende Leidenschaft, der sie beide beinahe verfallen waren, und schloss beschämt die Augen. Aber genau darauf musste sie sich konzentrieren, auf ihn und seinen Körper, denn sonst … brachen die anderen Erinnerungen über sie herein.
Man hat auf sie geschossen! Dante trat dicht an sie heran. Eine Kugel hat sie getroffen, hat Alicias Haut zerfetzt … Die Vorstellung schmerzte ihn mehr, als er für möglich gehalten hätte. Nachdenklich betrachtete er ihr Profil, sah, wie ihre Brust sich hinter den verschränkten Armen heftig hob und senkte.
Er setzte sich auf die Bettkante, strich sanft mit dem Finger über ihren nackten Arm und sah, wie sie eine Gänsehaut bekam. Selbst jetzt verspürte er glühendes Verlangen nach ihr. „Alicia …“, sagte er leise.
Sie sah ihn an, Verzweiflung im Blick. Ihre Locken waren zerzaust, ihre Augen groß und dunkel. Der Gedanke, dass jemand auf sie schießen konnte, entsetzte ihn so sehr, dass er sie am liebsten in die Arme genommen und nie mehr losgelassen hätte.
„Schon gut, es ist alles in Ordnung.“
Nichts war in Ordnung. Alles stürzte von Neuem auf sie ein – die Gesichter der Toten, die ständig lauernde Gefahr … Doch die Situation, in der sie sich jetzt befand, zusammen mit diesem Mann, machte ihr beinahe ebenso viel Angst.
Sie konnte einfach aufstehen und gehen. Sie wusste, er würde sie nicht aufhalten. Doch sie rührte sich nicht.
Dieser Mann hatte die Macht, die bedrohlichen Bilder aus ihrem Kopf zu vertreiben. Ihr fiel ein, wie sicher und geborgen sie sich in seinen Armen gefühlt hatte. Sehnsucht stieg in ihr auf, gemischt mit heißem, drängendem Begehren. Sie wollte mit ihm schlafen, von ihm geliebt werden. Sie wusste, dass sie ein großes Risiko einging, nur um ihre quälenden Erinnerungen eine Zeit lang zu vergessen. Doch sie brauchte die kraftvolle Energie dieses
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