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Eiskaltes Feuer

Eiskaltes Feuer

Titel: Eiskaltes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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Kleinbusses, der sie zu ihrem Hotel in Camps Bay brachte, einem der vornehmen Viertel Kapstadts. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie wusste selbst nicht, warum sie so emotional reagierte. Sorgsam wich sie Dantes Blick aus und wünschte nur, sie hätte ihre Sonnenbrille getragen.
    Inzwischen hatte sie mit eigenen Augen gesehen, wie groß das Interesse der Medien an diesen Verhandlungen war. Sowohl beim Abflug in Mailand als auch bei der Ankunft in Kapstadt hatte es auf dem Flughafen von Reportern, Fotografen und Kameraleuten gewimmelt. Eingeschüchtert hatte sie sich von Dante an die Hand nehmen lassen, der sich unbeirrt einen Weg durch die Menge bahnte. Sie dagegen hatte darauf gewartet, dass jemand rief: „Was wollen Sie denn mit der ?“
    Als sie jetzt durch die schönen Straßen der Innenstadt fuhren, fiel die Anspannung allmählich von ihr ab. Doch sie wusste, dass ihr nur eine kurze Ruhepause vergönnt war. Obwohl es ihr bisher weitgehend gelungen war, sich von Dante fernzuhalten, hatte er ihr im Laufe des Tages immer wieder Blicke zugeworfen, die ihr Herz zum Rasen brachten. Er brauchte keine Worte, um ihr seine Botschaft mitzuteilen: Sie würde ihm nicht entkommen.
    Dante musste sich gleich nach der Ankunft im Hotel um seine Geschäfte kümmern. Alicia täuschte Bedauern vor, als sein Assistent Alex ihn weglotste, und machte sich dann mit einem erleichterten Seufzer daran, die riesige Suite zu erkunden. Vom Balkon hatte sie einen fantastischen Ausblick auf die herrlichen Strände von Camps Bay. Wieder einmal wurde Alicia schmerzlich bewusst, wie gewaltig der Unterschied zu der Gegend war, in der sie sich bis vor wenigen Wochen befunden hatte.
    Nachdem sie ihren Koffer ausgepackt hatte, ging sie hinunter zur Rezeption, um sich einen Stadtplan geben zu lassen. Während sie wartete, hörte sie hinter sich eine bekannte Stimme, bei deren Klang es sie eiskalt überlief.
    „Sieh an, sieh an, ist das nicht Alicia Parker? Die Welt ist klein!“
    Alicia drehte sich langsam um. Hinter ihr stand eine hochgewachsene Frau mit langem, glänzend schwarzem Haar, einem zu stark geschminkten Gesicht und kalten blauen Augen. Alicias Magen zog sich zusammen. Sie konnte sich nicht das kleinste Lächeln abringen. Warum auch? Sie waren Kolleginnen gewesen, während der Ausbildung und auch später im Beruf. Doch diese Frau hatte einen verbitterten Kampf um die besseren Noten und die bessere Anstellung mit ihr ausgefochten.
    Irgendwann hatte Alicia aufgehört, freundlich zu ihr zu sein, und ihr zu verstehen gegeben, dass sie sie mit ihrem Konkurrenzdenken in Ruhe lassen sollte. Doch dann waren sie Rivalinnen im Kampf um einen Mann geworden. Alicia hatte erst davon erfahren, als es schon zu spät war, und am Ende hatten sie beide gleichermaßen gelitten.
    „Serena Cox.“
    Die Frau lächelte triumphierend und deutete auf einen kleinen, untersetzten Mann am anderen Ende des Empfangstresens. „Serena Gore-Black, bitte. Das ist mein Ehemann Jeremy.“
    Jeremy war einer von Dantes Angestellten aus London. Alicia hatte sich am Comer See flüchtig mit ihm unterhalten. Sie hatten dabei auch über Melanie gesprochen. Paolos Name war jedoch nicht gefallen, und Alicia war froh gewesen, dass sie keine Fragen beantworten musste. Sie konnte nicht glauben, dass sie so viel Pech hatte, hier auf Serena zu treffen!
    „Und mit wem bist du hier?“, wollte die Schwarzhaarige wissen.
    „Mit Dante D’Aquanni.“
    In den Augen der Anderen blitzte unverkennbarer Neid auf. „Ach, wirklich?“ Serena ließ den Blick prüfend über Alicias dezentes, aber exklusives Outfit wandern. „Da hast du es aber gut getroffen.“
    In diesem Moment gesellte sich Jeremy Gore-Black zu ihnen, der im Gegensatz zu seiner Frau ein netter Mann zu sein schien.
    „Darling, stell dir vor, wen ich getroffen habe“, flötete Serena. „Meine alte Kollegin Alicia Parker … oder D’Aquanni?“
    Alicia wurde rot. „Nein, Parker.“ Wie könnte es anders sein?
    „Ja, das dachte ich mir.“
    Verlegen hüstelnd zog Jeremy seine Frau mit sich fort, und Alicia lehnte sich ermattet an den Tresen. Die Sache sah nicht gut für sie aus. Serena war eine Unruhestifterin. Und sie wusste entschieden zu viel.
    Als Dante abends in die Suite kam, war Alicia bereits fertig für das abendliche Dinner angekleidet. Während er im Bad verschwand, trat sie auf den großen, vor neugierigen Blicken geschützten Balkon hinaus. Dort stand sie noch, als sie Dante wieder herauskommen hörte, drehte

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