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Eismord

Eismord

Titel: Eismord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giles Blunt
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zurück und ließ ihre Haare los, riss jedoch an ihrem gebrochenen Bein, so dass sie vor Qual schrill aufschrie.
    Als Delorme wieder zu sich kam, hatte er ihre Gürtelschnalle geöffnet und versuchte gerade, ihr die Hose herunterzuziehen. Die Waffe hatte er neben sich auf den Boden gelegt. Delorme griff danach, doch er erwischte sie zuerst und schlug ihr damit gegen die Schläfe.
    Die konterte mit einer harten Rückhand und schlug ihm mit den Knöcheln ins Auge.
    Er holte noch einmal mit der Pistole aus, traf aber nur den Boden. Delorme packte den Lauf und drehte ihn, bis der Mann losließ. Die Waffe flog ihr aus den Fingern und landete irgendwo hinter ihrem Kopf. Der Mann stürzte sich darauf und kam ihr mit dem Gesicht so nahe, dass sie seinen Atem riechen konnte. Sie zog ihn zu sich heran und biss ihm in die Wange. Plötzlich fühlte sie sein warmes Blut auf ihrem Gesicht.
    Der Mann brüllte auf und griff sich an die Wange, das Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor. Delorme streckte sich noch einmal nach der Waffe, doch der Mann packte sie an der Kehle und boxte ihr ins Gesicht. Seine Knöchel glitten auf dem Blut ab.
    Delorme packte ihn an der Taille und fühlte den Messergriff. Während ihr Widersacher sich nach der Pistole streckte, öffnete sie den Schnappverschluss und zog das Messer heraus. Er richtete sich über ihr auf und hielt ihr im selben Moment die Pistole ins Gesicht, als sie ihm das Messer in die Achsel stieß.
    Er schrie, ließ die Waffe fallen und sackte seitlich zu Boden. Als er erneut nach der Pistole griff, drehte sich Delorme auf die Hüfte und stieß ihm das Messer in die Schläfe. Der Knochen splitterte, und sie spürte, wie die Klinge stecken blieb.
    Sie hielt den Griff fest, während seine Kräfte schwanden. Es war, als schrumpfte er unter ihren Händen. Er lag halb zusammengerollt am Boden und atmete noch. Sein Blick schien sich durch Delorme hindurch auf irgendeinen Punkt hinter ihr zu richten. Das Blut floss ihm ins Auge, doch er zwinkerte nicht. Delorme hielt den Messerschaft fest, bis der Mann nicht mehr atmete, und auch noch eine Weile danach.
    Sie rollte sich zurück und schleppte sich zum Feldbett. Sie hob die Pistole auf und hielt sie, nachdem sie sich umgedreht und mit ausgestreckten Beinen hingesetzt hatte, vor sich auf dem Schoß.
    »Scheißkerl«, sagte sie heftig keuchend. »Da siehst du, wohin das führt.«

[home]
    39
    W enn Sie ständig auf die Nase fallen, kommen wir nie zum Highway«, sagte Nikki. Der alte Mann stolperte direkt vor ihr her. Der Sturm hatte ein wenig nachgelassen, doch der Schnee wirbelte immer noch durch die Luft und blieb an Nikkis Wimpern hängen, so dass sie Mühe hatte, etwas zu sehen. Und der Schnee war tief. In den höchsten Verwehungen sanken sie mit ihren Schneeschuhen mindestens fünfzehn Zentimeter tief ein, so dass selbst Nikki, ganz zu schweigen von einem alten Knacker wie Mr. Kreeger, Mühe hatte, voranzukommen.
    Er taumelte zur Seite, fiel um ein Haar um und fing sich im letzten Moment.
    »Je schneller ich Sie zu diesem Highway bringe«, sagte Nikki, »desto schneller kann ich zurück und es mir vor dem Kamin gemütlich machen.«
    Der alte Mann drehte sich zu ihr um. »Falls wir wirklich zum Highway gingen, hätten wir die Straße genommen. Vorn am Range Rover ist ein Schneepflug, weißt du.«
    »Ich bin zu jung für den Führerschein.«
    »Aber ich nicht.«
    »Wir gehen hier entlang.«
    »Selbst zu Fuß wäre die Straße schneller.«
    »Zum letzten Mal, die Straße können wir nicht nehmen. Da kommt Papa vorbei, und wenn er sieht, wie ich Ihnen dabei helfe, von hier wegzukommen, war’s das für uns beide. Außerdem könnte Jack auf dem Weg zurückkehren, und ich möchte nicht sterben, Mr. Kreeger, Sie?«
    Papa sagte, der alte Mann müsste sterben, doch wie sie es anstellte, sei ihre Sache. Also hatte sie sich diesen angeblichen Fluchtplan ausgeheckt. Es gab keinen Grund, wieso der Mann unglücklich sterben sollte. Auf diese Weise würde er wenigstens glücklich sein. Er denkt, er kommt endlich frei, und – peng – schießt sie ihm in den Hinterkopf, und er schläft einfach ein.
    »Wann ist dein sogenannter Papa rausgegangen? Ich hab nicht gehört, wie er das Haus verlassen hat.«
    »Haben Sie denn den Kampf nicht gehört? Er hat Jack rausgeworfen und ist dann auch gegangen.«
    »Hmhm. Ist in den Blizzard rausgefahren, ja?«
    »Wenn Sie’s unbedingt wissen wollen, jemand ist gekommen und hat ihn abgeholt. Typ in einem

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