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Eismord

Eismord

Titel: Eismord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giles Blunt
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Reifenspuren.
    »Derjenige, der verduftet ist«, sagte Arsenault. »Wir können seine Spur durch den Wald westlich von der Einfahrt verfolgen. Sobald er auf die Straße rauskommt, ist er nur noch schwer zu erkennen, aber wir haben Blut – nicht viel, immerhin genug, um zu sehen, dass er es bis zur Straße schafft, dann hier weiterläuft und – ab ins Auto.«
    Cardinal und Delorme standen da und betrachteten die Reifenspuren.
    »Viel kleineres Auto«, sagte Cardinal, »und fast kein Reifenprofil. Haben wir es mit einem dritten Fahrzeug zu tun?«
    »Ausgezeichnet«, sagte Arsenault. »Bei der Spusi könnten Sie Karriere machen. Außerdem haben wir es mit vier Reifen von unterschiedlichem Profil zu tun, was wahrscheinlich darauf schließen lässt, dass es sich um eine alte, ziemlich ramponierte Nuckelpinne handelt.«
    »Rücklicht«, sagte Collingwood und hielt ein Stück rotes Plastik hoch.
    »Zeig ihnen die Hülsen«, sagte Arsenault.
    Collingwood hielt eine Plastiktüte hoch. »Haben wir am oberen Ende der Einfahrt gefunden.«
    »Demnach hat es eine Verfolgungsjagd gegeben, die an dem zerbrochenen Fenster beginnt und hier endet?«, fragte Delorme und stemmte die Hände in die Hüften. »Jedenfalls ’ne Menge Material, mit dem sich was anfangen lässt. Haare, Fasern, Ballistik, Fußabdrücke, Reifenprofile …«
    »Es kommt vielleicht noch besser«, sagte Arsenault.
    »Tatsächlich?«
    »Möglicherweise haben wir einen Überlebenden.«

[home]
    4
    D er nächste Tag war ein Samstag, doch Detective Sergeant Chouinard hatte allen das Wochenende gestrichen und stattdessen für den Morgen wie unter der Woche eine Einsatzbesprechung anberaumt. Sie fingen mit einer kurzen Zusammenfassung der kleineren Fälle an. Szelagy arbeitete zusammen mit dem Brandinspektor an einem verdächtigen Feuer, das in einem alten Lagerhaus ausgebrochen war. McLeod war einer Kunstfälschung zugeteilt. Delorme hatte ein paar Raubüberfälle auf dem Tisch.
    Chouinard saß am Kopfende des Tischs, machte sich die eine oder andere Notiz und sah unglücklich aus. »Wir haben die Pelzauktion in der Stadt und danach den Winterkarneval. Wir müssen diese Sache zügig hinter uns bringen, und zwar gut. Cardinal leitet die Ermittlungen.«
    »Cardinal ist nicht abkömmlich«, sagte McLeod. »Er hat alle Hände voll mit Scriver zu tun.«
    »Sehr witzig. Hören Sie, ich mach mir weniger Gedanken wegen des Karnevals als wegen der Pelzauktion. Das ist in der Stadt immer noch eine große Sache, und es wird mit Demonstranten gerechnet und ein Polizeiaufgebot erwartet. Ich hab bereits mit Staff Sergeant Flower gesprochen, die Kollegen in Uniform werden Präsenz zeigen, aber der Chief hat der Firma Fur Harvesters versprochen, dass wir auch dort regelmäßig nach dem Rechten sehen.«
    »Harvesters«, wiederholte McLeod, »klingt nach Mähdreschern oder so. Wie wär’s mit
Fallensteller?
«
    »Die meisten Pelze kommen heutzutage von Farmen. Nur zu Ihrer Information: Hier geht es in Zeiten der Wirtschaftsflaute um Millionenbeträge, da ist ein bisschen Schutz und Dienstleistung wohl nicht unangebracht. Cardinal, wo stehen wir bei Schumacher? Haben wir schon mit einem Mitglied der Familie Kontakt aufgenommen? Die sind nicht die Opfer, richtig?«
    »Nein, aber sie scheinen weg zu sein – wir haben gestern Nacht noch in ihrem Stadthaus vorbeigeschaut. Bisher haben wir die Opfer noch nicht identifizieren können, im Augenblick können wir nicht mal spekulieren. Wir haben einiges am Tatort sichergestellt, das die KTU sich gerade vornimmt, unter anderem Blut, Finger- und Fußabdrücke, Reifenspuren, Patronenhülsen, Haare, Fasern.«
    Der DS wechselte unbehaglich die Stellung und runzelte die Stirn. »Vielleicht können Sie mir etwas erklären.«
    Cardinal sah ihn an.
    »Ich dachte, wir hätten zu dem Fall eine Pressesperre vereinbart. Wieso höre ich dann bitte schön heute früh im Radio, wie Detective Dunbar auf CKAT aller Welt erzählt, dass der Kerl ein Messer im Rücken hatte?«
    Cardinal sah Dunbar an. »Wieso, zum Teufel, plaudern Sie so was aus? Wie kommen Sie überhaupt dazu, mit den Medien zu reden? Wann war das?«
    Dunbar wand sich. »Ich kam gerade von der Befragung der Nachbarschaft zurück. Der Mann hat mich überrumpelt.«
    »Ist ja toll. Und wenn demnächst wieder eine Leiche mit einem Messer im Rücken und einen Kopf kürzer auftaucht, wissen wir nicht, ob wir es mit einem Serienmörder oder einem Trittbrettfahrer zu tun haben. Ganz zu schweigen von

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