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Eismord

Eismord

Titel: Eismord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giles Blunt
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falschen Geständnissen.«
    »Wie gesagt, er hat mich überrumpelt.«
    »Der Fall wird viel Wirbel machen, und
ich
bestimme, was die Presse erfährt. Niemand sonst spricht mit denen.«
    »Cardinal hat recht«, pflichtete Chouinard bei. »Was haben wir sonst noch?«
    »Die Spurensicherung«, sagte Cardinal. »Vielleicht kann uns Arsenault sagen, wie’s da weitergeht.«
    Arsenault nahm einen Schluck aus einem riesigen Tim-Hortons-Henkelbecher. »Wir stehen Schlange nach einem Pathologen. Seit Freitag hatten sie in Toronto drei Morde, und sie sind unterbesetzt.«
    »Zwei Enthauptungen«, entgegnete Chouinard, »und wir stehen Schlange?«
    »Dann rufen
Sie
bei denen an – auf meine Meinung geben die nichts. Bisher wissen wir: weibliche Leiche etwa Mitte dreißig, männliche Leiche Mitte bis Ende sechzig.«
    Chouinard schüttelte den Kopf. »Verdammt. Wir sollten wirklich eine Informationssperre haben. Wir sind jetzt bereits überall im Radio, der
Lode
bringt es heute Nachmittag auf der Titelseite, und wir hatten schon Anrufe vom
Globe and Mail,
dem
Toronto Star
und den Nachrichtenagenturen. Haben Sie auch nur die leiseste Ahnung, wie groß das rauskommt? Mit Sicherheit werden auch die Medien in den Staaten darüber berichten.«
    Dunbar zuckte erneut zurück. »Tut mir leid, DS.«
    Arsenault blätterte in seinem Notizbuch. »Fußspuren. Wir haben zwei Mal Größe sechsundvierzig und einmal Größe sechsunddreißig, die Frau.«
    »Wo? Im Schnee?«
    »Ja. Es war nur eine dünne Schicht, aber wir konnten gute Abdrücke nehmen. Das Gleiche gilt für die Reifenprofile. Wir jagen das alles durch die Datenbanken, aber das kann ’ne Weile dauern.«
    »Außerdem suchen wir nach einer dritten Person«, schaltete sich Cardinal ein. »Jemand ist aus einem Gartenfenster gesprungen und in großer Eile geflüchtet. Hat sich ziemlich übel geschnitten und ist in den Wald gelaufen. Das ist das Nächste, was vorerst strengster Geheimhaltung unterliegt.«
    »Kein Wort zu irgendeinem Menschen«, betonte Choui-nard, »oder es werden Köpfe rollen.« Er überlegte einen Moment. »Das nehme ich zurück.«
    Arsenault nahm den Faden wieder auf. »Den Spuren nach handelt es sich um eine kleine Person, vielleicht eins sechzig bis eins fünfundsechzig, und nicht besonders schwer – maximal sechzig Kilo. Die Fährte – sie ist gerannt – führt in den Wald, gefolgt von einer Spur Größe sechsundvierzig. Ungleich größere, schwerere Person. Wir haben Blut von der zerbrochenen Scheibe, wenn wir also passende DNA in der Datenbank haben, nageln wir den Flüchtigen fest.
    Die flüchtige Person schafft es bis zur Straße, wo wir ein paar Neun-Millimeter-Hülsen gefunden haben, demnach hat Größe sechsundvierzig ein paar Schüsse auf den Flüchtigen abgefeuert. Die Spur findet sich dann an einer Zufahrt hundert Meter weiter wieder. Und siehe da, neue Reifenspuren. Darf ich jetzt schlafen gehen?«
    »Nein, dürfen Sie nicht«, sagte Chouinard. »Aber das ist verdammt gute Tatortarbeit.«
    »Natürlich können wir nicht sagen, in welcher Beziehung der Flüchtige zu den anderen steht«, sagte Cardinal. »Beabsichtigtes Opfer? Mittäter bei einem Szenario, das danebenging? Wir sind noch dabei, uns ein Bild davon zu machen, was sich im Haus abgespielt hat. Für heute steht fast ausschließlich die KTU auf dem Spielplan: Sie präparieren die Fasern, Blutproben und Haare, und ich nehme später alles mit zur Gerichtsmedizin in Toronto. Delorme, Sie können mitkommen. Bis dahin können Sie die Schumachers aufspüren, während ich mich um die Datenbankanalysen kümmere.«
     
    Delorme fuhr zum Stadthaus der Schumachers an der McGibbon Street. Es handelte sich um ein gutes Wohnviertel mit alten Häusern und kurzgeschorenem Rasen. Delorme hatte einiges hinter sich, da einer der Raubüberfälle an Geldautomaten, die sie bearbeitete, direkt bei ihr um die Ecke stattgefunden hatte. Am späten Abend hatte sie gestern ihre Karte in den Briefschlitz der Schumachers gesteckt und dabei festgestellt, dass es rund um das Haus keine Fußspuren gab und auch kein Auto in der Einfahrt stand. Es handelte sich bei dem Anwesen um ein großes, edwardianisches rotes Klinkerhaus, hübsch restauriert und gepflegt. Jetzt stand ein neueres Lexus-Modell in der Einfahrt.
    Sie klopfte an die Tür. Es dauerte eine Weile, bis ein Mann öffnete. Er war schätzungsweise fünfundsiebzig Jahre alt und hatte einen schlimmen Sonnenbrand im Gesicht. »Ja? Kann ich Ihnen helfen?«
    Delorme

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