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Eisnacht

Eisnacht

Titel: Eisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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gewartet hatten, dass Chief Burton in Ritt's Drugstore erschien, hatte Hoot über den öffentlichen Fernsprecher im Büro in Charlotte angerufen. Natürlich hatte er einen Laptop dabei, aber die Computer in der Zentrale konnten schneller und tiefer auf die verschiedenen Netzwerke zugreifen. Er hatte Perkins gebeten, so viel wie möglich über Burtons Exfrau herauszufinden, und seinen Kollegen gewarnt, dass Begley die Informationen so schnell wie möglich brauchte.
    Perkins hatte geantwortet: »Verflucht. Okay. Ich brauche zehn Minuten.« Nach nicht einmal fünf hatte er zurückgerufen.
    »Sie ist Chefredakteurin einer Zeitschrift namens Smart«, erklärte Hoot jetzt seinem Chef.
    »Sie verscheißern mich«, rief der aus.
    »Nein, Sir.«
    »Mrs Begley liest dieses Heft wie die Bibel. Ich habe erlebt, dass sie ein ganzes Wochenende lang in einer einzigen Ausgabe geschmökert hat. Sie hat unser Wohnzimmer so eingerichtet, dass es wie eines aussieht, das sie darin gesehen hat. Sind Sie verheiratet, Hoot?«
    Die unerwartete Frage riss ihn aus seiner Konzentration. »Sir? Ach so. Nein, Sir.«
    »Warum nicht?«
    Er hatte nichts gegen die Vorstellung. Im Gegenteil, sie gefiel ihm sogar. Das Problem war, dass er keine Frau fand, die ihn und sein geordnetes Leben nicht unerträglich langweilig fand. So war es ihm bisher mit allen Frauen ergangen. Erst kamen ein paar Dates, dann übernachteten die Frauen ein paar Mal bei ihm, und dann löste sich die Verbindung aus Mangel an Begeisterung wieder auf.
    Vor Kurzem hatte er angefangen, E-Mails mit einer Frau auszutauschen, die er über das Internet kennen gelernt hatte. Sie lebte in Lexington und war eine angenehme Chat-Partnerin. Dass er für das FBI arbeitete, wusste sie nicht. Frauen verliebten sich oft eher in das Machoimage seines Berufs als in ihn.
    Karen - so hieß sie - wusste von seiner Arbeit nur, dass sie mit Computern zu tun hatte. Wie durch ein Wunder war sie trotzdem interessiert.
    Der letzte Chat hatte eine Stunde und achtunddreißig Minuten gedauert. Mit ihrer Anekdote darüber, wie sie versucht hatte, Geld zu sparen, indem sie ihre Haare selbst färbte, hatte sie es tatsächlich geschafft, dass er laut lachend vor dem Computer in seinem penibel aufgeräumten Arbeitszimmer gesessen hatte. Sie hatte ihm versichert, dass das katastrophale Ergebnis in einem Friseursalon behoben werden musste und dass diese Rettung jeden einzelnen Penny wert gewesen war. Die Unterhaltung hatte ihn auf den Gedanken gebracht, dass ihm vielleicht eine Spur von Unbeschwertheit im Leben fehlte.
    Mehr als einmal hatte sie ihm gegenüber erwähnt, wie hübsch Kentucky im Frühling war. Falls dieser Vorspann zu einer Einladung führte, sich mit eigenen Augen von der Pracht des Frühlings in Kentucky zu überzeugen, würde er ernsthaft erwägen hinzufahren. Der Gedanke, ihr persönlich zu begegnen, machte ihn nervös, aber es war eine angenehme Art von Nervosität.
    In der Hoffnung, dass Begley die Röte nicht sah, die er in seinen Wangen spürte, sagte er steif: »In den letzten Jahren habe ich mich ganz auf die Karriere konzentriert, Sir.«
    »Schön und gut, Hoot. Aber das eine ist Ihr Job, das andere Ihr Leben. Vergessen Sie das nicht.«
    »Ja, Sir.«
    »Mrs Begley passt auf, dass ich bei Sinnen und auf dem Teppich bleibe. Ich weiß nicht, was ich ohne sie täte. Sie sollten sie irgendwann kennen lernen.«
    »Danke, Sir. Das wäre mir eine Ehre.«
    »Lilly Martin. Können wir davon ausgehen, dass sie weiß, was sie tut?«
    Hoots Gehirn versuchte, mit Begleys agilem Verstand mitzuhalten. »Ja, Sir. Sie hat Kunst und Journalismus studiert. Hat bei einer anderen Zeitschrift als Mädchen für alles angefangen und sich in ihre heutige Position hochgearbeitet. Perkins hat uns ein paar Websites geschickt, die wir später anschauen können. Er meint, auf Fotos würde sie recht attraktiv wirken.«
    Er sah Begley kurz an, bevor er fortfuhr: »Und da war noch was, Sir. Über Ben Tierney. Perkins sagte, auf seiner Kreditkartenabrechnung gäbe es eine Abbuchung von einem Versandgeschäft für Militärartikel. Er hat sich einen Funkempfänger und ein Paar Handschellen liefern lassen.«
    »Jesus. Und wann war das?«
    »Der Betrag wurde im August abgebucht.«
    Begley zupfte nachdenklich an seiner Unterlippe. »Mr Elmer hat uns erzählt, dass Tierney Lilly Martin im letzten Sommer kennen gelernt hat.«
    »Und dass er sie attraktiv fand.«
    »Wir wissen allerdings nicht, ob sie ihn ebenfalls attraktiv fand«,

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