Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eisrose

Eisrose

Titel: Eisrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martini
Vom Netzwerk:
attraktive Frau schwamm auf André zu, und dieser schien ihre Annäherungen zu erwidern. Valérie hasste es, wenn das jeweilige Opfer ihrer Begierde einer anderen Frau seine Aufmerksamkeit schenkte. Egal wie stark ihr Interesse war, niemand hatte ihr in die Quere zu kommen.
    Dominik schien ihre Gedanken zu erraten. „Valérie, das sind unsere Gäste. Unser Club lebt davon, dass sie sich hier wohlfühlen, wiederkommen und uns weiterempfehlen. Also reiß dich zusammen!“
    Valérie war eine Meisterin darin, nur so viel preiszugeben, wie sie wollte, doch Dominik kannte sie besser als jeder andere. Er sah alles, erkannte ihre Gefühlsregungen, bevor sie ausbrechen konnten. Winzige, für andere nicht spürbare Zeichen, verrieten sie. Die roten Flecken auf ihren hohen, majestätischen Wangenknochen, die geweiteten Pupillen, die ihre Augen zu Kratern werden ließen, ihr Atem, die Art, wie sie ihr Kinn anhob und ihr Haar zurückwarf.
    Dominik und Valérie waren gemeinsame Besitzer des Clubs. Und während Dominik um die Welt jettete, um seiner Berufung nachzugehen, hielt sie hier, mit einem Stab an fähigem Personal, die Stellung. Der Club war für Swinger ebenso Anlaufpunkt wie für BDSMler oder einfach nur neugierige Männer und Frauen, die sich einen frivolen Abend oder einen Urlaub gönnen wollten. Denn über elegante Gästezimmer verfügte die Anlage ebenfalls. Das gesamte Areal war in mehrere Bereiche unterteilt und bot für jede Vorliebe das Passende. Die Badeanlage war das Herzstück und thronte königlich hoch oben auf den Klippen.
    Mit katzengleicher Geschmeidigkeit erhob sich Valérie. „Keine Sorge. Ich verfüge über ein reichhaltiges Repertoire an Methoden, um die Aufmerksamkeit eines Mannes auf mich zurückzulenken. Da bedarf es ausnahmsweise mal keiner Zickereien, um zu bekommen, was ich will.“
    Sie lächelte, doch in ihr kochte es, als sie André beim nächtlichen Bad mit der anderen Frau beobachtete. Sie rekelte sich auf der untersten Stufe im hinteren Teil des Beckens, den Kopf zurückgelehnt, sodass das Wasser mit ihren Haaren spielte.
    Valérie trat auf das Becken zu, umrundete es mit verführerischem Hüftschwung, einen Fuß graziös vor den anderen setzend. Mondlicht strömte durch das Dachfenster herein und tauchte ihren noch feuchten, schlanken und fast nackten Körper in einen silbrigen Glanz. Ihr Haar sah aus wie loderndes Feuer, ihre Brustwarzen wie reife Himbeeren, die auf ihren wippenden Brüsten balancierten.
    Als sie näher kam, sah sie, dass die Hand der Frau unter Wasser ganz und gar nicht ruhte, sondern in Andrés Schoß lag und sich langsam in einem sinnlichen Rhythmus bewegte. Nichts ungewöhnliches, denn wohin man auch schaute vergnügten sich Männer und Frauen auf die unterschiedlichste Weise. Ein buntes Treiben ringsherum – traumhaft für jeden Clubbesitzer. Diesen Mann jedoch wollte sie haben. Für die Gäste war schließlich noch genug Auswahl vorhanden.
    Ihn nicht aus den Augen lassend, stieg sie die Stufen hinab ins Becken. Sie warf ihm einen tiefen Blick zu, tauchte unter, wohl wissend, dass er ihren Blick aufgefangen hatte und ihr nun mit dem seinen folgte. Dann tauchte sie auf und wrang das Wasser aus ihren Haaren und lächelte ihn dabei verführerisch an. Sie wusste um die Wirkung ihrer Ausstrahlung. Spielerisch glitten ihre Hände über die Wasseroberfläche und folgten den Spuren der sanften Wellen, bevor sie eine Hand untertauchte, unter Wasser nach seiner suchte und ihre Finger mit den seinen verflocht. Eine Geste, so selbstverständlich und natürlich, als hätten sie es schon unzählige Male getan. André war ihr sofort aufgefallen, als er am frühen Abend eingecheckt hatte, und sie hatte ihn als den Mann wiedererkannt, der damals wegen Cathérine gekommen war. Schon vor Jahren hatte er ihr gefallen, jedoch war er nicht zum Vergnügen hier gewesen, sondern als Privatdetektiv – im Auftrag von Cathérines Eltern, die sich nicht damit hatten abfinden können, dass ihre Tochter freiwillig aus dem Leben geschieden war. Letztendlich hatten sowohl seine Ermittlungen als auch die der Polizei ins Leere geführt: Cathérines Fall wurde offiziell als Suizid zu den Akten gelegt.
    Valéries Gedanken kehrten zurück ins Hier und Jetzt. Ihre Brüste tanzten im Wasser, sie beugte sich verheißungsvoll zu André hinüber und registrierte triumphierend, dass dieser die andere Frau nicht mehr beachtete und stattdessen näher zu ihr heranrutschte. Mit funkelndem Blick umfasste er

Weitere Kostenlose Bücher