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Eisvampire

Eisvampire

Titel: Eisvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Quinn
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Drunkley suchte, wurde ich tatsächlich von diesen Ungeheuern angegriffen. Aber ich konnte ihnen entkommen. Ich flüchtete in den Eisrover und stellte die Heizung an. Trotzdem war es noch schrecklich kalt. Sie versuchten, einzudringen und mich herauszuholen, aber es gelang ihnen nicht.
    Jetzt sind sie verschwunden. Die Batterie des Rovers läßt allmählich nach, in wenigen Stunden bin ich erfroren. Du mußt mich einlassen, Mart!
    Glaub mir, ich schwöre bei allem, was mir heilig ist, daß ich die Wahrheit gesprochen habe. Ich bin so normal wie du und die anderen Menschen. Bitte, Mart, öffne die Tür!«
    Rubett legte die Stirn in Falten. Szargoshs Bericht klang plausibel. Ohne weiteres hätte er unter Mithilfe der Wagenheizung bis jetzt überleben können. Ob es stimmte, ob er wirklich noch normal und die Vampire abgezogen waren?
    Der Gedanke war verlockend. Endlich jemand, mit dem er wieder sprechen und mit dem er die Angst und die Einsamkeit teilen konnte.
    Und konnte ein Mensch, dessen Körper durch die Berührung eines Eisvampirs zu Frost erstarrt war, noch so artikuliert reden und sich derartige Geschichten ausdenken?
    Rubett wußte es nicht.
    Das Flehen trieb ihn fast zum Wahnsinn.
    »Szargosh!« schrie er schließlich. »Szargosh, hörst du mich?«
    »Ja, ich verstehe dich sehr gut. Wirst du öffnen? Ich erfriere, Rubett. Der Sturm ...«
    »Szargosh, du wirst jetzt fünf Schritte zurückgehen und dich auf den Boden setzen, hast du kapiert? Fünf Schritte zurück und dann hinsetzen.
    Das ist wichtig. Wenn du das nicht tust, bleibt die Klappe zu. Und versuche ja keine Tricks. Ich schließe die Tür nur einen Spalt auf, und wenn ich dann deinen verdammten Hintern nicht fünf Schritte entfernt den Schnee schmelzen sehe, kannst du von mir aus da draußen zur Eissäule erstarren.«
    »Keine Sorge, Mart. Ich werde alles so machen, wie du es willst. Ich sitze schon. Genau fünf Schritte, Mart. Und ich sitze. Schau nach!«
    Die Stimme war leiser geworden und wurde nun fast ganz vom fauchenden Sturm übertönt.
    Mit gemischten Gefühlen räumte Rubett die Barrikade von der Tür fort und öffnete die innere Pforte. Sofort nahmen die Geräusche von draußen an Intensität zu.
    Rubett schwitzte, sein Herz klopfte heftig, beinahe schmerzhaft, und als er die Verriegelung der äußeren Tür langsam und so leise wie möglich entfernte, zitterten seine verschmutzten Finger.
    Er drückte die Tür einen Spalt weit auf, lugte hastig hinaus und schlug sie sofort wieder zu. Tatsächlich saß Szargosh fünf Schritte von ihm entfernt auf dem Boden, dick vermummt in seinen Pelzmantel, vor dem Gesicht die schützende Maske.
    »Okay, Szargosh«, sagte Rubett. »Du bist meinen Anweisungen gefolgt. Aber ich weiß noch immer nicht, ob ich dir trauen kann.«
    »Dann sag mir, was ich tun kann, um dich zu überzeugen. Sag es mir! Die Kälte ... Sie tötet mich! Mart, antworte!«
    Rubetts Atem ging keuchend. Seine Gedanken wirbelten wie ein zorniger Bienenschwarm in seinem Kopf, und er überlegte verzweifelt, was er tun könnte, um schlüssig Szargoshs menschliche Identität zu überprüfen. Aber die Anstrengungen und die Angst der letzten Tage hatten ihn ausgehöhlt; sein Denkvermögen war verkümmert, seine Gefühle waren erstarrt.
    Szargosh schluchzte.
    »Halt den Mund!« schrie Rubett mit Tränen in den Augen. »Ich muß nachdenken! Hörst du, ich muß nachdenken!«
    Er griff sich an den Schädel, fuhr mit den Fingern durch seine verfilzten Haare und versuchte mit aller Macht, zu einer Lösung zu kommen.
    Dann gab er sich einen Ruck. Natürlich, es war ein Risiko, aber noch bestand die Möglichkeit, daß Szargosh wirklich noch menschlich war.
    »Szargosh!« rief er durch die geschlossene Tür. »Ich werde mich ins Zelt zurückziehen und den Riegel entfernen. Wenn ich dir dann sage, du sollst kommen, wirst du langsam die Pforte öffnen und die Gesichtsmaske abnehmen. Ist das klar?«
    »Mart, ich kann mich nicht mehr richtig bewegen. Meine Beine – meine Hände sind kalt und ohne Gefühl, steif von der eisigen Luft. Ich kann mich allein nicht mehr ins Zelt schleppen. Ich kann es nicht! Hilf mir, Mart! Hilf mir!«
    Brodelnde Wut kam in Rubett auf. Er knirschte mit den Zähnen. Eine Falle, schoß es ihm durch den Kopf. Eine gemeine Falle!
    Die Wut trieb ihn zu einer unüberlegten Handlung. Er riß das Gewehr aus der gefütterten Schutzhülle, entsicherte es und stieß mit dem Kolben die Tür auf.
    Unmittelbar vor ihm hockte Szargosh. Die

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