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Eisvampire

Eisvampire

Titel: Eisvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Quinn
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verschwand.
    »Wie sollen wir uns wehren?« fragte Logan dumpf. »Wir brauchen Flammenwerfer. Aber – woher? Und bei dieser Temperatur wird das Brandmaterial steinhart frieren und nicht mehr zu gebrauchen sein. Was schlagen Sie vor, Professor – Mister Chroschka?«
    »Wir haben einige Vorbereitungen getroffen«, beruhigte ihn Chroschka, »so daß das Waffenproblem gelöst ist.
    Mich interessiert etwas anderes. Sie sprachen erst von einer Felsengruppe auf dem Rumsfield-Plateau, ganz in der Nähe der Stelle, wo Sie Mister Rubett retteten – und wo die beiden anderen Prospektoren den Vampiren zum Opfer fielen. Stimmt es Sie nicht auch nachdenklich, daß ausgerechnet an dem Ort, wo die Prospektoren campierten, sofort diese Ungeheuer auftauchten? Viele Quadratmeilen menschenleere Wildnis, aber die Vampire waren sofort zugegen.
    Und noch etwas: Diese Kreaturen hausen während des Sommers, dessen Temperaturen für sie tödlich sind, in Erdhöhlen. Kommt Ihnen da nicht auch der Gedanke, daß ...«
    »Sie meinen, diese Felsenformation stellt den Eingang ins Reich der Vampire dar?« fiel ihm Logan ins Wort.
    »Genauso ist es, Mister Logan«, bestätigte Chroschka zufrieden. »Genauso ist es.« Er sah Heartley kurz an. »Sobald der Angriff auf Bunker’s Hope abgewehrt ist, werden Bill und ich diesen Platz aufsuchen. Wie ist es mit Ihnen? Machen Sie mit?«
    Logan blinzelte indigniert. »Sie fragen noch?«
    Das wilde Durcheinander der Zwischenrufe, Flüche und Fragen legte sich allmählich.
    Logan, Chroschka, Heartley, Kerbrick und Rubett hatten die in der Kirche versammelten Einwohner von Bunker’s Hope schonungslos über ihre gefährliche Lage aufgeklärt. Die Bedrohung war für jeden Bürger gegenwärtig, und darum war es nur rechtens, sie voll zu informieren.
    Kerbrick hämmerte mit seiner gewaltigen Faust auf den Altar und ignorierte den empörten Aufschrei des nervös die Hände ringenden Pfarrers, der seit Jahren in seinem Gotteshaus nicht solch einen Andrang erlebt hatte.
    Vor einer halben Stunde hatte es begonnen zu schneien. Der Schnee fiel in dichten, schweren Flocken und begrenzte die Sicht auf wenige Meter, legte über das kleine Städtchen einen bleichen Leichenmantel.
    Logan schüttelte sich unwillkürlich. Ein Omen, dachte er.
    Er musterte seine Uhr. In spätestens eineinhalb Stunden würde es dunkel werden. Er hatte Angst. Und mit ihm all die übrigen Männer, die Frauen, die wenigen Kinder.
    Chroschka wartete auf Kerbricks Wink und sagte zu den Anwesenden: »Sie kennen nun unsere Lage. Leider haben wir auch keine Möglichkeit, Bunker’s Hope zu verlassen oder aus anderen Städten Hilfe herbeizurufen. Das Wetter hat sich während der letzten Stunden derart verschlechtert, daß sämtliche Verkehrsverbindungen unterbrochen sind, und Hubschrauber können aufgrund der niedrigen Temperaturen ebenfalls nicht eingesetzt werden. Kurz gesagt, wir sind auf uns allein gestellt im Kampf gegen die Bestien!«
    In einer der hinteren Sitzreihen erhob sich ein vierschrötiger Mann mit schulterlangen Haaren.
    »Wie stellen Sie sich denn unseren Kampf vor?« fragte er laut. »Soweit Sie uns erzählt haben, erzielen Gewehrkugeln oder Messer keine Wirkung. Und ich weiß nicht, ob Fackeln oder Feuerzeuge bei einem massierten Überfall ausreichen.«
    »Ich danke Ihnen, daß Sie dieses Thema einleiten, Mister«, entgegnete Chroschka mit seiner unerschütterlichen Ruhe. »Wärme und Feuer stellen die einzigen Mittel dar, um die Eisvampire zu vernichten. Aber, wie Sie schon anführten, dürfte ein Nahkampf unser Ende bedeuten. Schon während meiner frühen Untersuchungen über das Wirken der Dämonen aus der Kälte habe ich mir Gedanken über eine wirksame Verteidigung gemacht – das Resultat befindet sich hier!«
    Heartley und Logan schleppten eine schwere Kiste heran und stellten sie vor Chroschka auf den Boden. Der hagere Mann öffnete sie und griff hinein.
    »Diese Projektile«, erläuterte er, »sind eine Spezialanfertigung. Sie bestehen nicht aus Metall, sondern aus einem widerstandsfähigen Kunststoff. Das Innere ist hohl und von einem dünnen Porzellanmantel überzogen und durch eine dünne Membrane in zwei Hälften getrennt. Jede dieser Hälften beinhaltet eine chemische Substanz. Trifft das Projektil auf ein Ziel auf, zerbrechen die trennende Membrane und der Porzellanmantel. Die beiden chemischen Substanzen berühren einander und reagieren. Ergebnis dieser Reaktion ist Hitze, die das Kunststoffmaterial der Kugel schmilzt

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