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Eisvampire

Eisvampire

Titel: Eisvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Quinn
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machen. Aber da war dieser selbstherrliche Polizeichef an den Falschen geraten.
    Er, McClosen, fiel auf einen derart primitiven Trick nicht herein.
    Durch das leichte Material der Wände klang das Heulen des Blizzards wie hysterisches Schreien. McClosen zog eine Strickjacke an. Die Heizung arbeitete zwar auf vollen Touren, aber gegen einen derartigen Temperaturabfall wie jetzt war auch sie machtlos.
    Krachend sprang die Tür auf, und eine klirrende Kältewolke drang zusammen mit Henry Young, dem Vorarbeiter, in McClosens Arbeitszimmer.
    Der Dicke schüttelte sich.
    »Was wollen Sie?« herrschte er den großgewachsenen Mann unfreundlich an.
    Young nahm die Maske vom Gesicht und legte die Handschuhe ab, blies in seine Finger. »Verfluchte Kälte«, murmelte er.
    McClosen betrachtete ihn scharf.
    »Ich habe Sie nicht um einen Kommentar über die Wetterverhältnisse gebeten, Young«, bemerkte er zynisch. »Also, was ist?«
    »Wir haben die Verankerungen der Zelte und Leichtmetallbauten überprüft«, teilte er hastig seinem Chef mit. »Einige hatten sich bereits durch den Sturm gelöst, aber der Schaden ist schon repariert.«
    »Und um mir das mitzuteilen, verwandeln Sie diesen Raum in einen Kühlschrank?« McClosen schnaufte empört. »Ich habe Ihnen doch ausdrücklich gesagt, daß ich bei einem derartigen Sturm nicht gestört zu werden wünsche.«
    Young bewegte sich unruhig. »Es handelt sich noch um etwas anderes. Also ... Einige der Männer hat die Mitteilung der drei Boten aus Bunker’s Hope beunruhigt. Sie glauben an die Existenz der Eisvampire, und sie...«
    »Das ist doch unglaublich!« explodierte McClosen. »Diese Idioten! Ich werde sie entlassen! Wer ist es, Young? Ich will die Namen wissen!«
    Der Vorarbeiter biß sich auf die Unterlippe. »Es sind fast hundert, Mister McClosen.«
    Der Dicke wurde bleich. Eine steile Zornesfalte erschien auf seiner Stirn. Nur mit Mühe vermochte er sich zu beherrschen. »Was wollen die Leute? Reden Sie Mann!«
    »Die Männer haben das Lager bereits verlassen. Ich ... Ich konnte sie nicht zurückhalten, und ...«
    »Seien Sie still!« kreischte McClosen. »Ich will davon nichts mehr hören. Und diese – Deserteure werden ab sofort von der Lohnliste gestrichen, ist das klar?«
    Young nickte.
    »Worauf warten Sie noch, Young? Machen Sie, daß Sie ’rauskommen! Ich habe noch zu arbeiten.«
    Young rührte sich nicht. Sein Gesicht hatte sich leicht gerötet.
    McClosen sah ihn an. »Sie wollen noch mehr sagen, »Ja, Mister McClosen. Die Männer haben mich beauftragt, Ihnen mitzuteilen, daß sie ebenfalls für die nächsten Tage nach Bunker’s Hope möchten. Einige von ihnen halten die Vampire durchaus nicht für ein Lügenmärchen, und sie befürchten, daß ...«
    »Raus, Young!« zischte McClosen voller Wut. »Verschwinden Sie! Sie und Ihre Freunde! Laufen Sie nach Bunker’s Hope und verkriechen Sie sich ruhig! Ich will Sie nicht mehr sehen! Ein Haufen Feiglinge! Raus, und zwar schnell!«
    »Wollen Sie nicht doch lieber mitkommen? In spätestens einer Stunde wird es dunkel und ...«
    Hektische Flecken erschienen um McClosens Augen. Er riß die Schreibtischschublade auf und holte eine klobige Pistole hervor, mit der der auf Young zielte. »Ich will Ihnen mal was sagen, Young. Sollten Sie nicht in den nächsten zehn Sekunden mein Zimmer verlassen haben, schieße ich Sie über den Haufen. Sie wollen ein erwachsener Mensch sein?« Der Dicke kicherte. »Sie fürchten sich vor einem Phantom, Young. Dieser Logan hat die ganze Sache eingefädelt, um meine Arbeit zu sabotieren. Aber mich kann er nicht täuschen. Ich bleibe hier. Verschwinden Sie schon, Sie erbärmlicher Angsthase. Fort mit Ihnen!«
    Der Vorarbeiter schüttelte bedächtig den Kopf. »Ich hoffe für Sie, daß Sie recht behalten. Und – Gott schütze Sie!«
    McClosen grinste verächtlich. Als Young verschwunden war, schloß er die Tür ab und nahm aus dem Aktenschrank eine halbvolle Flasche Rum. Seine Hände zitterten vor Zorn.
    Minuten später hörte er durch das Pfeifen des Blizzards die Schrittgeräusche einer großen Menge Menschen. Er widerstand der Versuchung, aus dem Fenster zu schauen,, befürchtete er doch, daß ihm das als Schwäche ausgelegt werden könnte. Kurz danach kehrte wieder Ruhe ein. Bis auf den Sturm war es gespenstisch still.
    McClosen begriff, obwohl er es vorher nicht recht geglaubt hatte. Das Camp war von den Arbeitern verlassen worden. Nur er war übrig geblieben.
    Fast körperlich vermochte

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