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Eisvampire

Eisvampire

Titel: Eisvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Quinn
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dann fragte eine mißtrauische und vor Furcht zitternde Männerstimme : »Wer – wer ist da?«
    Nogger verdrehte die Augen. »Norman, ich schneide dir deine häßliche Nase ab, wenn du nicht sofort öffnest! Und jetzt sag nicht, du würdest mich nicht erkennen!«
    »Nogger!« stieß der Mann hervor. »Sofort. Ich muß nur schnell die Barrikade entfernen. Einen Moment.«
    Heartley musterte nervös die Dunkelheit, versuchte angestrengt, das Schneetreiben zu durchdringen.
    Endlich schwang die Türe auf. Die vier Männer rannten den kleinen, dürren Mann fast über den Haufen. Aus einer Zimmertür am Ende des dunklen Korridors starrten ihnen angstvolle Augen entgegen.
    »Kommen die — die Bestien schon?« stotterte der Kleine.
    »Es kann nicht mehr lange dauern«, teilte ihm Nogger ernst mit. »Aber nur ruhig Blut. Eine ganze Reihe von ihnen haben wir bereits erledigt.«
    In der Hitze, die das Innere des Hauses erfüllte, tauten Logans erstarrte Glieder rasch auf.
    »Wo ist der Dachboden?« fragte er.
    Norman führte ihn zu einer steilen Treppe. »Hier herauf!«
    »Haben Sie Telefon?«
    »Ja, Sir«, entgegnete der Kleine hastig und mit sichtlicher Erleichterung, vier bewaffnete Männer in seinem Haus zu beherbergen. Die Furcht vor den Vampiren hatte unter seinen Augen schwarze Ränder gebildet.
    Logan wählte hastig die vierstellige Nummer. Zum Glück hatte der Sturm die Telefonleitungen nicht beschädigt.
    »Chroschka«, meldete sich eine Stimme.
    »Hier Logan. Der Angriff steht unmittelbar bevor, Enver. Sie müssen die anderen Leute, die mit den Gewehren ausgerüstet sind, benachrichtigen.«
    »In Ordnung.« Selbst diese Hiobsbotschaft brachte den Hageren nicht aus seiner Ruhe. »Wo sind sie jetzt, Patrick?«
    »Im Haus von Norman Anton, direkt am Weg zum Camp. Ah, noch was. Schicken Sie jemand, am besten Paul Vertin, zur Kirche. Nogger ist zusammen mit Kezikewa und Heartley bei mir, und die Arbeiter in der Kirche sind ohne Schutz.«
    »Wird erledigt. Und – halten Sie die Ohren steif.« Logan grinste unwillkürlich. »Dafür wird die Kälte schon sorgen. Ende!«
    Er legte auf und hastete hinter Nogger, Kezikewa und Heartley die Treppe hinauf.
    Der Dachboden war dunkel und kalt. Die drei schrägen Fenster bedeckte eine oberschenkeldicke Schneeschicht. Logan lud sein Gewehr nach und hockte sich neben Nogger auf den Boden, starrte auf die Straße.
    Eine fast greifbare Spannung lag über der Stadt,
    selbst der Sturm hielt inne, und eine tödliche Stille verbreitete sich.
    Nogger fuhr zusammen und atmete erregt. Ja, tatsächlich, da war eine Bewegung. Und noch eine. Kristallene Gestalten huschten durch die Dunkelheit.
    Nogger legte an, wählte sorgfältig ein Ziel aus und schoß. Der Zombie sprang in die Höhe, wild mit den Armen rudernd, wimmerte sirenengleich und glühte und zerfloßt.
    Logan, Heartley und Kezikewa eröffneten nun ebenfalls das Feuer.
    Der Kampf gegen die Eisvampire begann.
    Paul Vertin hörte die Schüsse. Seine ohnehin kränkelnde Gesichtsfarbe bekam noch einen Stich ins Grüne. Unwillkürlich umklammerte er das Gewehr fester und entsicherte es.
    Er hatte sich ebenfalls auf einen Dachboden begeben und beobachtete aus seiner sicheren Höhe die Hauptstraße. Etwa hundert Meter nach rechts erhob sich der Kirchturm und der schmale Bau des Kirchenschiffes.
    Auf der Treppe wurden Schritte laut, und Ed Simonsen steckte seinen Kopf durch die Luke. »Paul, dieser Chroschka hat angerufen. Du sollst sofort zur Kirche gehen, sagte er. Die Arbeiter sind ohne Schutz.«
    Vertin fluchte. Alles in ihm wehrte sich dagegen, sein Versteck zu verlassen und sich auf die ungeschützte Straße zu begeben. Widerwillig erhob er sich dann.
    »Das hat mir gerade noch gefehlt. Gut, Ed, wenn ich verschwunden bin, verbarrikadierst du die Tür.«
    Simonsen nickte furchtsam.
    »Tut mir leid, alter Junge«, murmelte Vertin. »Aber ich muß hinaus.«
    Vorsichtig öffnete er die Haustür einen Spalt. Die Straße lag leer und ruhig vor ihm. Vertin rückte die Gesichtsmaske zurecht und versuchte, den Sturm zu ignorieren, der inzwischen wieder an Stärke gewonnen hatte und einen weißen Nebel erzeugte.
    Im Laufschritt eilte er auf die Kirche zu. Sein Atem stockte. Vor Zsolskys Haus standen mehrere Schatten, vier oder fünf, soweit Vertin erkennen konnte, und sie kratzten mit ihren Händen über die Verschlage vor den Fenstern.
    Das mußten diese Ungeheuer sein. Vertin schluckte, duckte sich und hastete weiter. Im Schutz einer hohen

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