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Eisvampire

Eisvampire

Titel: Eisvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Quinn
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schrie Sandy Vaughn plötzlich. »Hinter dir! Vorsicht!«
    Der blonde Mann reagierte rein instinktiv. Er hechtete nach vorn, entging so dem tödlichen Hieb, verlor das Gewehr und robbte verzweifelt weiter. Furcht kroch in ihm hoch. Der Zombie lachte triumphierend und machte sich bereit zum Sprung. Da erfüllte ein heller Schein die Dunkelheit. Sandy Vaughn stieß dem Zombie eine im Sturm flackernde Fackel in den Rücken.
    Die Kreatur kreischte. Ein bestialischer Gestank verbreitete sich. Noch einmal drückte das Mädchen dem Zombie die Fackel gegen den Leib, und er schmolz förmlich zu Wasser.
    Moreau rappelte sich auf und quetschte ein leises »Danke« hervor. Er nahm das Gewehr wieder an sich, lud nach.
    Aus Ingrims Laden erklang ein panischer Schrei. Moreau rannte los, durch den Sturm, den Schnee, die Dunkelheit der Nacht. Dann sah er es. Die beiden verbliebenen Zombies hatten die Tür des Ladens zersplittert und waren in das Haus eingedrungen. Der Schrei ebbte ab. Moreau stoppte.
    Im Türrahmen wurde der mächtige Körper des alten Ingrim sichtbar. Moreau wollte schon erleichtert dem Händler zuwinken, da bemerkte er die gespenstische Veränderung. Ingrim verlor seine rosige Gesichtsfarbe, wurde weiß und kristallen. Er grinste häßlich und kam mit ausgestreckten Armen auf Moreau zu.
    Der blonde Mann stöhnte. Er kannte den alten Ingrim seit seiner Kindheit, und nun mußte er ihn töten, denn dieses Geschöpf dort war kein Mensch mehr, nur noch eine entfernt menschenähnliche Hülle und von einem satanischen Geist besessen. Moreau drückte ab. Ingrim schrie nicht einmal. Er wurde eins mit dem Schnee.
    Hinter einem der Fenster starrte ein glänzender Kopf hervor. Moreaus Schuß ließ die Scheibe zerplatzen. Der Kopf ruckte zurück, verschwand.
    Nur noch einer, dachte Moreau. Um ihn zu erwischen, mußte er in das Haus gehen.
    »Rene!« rief Sandy Vaughn gedämpft.
    Er wandte sich ärgerlich um. »Verschwinde!« befahl er ihr unwirsch. »Die Fackel wird dir auch nicht viel nützen.«
    »Ich habe dir doch gerade das Gegenteil bewiesen«, schnappte das Mädchen. Sie zitterte unter ihrem dünnen Mantel.
    »Du erfrierst!« zischte Moreau.
    »Dann laß uns da hineingehen«, entgegnete sie mit bebender Stimme und deutete auf Ingrims Laden. Dann hatte sie sich auch schon in Bewegung gesetzt. Moreau folgte ihr wohl oder übel.
    Die Fackel erhellte den düsteren Korridor. Er war leer. Sandy huschte hinein, gefolgt von Moreau.
    Aus dem ersten Stock wurde ein Krachen hörbar. Gemeinsam stiegen der Mann und die Frau die Treppe hinauf.
    Irgend etwas warnte Moreau. Da segelte auch schon der Zombie vom oberen Treppenabsatz auf ihn zu, als gäbe es keine Schwerkraft. Reaktionsschnell schleuderte Sandy Vaughn die Fackel, traf den Zombie mitten im Gesicht. Nur knapp flog die Kreatur an ihnen vorbei, krachte auf den Boden, wand und krümmte sich, bis nur noch leise glucksendes Wasser übrig war. Die Fackel erlosch.
    Moreau nahm das Mädchen in die Arme, um sie vor der Kälte zu schützen, die durch die offene Tür eindrang und schnell das ganze Haus erfüllte.
    »Wir müssen wieder ins Northway’s Inn«, sagte er.
    Sandy Vaughn bewegte schwach den Kopf. Dann wurde sie bewußtlos.
    Quincy Kerbrick schoß mit der Präzision eines erfahrenen Schützen auf dem Schießstand. Das helle Quieken der getroffenen Zombies stachelte ihn noch mehr an, und er sah sie vor seinem Haus nacheinander in den Schnee versinken.
    Nur im Unterbewußtsein vernahm er das Krachen von Chroschkas Gewehr, der aus Logans Polizeibüro die Straße ebenfalls von Vampiren und Zombies säuberte.
    Die Dämonen aus der Kälte gerieten immer mehr in Panik. Der Widerstand, der ihnen entgegenschlug, lichtete ihre Reihen, und die Klagerufe der Sterbenden ließ sie zum erstenmal seit ihrer Existenz Angst verspüren.
    Kerbrick zählte seine Munition. Nur noch fünf Geschosse.
    Ein Vampir eilte auf sein Haus zu, schneller, als ein Mensch es jemals vermocht hätte. Kerbrick feuerte – daneben. Der Vampir prallte mit der ganzen Gewalt seines Körpers gegen das Haus, brachte die dicken Balken zum Erbeben.
    Die Kinder und Kerbricks Frau drängten sich angstvoll in einer Ecke zusammen. Ein zweiter, ein dritter Stoß. Die Wand platzte auf, und der bizarre Schädel des Eisvampirs äugte herein.
    Kerbricks Frau rannte zum Kamin, holte einen glühenden Holzscheit hervor und näherte sich dem Dämonen. Der Vampir sah die Gefahr auf sich zukommen, wollte fliehen, aber er hatte sich an

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