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Eisvampire

Eisvampire

Titel: Eisvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Quinn
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in den Mienen der anderen zeigte ihm, daß es mit ihnen ebenso war.
    Vielleicht konserviert diese Kälte die Zeit, dachte Logan und war dann verärgert über die absurde Idee. Und dennoch ... Die Kälte erzeugte in den Gedanken eine Atmosphäre der Irrealität, fast so, als durchlebe man einen Traum und warte auf das Erwachen, und deshalb besaßen sie kein Gespür für die Zeit mehr.
    »Achtung!« Chroschkas Stimme klang verwirrt.
    Logan stellte sich zu ihm. »Was ist?«
    »Ich ... Bewegt sich da nicht etwas?«
    Logan aktivierte seine Lampe wieder. Der Lichtkegel prallte auf eine phantastische Kreatur, deren blinde Augen blicklos in den Reflektor starrten.
    Gut zwei Meter dick, von einem saphirenen Grün und mit kristallenen Schuppen, schlängelte sich ihnen ein monströser Körper entgegen, über zwanzig Meter lang und mit einem gigantischen keilförmigen Schädel. Mit einem widerlichen Geräusch züngelte eine glutrote, gespaltene Zunge zwischen zwei spitzen Fangzähnen hervor.
    »Alarm!« ächzte Logan, riß gleichzeitig das Gewehr an die Wange. Heartley und Sandy beleuchteten das Ungeheuer.
    A’ykla, dachte Logan. Die Eisschlange!
    Und während er dies dachte, betätigte sein behandschuhter Finger den Abzug. Es krachte und dröhnte, und die Wände stöhnten ein heiseres Echo zurück, daß die Menschen meinten, ihnen würden die Schädel zerplatzen, die Herzen zerspringen. Die Kugel traf die Eisschlange genau zwischen den Augen. Sie zischelte und bäumte sich auf, peitschte mit ihrem Hinterleib den Boden, splitterte große Stücke aus den Wänden. Zwischen ihren Augen brannte das Feuer der reagierenden Chemikalien. Aber A’ykla war noch nicht tot, obwohl ihr grauenhafter Kopf sich allmählich auflöste und ihre Haut grau und stumpf wurde. Die Schlange schnellte sich nach vorn, übersprang mehrere Dutzend Meter, prallte direkt vor Chroschka und Logan auf, stieß mit dem deformierten Schädel zu, die Fangzähne entblößt und tödlichen Frost ausstrahlend.
    Logan schoß wieder und wieder. Zwei, drei weitere Geschosse schlugen dumpf in den zuckenden Leib ein, entfachten lodernde Flammen. Die Eisschlange erbebte, ringelte sich mehrmals um sich selbst, und nur durch eine blitzschnelle Reaktion entgingen die Männer dem ziellos umherschlagenden Schwanz.
    Die Erschütterungen, die der Schlangenleib erzeugte, entfachten in dem Gemäuer des Tunnels breite Risse. Kopfgroße Fels- und Eisbrocken krachten auf die vier Vampirjäger nieder. Einer traf Logan an der Hüfte, und er schrie auf, als der furchtbare Schmerz seine Nerven durchraste.
    Endlich mäßigten sich die Bewegungen des Untiers, und es lag tot da in dem Gang, an mehreren Stellen immer mehr zu Flüssigkeit zerlaufend. Und dann war A’ykla, die Eisschlange, verschwunden.
    Logan seufzte hinter seiner Gesichtsmaske. »Gott sei Dank, das Ungeheuer ist tot!«
    »Schnell weiter!« trieb Chroschka sie an. »Den Vampiren muß das Ende ihres Wächters auffallen. Möglicherweise haben sie uns die Schlange auch entgegengeschickt.« Er nahm einen der Kanister mit dem Benzin.
    Die drei Männer und die Frau hasteten weiter. Nach einer Weile endete der Gang, mündete in eine gewaltige Halle, deren Decke in der Dunkelheit verschwamm.
    Dunkelheit? Logan runzelte die Stirn. War es tatsächlich dunkel? Nein, ein diffuses Licht wurde von den Wänden ausgestrahlt und sorgte für eine kaum wahrnehmbare Helligkeit, an die sich die Augen nach dem Erlöschen der Scheinwerfer schnell gewöhnten.
    Staunend nahm Logan das Bild in sich auf.
    Die Halle mochte mit Sicherheit mehr als einen Kilometer Durchmesser haben, und ihre Wände waren reinstes Eis. Überall erhoben sich spitze Eisnadeln vom Boden; grazile Strukturen und auf irgendeine Weise voller Perversionen und dämonischer Gelüste.
    Die Halle atmete eine Aura fühlbarer Bosheit aus;
    schleimige Gier, nichtmenschliche Triebe, Verderben und Grauen, Ekel, Abscheu, Mordlust.
    Und wenn Logan sich besonders anstrengte, die Lider zusammenkniff und jedes Detail sorgfältig abtastete, dann konnte er unzählige flache, etwas dunklere Mulden im Boden erkennen. Er informierte die drei anderen über seine Entdeckung.
    Chroschka blinzelte interessiert.
    »Sehen wir einmal nach«, sagte er.
    Die Vertiefungen entpuppten sich als sanft gerundete Wannen, verkleidet mit einem Logan unbekannten, kühl und silbrig schimmernden Material.
    »Was kann das sein, Enver?« fragte Sandy Vaughn.
    Der hagere Mann rieb sich nachdenklich die Unterlippe. »Wenn

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