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Eisvampire

Eisvampire

Titel: Eisvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Quinn
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»Nein, das dürfen Sie nicht, Sandy. Wenn wir uns in Gruppen teilen, haben die Dämonen leichtes Spiel mit uns. Nur vereint sind wir stark genug. Und – Logan ist ein kluger Mann. Die Vampire werden ihn nicht überlisten können.«
    Das Mädchen überprüfte das Gewehr. »Vielleicht haben Sie recht, Enver. Aber sobald er um Hilfe ruft, bin ich bei ihm.«
    »Verdammte Verzögerung!« fluchte Heartley. Dem Professor war die akademische Würde völlig abhanden gekommen, er wirkte nervös, unsicher, auch furchtsam.
    So geht es uns allen, fuhr es Sandy Vaughn durch den Kopf. Die Ereignisse, das Grauen der letzten Tage ... Zuviel Tote, zuviel Verzweiflung und zuviel Angst, um unberührt zu bleiben.
    Nur Chroschka hatte sich kaum verändert, aber selbst hinter seiner Maske aus Gelassenheit und Selbstvertrauen lauerte bereits die Panik.
    Ob es an dieser Höhle lag? An dem Licht, an der moderigen Atmosphäre? Obwohl nichts zu sehen war, schienen die Eisvampire überall gegenwärtig zu sein.
    »Warum kommt er nicht?« Sandy wurde immer unruhiger. »Irgend etwas ist passiert. Ich muß ...«
    In diesem Augenblick zerbrach direkt vor ihnen eine Eisnadel, und mit einem höhnischen Gebrüll rasten vier, fünf Zombies auf sie zu.
    Das Mädchen stöhnte. Wie von einem eigenen Leben erfüllt, brachten ihre Hände das Gewehr in Anschlag; ein Finger legte sich um den Abzugshebel, drückte ab.
    Ein Zombie wurde aus seiner Bahn gerissen und in eine der Wannen geschleudert, floß auseinander, wurde zu einer schleimigen Pfütze.
    Chroschka ließ das Zündgerät fallen, bückte sich, hob sein Gewehr vom Boden – und mit einem Satz landete ein Zombie auf ihm, ließ ihn zusammenbrechen und fuhr mit seiner frostigen Kristallhand über Chroschkas Körper.
    Heartley brüllte vor Entsetzen. Seine Waffe spie Feuer, zerschmetterte einem Zombie den Brustkorb, riß einem zweiten die Hüfte weg, Heartley stolperte, eine Hand packte seinen Mantel, zerrte daran, und Heartley starrte in Chroschkas maskenloses Gesicht, starrte in die Facetten der Eiskristalle.
    »Nein!« kreischte Heartley. » Nein! Nein! «
    Zu spät... Die Hand riß dem Professor die Maske vom Gesicht und preßte sich tief in die Haut hinein. Heartley wurde steif, blaß, die Verwandlung ging in Windeseile vor sich. Das Fleisch des Kopfes begann zu schrumpfen, erhärtete sich, glänzte, atmete Frost aus.
    Heartley knurrte. In seinen Augen stand Gier. Die Gier nach Menschenwärme ...
    Sandy Vaughn erkannte die Gefahr, vertrieb mit einem Schuß einen Zombie, warf die Tasche mit den Notrationen einem zweiten Zombie gegen den Schädel, drehte sich um und rannte los.
    Knurrend stürmten die Zombies – mit Chroschka und Heartley an der Spitze – hinter ihr her.
    Das Mädchen rannte mit aller Kraft.
    Sie rannte und schrie: »Rick! Hilf mir, Rick! Hilf mir!«
    Die Zombies kicherten voller Hohn.
    Logan hielt sich dicht an der Wand, horchte, leuchtete mit der Lampe. Alles still, leer.
    Die Biegung kam näher. Logan schluckte. Er kannte die Schnelligkeit der kalten Toten zur Genüge, und wenn der Zombie tatsächlich sprungbereit auf ihn wartete ...
    Zehn Meter. Neun. Acht. Sieben.
    Logan schnellte sich nach vorn, überbrückte die restliche Distanz in wenigen Sekunden, schlitterte über den glatten Boden, und ein Schatten schoß aus dem Dunkel hervor, flog auf ihn zu, verfehlte ihn nur knapp. Logan feuerte. Die Kugel prallte gegen die Wand, blieb stecken und glühte auf.
    Der Zombie erblickte das Feuer und hob beide Hände vor die Augen. Logan nutzte die Verwirrung des Ungeheuers aus, und diesmal traf das Geschoß.
    Mit zitternden Händen nahm Logan die Lampe wieder an sich, die ihm bei dem Kampf entfallen war, und verließ den Tunnel.
    »Rick! Hilf mir, Rick! Hilf mir!«
    Sandy !
    Eine Schrecksekunde lang war Logan wie gelähmt. Die furchtbarsten Bilder gingen ihm durch den Kopf. Was war passiert? Er erreichte das Tunnelende und stand wieder in der gigantischen Höhle. Was er sah, ließ das Blut in seinen Adern stocken.
    Sandy kam auf ihn zugerannt, hinter ihr vier Zombies, darunter Chroschka und Heartley.
    Man hat sie überfallen! Die Zombies haben Enver und Bill in einen der ihren verwandelt!
    Logan winkte und wedelte mit den Armen. »Sandy! Hierher! Schnell!«
    Das Mädchen änderte geringfügig ihre Richtung und verdoppelte ihre Anstrengungen. Die Zombies waren bei Logans Stimme etwas abgefallen, holten nun aber schnell auf.
    Logan legte an. Eine unsichtbare Klammer schien seinen Hals

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