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Eiswind - Gladow, S: Eiswind

Titel: Eiswind - Gladow, S: Eiswind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gladow
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gewissenlosen Tunichtgut nach Südfrankreich durchgebrannt. Wie immer, wenn er an Beate dachte, verspürte er unsagbare Bitterkeit.
    Er schaltete den Föhn aus.
    »Wir sind noch nicht fertig!«, protestierte Sophie.
    Er seufzte. »Die sind staubtrocken«, gab er zurück und hob wie zum Beweis eine Strähne hoch.
    »Aber es sitzt nicht!«, nölte sie weiter. »Sieht doch scheiße aus.«
    »Ich finde nicht einmal, dass es anders aussieht als vor dem Haarewaschen«, antwortete Tiedemann und hob in einer Geste der Ratlosigkeit die Schultern. »Ich finde, es sieht immer gleich aus.«
    Das Klingeln an der Tür erlöste ihn von der weiteren Auseinandersetzung. Es war der Pflegedienst. Endlich konnte er ins Büro.

8. KAPITEL
    S ie ist so arrogant!«, schnaubte Ben verächtlich. Dann imitierte er Anna Lorenz’ Stimme: »Ooooch, war Jensen schneller als Sie?«, säuselte er und schob seine Hand in den Nacken, als wolle er wie sie seine Haare zurückwerfen. »Glaubt man gar nicht, wo Sie doch Sportler sind!« Er schlug affektiert die Augen auf.
    Bendt war gerade bei Anna Lorenz im Büro gewesen und hielt nun den Haftbefehl gegen Alexander Jensen in Händen. Durch Zufall waren sie noch einmal auf die Verfolgung von Alexander Jensen zu sprechen gekommen, und die Häme, mit der sie auf seine Versuche reagierte, sich für Jensens gelungene Flucht zu rechtfertigen, kränkte ihn. Hauptkommissar Braun hatte im Wagen gewartet, da Bendt trotz seiner immer noch schmerzenden Zerrung beteuert hatte, dass ihm der Weg in das Büro der Staatsanwältin keine Probleme bereiten würde.
    Braun kugelte sich vor Lachen. »Ich versteh dich gar nicht«, sagte er dann. »Sie hat dir doch ein Kompliment gemacht!«
    »Es ist nicht, was sie sagt«, gab Ben zurück, »sondern wie sie es sagt. Sie hat immer diesen leicht ironischen Unterton in ihrer affektierten Stimme!«

    »Ich mag sie«, entgegnete Braun und sah Bendt, der wie meistens, wenn sie mit dem Auto unterwegs waren, am Steuer saß, von der Seite spitzbübisch an. »Und attraktiv ist sie allemal, oder etwa nicht?«
    »Geht so«, gab Bendt betont desinteressiert zurück. »Leider nicht mein Typ.«
    Hauptkommissar Braun gab lediglich ein bedeutungsschweres »Haha« von sich und grinste.
    »Brauchst gar nicht so blöd zu grinsen«, sagte Bendt.
    »Ich grinse blöd, aber unheimlich gern, musst du wissen.« Braun genoss die Unterhaltung sichtlich, während er sich in dem bequemen Autositz streckte und schmunzelte.
    »Ich freu mich einfach«, sagte er dann.
    »Ist ja schön«, seufzte Bendt ironisch und lenkte den Wagen die Neue Hafenstraße entlang. »Und worüber, wenn ich fragen darf?«
    »Ich freu mich«, antwortete Braun, »dass ich so’n alter Sack bin und mir dich Vollidioten angucken kann.« Er seufzte einmal tief, zog die Schultern beim Einatmen hoch und ließ sie beim vernehmlichen Ausatmen wieder fallen.
    »Haha«, sagte er dann noch einmal, was Bendt unkommentiert ließ.
    Schließlich erreichten sie das Cube, die kleine Bar, die direkt an der Untertrave lag.
    Die Gerichtsmedizin hatte den Todeszeitpunkt für Sabrina Mertens inzwischen mit Bestimmtheit auf Freitag zwischen sieben und acht Uhr morgens festlegen können. Nach Auskunft ihrer Eltern war Sabrina am
Abend vor ihrem Tod vermutlich in der Bar gewesen, da es sich um ihr Stammlokal handelte. Donnerstags ging im Cube immer der Punk ab, wie Bendt sich ausgedrückt hatte, und so bestand eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Sabrina dort gewesen war.
    Möglicherweise hatte das Geschehen am Donnerstagabend für Alexander Jensen, nach dem noch immer erfolglos gefahndet wurde, das Mordmotiv geliefert. Allerdings stand dieser bislang nicht zweifelsfrei als Täter fest, sodass die Kommissare allen Ermittlungsansätzen, die sich ihnen boten, nachzugehen hatten.
    Nino Batini, der die Bar führte, war gerade dabei, eine Getränkelieferung zu kontrollieren, als Braun und Bendt ankamen. Ganz vertieft in seinen Lieferschein, stand er vor dem Getränkelaster und hakte die einzelnen Positionen mit einem Kugelschreiber ab.
    Er blickte ihnen mit missmutiger Miene entgegen, als sie auf ihn zukamen.
    »Moin.« Hauptkommissar Braun streckte ihm zur Begrüßung die Hand entgegen. »Mein Name ist Braun, das ist mein Kollege Herr Bendt«, erklärte er kurz. »Ich nehme an, wir haben heute Morgen miteinander telefoniert.«
    Nino nickte. Er wies den Fahrer kurz an, die Getränke weiter abzuladen, bevor sie gemeinsam das Lokal betraten. Unangenehm beißender,

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