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Eiswind - Gladow, S: Eiswind

Titel: Eiswind - Gladow, S: Eiswind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gladow
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nächsten Abend in Unkenntnis der Geschehnisse
direkt nach Spanien in den Urlaub geflogen. Aber nachdem sie vom Tod ihrer Freundin erfahren hatte, war sie mit der nächsten Maschine zurückgekehrt und hatte sich, sobald es ging, für eine Vernehmung zur Verfügung gestellt.
    Dennoch erwartete sich der Hauptkommissar von der Vernehmung letztlich nicht viel Neues, denn auch die Vernehmung von Anja Maaß hatte keine Ermittlungsansätze zutage gefördert.
    Braun reichte der jungen Frau die Hand. Die Urlaubsbräune, die das gute Aussehen der brünetten Schönheit unterstrich, vermochte nur auf den ersten Blick von ihren traurigen Augen abzulenken.
    Braun bat sie, ihm gegenüber am Schreibtisch Platz zu nehmen, während Bendt sich am langen Ende des Tisches auf einen Stuhl setzte. Das Angebot eines Kaffees oder eines anderen Getränks lehnte sie ab.
    Es war zu spüren, wie aufgeregt sie war, weshalb der Hauptkommissar, während er mit seinem Diktiergerät kämpfte, eine kurze Anekdote über die steinzeitliche Ausstattung seines Büros zum Besten gab, um ihr ein bisschen die Scheu und Anspannung zu nehmen. Er schaltete das Gerät ein, belehrte sie über ihre Rechte und Pflichten als Zeugin und begann nach der Aufnahme der Personalien die Befragung zur Sache.
    »Frau Seeland«, Braun steuerte ganz bewusst auf eine offene Frage zu, »Ihnen ist der Grund der Vernehmung bekannt gegeben worden. Was können Sie uns zu dem Mord an Sabrina Mertens sagen?«
    »Zur Tat selber kann ich gar nichts sagen, und alles,
was ich ansonsten weiß, hat meine Freundin Anja Ihnen bestimmt schon erzählt«, antwortete sie. »Ich schließe mich dem, was sie gesagt hat, an.«
    »Wir wissen, dass Sie mit Frau Maaß gesprochen haben«, sagte Braun. »Und wir sind sicher, dass Sie meinen, nichts weiter beitragen zu können. Wir möchten aber von Ihnen noch einmal alles hören, was uns gegebenenfalls Aufschluss über den Täter und die Hintergründe der Tat liefern kann. Behandeln Sie uns so, als hätten wir nie mit Frau Maaß gesprochen.«
    Karen Seeland seufzte tief und bat jetzt doch um ein Glas Wasser, das Bendt ihr reichte. Sie trank einen Schluck und begann von Neuem.
    »Also, wie gesagt, zur Tat selber kann ich nichts sagen. Ich habe Sabrina zuletzt am Donnerstagabend gesehen. Wir waren gemeinsam im Cube.«
    »Erzählen Sie uns einfach davon!«, forderte Hauptkommissar Braun sie aufmunternd auf.
    »Es gab nichts Besonderes«, antwortete sie mit einem hilflosen Schulterzucken. »Es war eigentlich wie immer, nur dass wir uns an dem Abend nicht bei Sabrina, sondern bei mir getroffen haben. Wir haben noch gemeinsam ein Glas Wein getrunken und sind dann gegen halb elf mit Sabrinas Auto ins Cube gefahren.«
    »Hat Frau Mertens«, unterbrach Braun, »Ihnen irgendetwas erzählt, das darauf hindeutete, dass es Probleme mit Alexander Jensen oder anderen Personen gab? Hatte sie Feinde, oder gab es jemanden, dem sie so eine Tat zutrauen würden?«
    Karen Seeland schüttelte energisch den Kopf. »Nein,
nicht im Geringsten. Mit Alex war alles wie immer. Er nervte sie mal wieder, weil wir zu dritt und ohne ihn ausgingen. Ich habe aber nie auch nur eine Minute gedacht, dass er der Täter sein könnte. Er ist im Grunde ein ganz Netter. Auch sonst habe ich nicht die geringste Idee, wer das getan haben könnte.« Karen Seeland kämpfte ersichtlich mit den Tränen.
    »Hatte Frau Mertens vielleicht einen …«, Hauptkommissar Braun überlegte kurz, »ich sag mal: einen neuen Verehrer? Oder gab es sonst jemanden in ihrem Leben, mit dem sie sich traf, den Sie vielleicht auch nur vom Hörensagen kennen?«
    »Nein«, sagte Karen Seeland nachdenklich und drehte ihr Wasserglas zwischen den Händen. »Sie war schon relativ lange mit Alex zusammen, da gab es niemanden.«
    »Es soll von ihrer Seite aber vorher oder vielleicht auch gleichzeitig«, schaltete sich Bendt von der Seite ein, »durchaus Kontakte zu anderen Männern gegeben haben.«
    »Wie man’s nimmt«, wehrte Karen Seeland ab. »Also, ich weiß, dass Sabrina mit niemandem außer Alex geschlafen hat, solange sie mit ihm zusammen war. Da hat sie eigentlich immer einen ganz glatten Schnitt gemacht. Wenn Schluss war, war Schluss, und zusammen war zusammen.«
    »Ihre Freundin, Anja Maaß, erzählte allerdings, dass Sabrina Mertens schon recht gern geflirtet hat?«, forschte Bendt weiter.
    »Klar«, bestätigte sie bestimmt, »das tun wir ja alle.
Aber eben auch nur geflirtet! Wenn jemand Ihnen eingeredet hat, Sabrina

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