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Eiszeit

Eiszeit

Titel: Eiszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Aluminiumbecher heißen Tee trank.
    Kapitän Gorow betrat den Raum. »Leutnant, ich bin der Ansicht, es ist an der Zeit, direkten Funkkontakt mit den Leuten auf dem Eisberg herzustellen.«
    Timoschenko setzte den Tee ab und stand auf. »Wann werden wir wieder auftauchen, Herr Kapitän?«
    »In ein paar Minuten.«
    »Wollen Sie selbst mit ihnen sprechen?«
    »Das überlasse ich Ihnen«, sagte Gorow.
    »Und was soll ich ihnen sagen?«
    Gorow erklärte schnell, was sie bei der Umrundung des riesigen Eisbergs herausgefunden hatten — auf der im Wind liegenden Seite war die See hoffnungslos stürmisch, auf der Leeseite hatten sie es mit der steilen Eiswand zu tun —, und umriß seinen Plan mit der Hosenboje. »Und teilen Sie ihnen mit, daß wir sie von nun an über jeden unserer Schritte auf dem laufenden halten, über jeden Fortschritt, den wir machen, aber auch über jeden Rückschlag.«
    »Jawohl, Herr Kapitän.«
    »Aber sagen Sie ihnen auch, daß wir alles Menschenmögliche für sie tun werden, so oder so. Ganz gleich, wie schlecht die Chancen stehen, bei Gott, wir werden alles versuchen, um sie von diesem verdammten Berg zu holen. Ich bin in dieser Hinsicht entschlossener, als ich es je zuvor in meinem Leben gewesen bin. Sagen Sie ihnen das, Leutnant. Vergessen Sie ja nicht, es ihnen zu sagen.«

20:57
     
    Harry war überrascht, daß ein russischer Funker seine Muttersprache so fließend beherrschte. Der Mann klang, als hätte er auf einer guten englischen Mittelklasse-Universität seinen Abschluß gemacht. Englisch war die offizielle Sprache der Edgeway-Expedition, wie auch die fast aller anderen multinationalen wissenschaftlichen Studiengruppen. Doch irgendwie kam es ihm seltsam vor, daß ein russischer U-Boot-Fahrer ein so makelloses Englisch sprach.
     
    Während Timoschenko erklärte, wieso die vom Wind abgewandte Seite die einzige Möglichkeit bot, sich dem Eisberg zu nähern, gewöhnte Harry sich allmählich an die fließende Sprechweise des Mannes und seinen entschieden englischen Akzent.
    »Aber der Berg ist fünfhundert Meter breit«, sagte Harry. »Warum können Ihre Leute nicht von der einen oder der anderen Seite kommen?«
    »Leider ist die See auf beiden Seiten des Eisbergs genauso stürmisch wie auf der im Wind liegenden Seite.«
    »Aber eine Hosenboje«, sagte Harry zweifelnd. »Es ist bestimmt schwierig, sie zwischen zwei sich bewegenden Objekten aufzutakeln, vor allem bei diesem Wetter.«
    »Wir können unsere Geschwindigkeit der des Eisbergs genau anpassen, so daß es sich praktisch um zwei feststehende Objekte handelt. Außerdem ist eine Hosenboje nur eine unserer Möglichkeiten. Wenn es uns auf diese Weise nicht gelingt, wird uns schon etwas einfallen, um zu Ihnen zu gelangen. Machen Sie sich darüber keine Sorgen.«
    »Wäre es nicht einfacher, Taucher zum Eisberg hinüberzuschicken? Sie haben doch bestimmt eine Taucherausrüstung an Bord.«
    »Und mehrere gut ausgebildete Froschmänner«, sagte Timoschenko. »Aber selbst auf der Leeseite ist die See viel zu rauh für sie. Diese Wellen und Strömungen würden sie so schnell davontragen, als wären sie in einen Wasserfall gesprungen.«
    »Wir wollen auf keinen Fall, daß Sie unseretwegen ein zu großes Risiko eingehen. Es wäre sinnlos, einige Leute zu verlieren, um ein paar andere zu retten. Aber Ihren Worten zufolge scheint Ihr Kapitän sehr zuversichtlich zu sein. Also sind wir wohl besser dran, wenn wir es Ihnen überlassen, sich den Kopf zu zerbrechen. Haben Sie mir sonst noch etwas zu sagen?«
    »Das wäre für den Augenblick alles«, erwiderte Timoschenko. »Bleiben Sie in der Nähe Ihres Funkgeräts. Wir halten Sie über die Entwicklung auf dem laufenden.«
     
    Alle außer Harry und George hatten etwas über den Funkspruch von der Ilja Pogodin zu sagen — Vorschläge, die man der Rettungsmannschaft unterbreiten sollte, Ideen, wie sie den Russen helfen konnten, die Leeseite zu ersteigen —, und alle schienen entschlossen, es zuerst zu sagen, jetzt, sofort. Ihre Stimmen, die Echos ihrer Stimmen und Echos der Echos füllten die Eishöhle aus.
    Harry fungierte als Moderator und versuchte zu verhindern, daß alle sinnlos durcheinanderquatschten.
    Als George Lin sah, daß ihre Aufregung nachgelassen hatte und sie ruhiger geworden waren, gesellte er sich schließlich zu der Gruppe und sah Harry an. Er hatte also doch etwas zu sagen, und er hatte nur gewartet, bis er sicher war, daß man ihn auch verstehen würde. »Was hat ein russisches

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