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El Chapo - Beith, M: Chapo - The Last Narco

El Chapo - Beith, M: Chapo - The Last Narco

Titel: El Chapo - Beith, M: Chapo - The Last Narco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malcolm Beith
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Armee hatten sie in kleinen Zellen operiert – mit dem Ziel, hochrangige Drogenbosse zu ermorden, um so Chaos unter den Narcos zu verbreiten. Doch Cárdenas Guillén bot ihnen weitaus bessere Gehälter als die Armee, und die Söldnertruppe Los Zetas war geboren.
    Ihre elektronische Ausrüstung und ihre Waffen waren von allerbester Special-Forces-Qualität. Es gelang ihnen, an Granatwerfer, Boden-Luft-Raketen und Hubschrauber heranzukommen. Sie waren allesamt Sprengstoffexperten und Scharfschützen, zudem in allen Aufklärungstechniken geübt.
    Unmittelbar nach ihrem Seitenwechsel begannen die Zetas in einem Camp nahe der mexikanisch-texanischen Grenze, fünfzehn- bis achtzehnjährige Rekruten und übergelaufene »Kabiles«, ehemalige Soldaten der guatemaltekischen Armee, auszubilden. Außerdem wurden sie aufgrund ihrer militärischen Vorgeschichte zur Anlaufstelle für Deserteure aus allen Bereichen der mexikanischen Armee.
    Bereits im Jahr 2003 betrachtete das mexikanische Verteidigungsministerium die Zetas als gefährlichste Todesschwadron des Landes. Sie trugen einheitliche militärische Bürstenschnitte, ließen sich Tattoos stechen, und bei Einsätzen schwärzten sie sich ihre Gesichter mit Kohle und trugen schwarze Kampfanzüge.
    Die uneingeschränkte Befehlsgewalt lag bei Z-1, Guzmán Decena. Daneben gaben sich einige der Original-Zetas lustige Spitznamen wie »Winnie Pooh« oder »La Madrecita«, was
ihrer Grausamkeit allerdings keinen Abbruch tat. Sie genossen es, ihre Opfer zu foltern, bevor sie sie umbrachten. Danach wurden die Toten mit bis dahin in Mexiko ungekannter militärischer Präzision und Hingabe enthauptet, zerstückelt, verbrannt oder in Säure aufgelöst. Einmal steckten sie vier Opfer in Benzinfässer und verbrannten sie bei lebendigem Leib. 226
    Doch Chapo ließ sich davon nicht beeindrucken und bildete seine eigene Todesschwadron: »Los Negros«.
    Diese Truppe setzte sich aus Mitgliedern existierender Gangs wie der La Mafia Mexicana zusammen und brachte in ganz Tamaulipas Mitglieder von Cárdenas Guilléns Gang um.
    Den Oberbefehl über Los Negros vertrauten Chapo und die Beltrán-Leyva-Brüder einem neuen Spitzenleutnant an, einem unter dem Namen »La Barbie« bekannten Texaner. La Barbie – mit bürgerlichem Namen Edgar Valdez Villarreal – unterschied sich deutlich von Chapo. Er bevorzugte Designerklamotten, Luxusautos und verbrachte seine Nächte gern in Begleitung schöner Frauen in Nachtclubs, wo er alkoholselige Orgien feierte. Doch wie auch Chapo hatte er bewiesen, dass er knallhart sein konnte und keine Skrupel hatte zu töten.
    Die Beltrán-Leyva-Brüder hatten ihn zunächst als Schuldeneintreiber beschäftigt, und La Barbie nutzte diese Reputation mittels Mundpropaganda und sogar mit Hilfe des Internets, um seine Kontrahenten das Fürchten zu lehren. So stellte er ein Video ins Netz, das zeigt, wie seine Männer eine Gruppe Zetas foltern. Am Ende schießen sie einem ihrer Opfer in den Kopf. Der Gedanke dahinter war, bei ihren Feinden und deren Unterstützern Angst und Schrecken zu verbreiten. 227
    Nuevo Laredo verwandelte sich in ein Kriegsgebiet. Zwei Jahre lang kämpften die Pistoleros der beiden Kartelle um die Macht in der Grenzstadt und dehnten ihre blutige Rivalität bis nach Reynosa und Matamoros aus. Auch die Armee trug
durch verstärkten Einsatz zum Blutvergießen bei und feierte einige spektakuläre Erfolge. 228 Guzmán Decena wurde erschossen, seine Nummer zwei verhaftet. Heriberto Lazcano Lazcano, alias »El Lazca«, übernahm die Führung der Zetas, und das Morden ging weiter.
    Einer der beiden Capos – Chapo oder Cárdenas Guillén – würde untergehen müssen.
    Letzterer hatte allerdings zusätzlich ernsthafte Probleme mit den US-Amerikanern. Einige Jahre zuvor hatten Cárdenas Guillén und mehr als ein Dutzend mit Pistolen und Gewehren bewaffnete Männer zwei US-Agenten (einer vom FBI und einer von der DEA) im Stadtzentrum von Matamoros gestellt, während diese einen Informanten treffen wollten. Cárdenas Guillén hatte gedroht, sie zu töten, und einem der beiden angeblich eine Waffe an den Kopf gehalten. Die Agenten hatten sich ausgewiesen, doch den Drogenbaron interessierte das wenig. Allenthalben wurden Pistolen gezogen.
    Die US-Agenten erinnerten Cárdenas Guillén an die harte Reaktion der US-Behörden auf die Ermordung von Kiki Camarena und dass es ein Fehler wäre, sie umzubringen.
    »Ihr verfickten Gringos«, brüllte Cárdenas Guillén, »das ist

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