El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)
erzählen, und Kevin hörte ihm wie gebannt zu, was nicht nur an den interessanten Informationen über die Wahrzeichen Sevillas lag. Kevin fand Alejandros Stimme sehr angenehm, sie war ruhig, warm und der spanische Akzent passte zu ihm.
Gegen Abend meldete sich dann der Hunger. Zwar hatten sie zwischendurch einmal in einem Café haltgemacht, aber ausgiebig gegessen hatten beide zuletzt beim Frühstück, und so fuhren sie mit dem Wagen weg vom Hafen weiter in die Stadt hinein. Über eine mit riesigen Bäumen gesäumte Hofeinfahrt gelangten sie zu einem kleinen Restaurant. Das weiß getünchte Haus mit den blauen Fensterläden wirkte sehr alt und freundlich, von drinnen war gedämpfte Musik zu hören, und Kerzen wiesen den Weg zum Eingang. Das Innere war mit schweren dunklen Möbeln großzügig und einladend hergerichtet worden. Zu Kevins Überraschung war an der Tür ein Regenbogen aufgemalt und beim Betreten konnte er feststellen, dass an den Tischen gleichgeschlechtliche Paare saßen. Kevin fühlte sich in dieser Umgebung auf Anhieb wohl.
Alejandro führte ihn an einen Tisch, von dem aus man durch die geöffneten Balkontüren einen wunderschönen Blick auf den Garten hatte. Sie aßen Tapas, tranken guten Wein und später gesellten sich eine Weile zwei Freunde von Alejandro zu ihnen. Die Gespräche waren unterhaltend und sie lachten viel, und irgendwann forderte Alejandro Kevin zum Tanz auf. Kevin ließ sich von ihm zu den anderen Pärchen auf die Tanzfläche geleiten, wo Alejandro direkt die Führung übernahm. Da die Musik langsam war, zog er Kevin dicht an sich heran.
„Entspann dich, ich beiße nicht“, raunte Alejandro Kevin ins Ohr. Er wollte einen unbeschwerten Abend genießen und er wollte ebenso, dass sich sein Partner in seiner Gegenwart wohlfühlte.
Kevin hingegen kämpfte gegen den Wunsch an, Alejandro zu bitten, sie beide zurück ins Hotel zu fahren, wo sich ihre Wege dann an der Rezeption trennen sollten. In ihm brodelten die widersprüchlichsten Gefühle. Da war zum einen die Erinnerung an Matthias, die ihn schmerzte, dann diese Anziehungskraft zwischen ihm und Alejandro, einem Menschen, den er überhaupt nicht kannte, sowie der Wunsch den Fremden spüren zu wollen, ihn zu berühren und von ihm berührt zu werden, und gleichzeitig sträubte er sich gegen die Gefühle, die er langsam für Alejandro zu entwickeln schien. Gefühle wie Zuneigung und Leidenschaft. Und die Berührungen beim Tanzen brachten Kevins Inneres nur noch mehr durcheinander.
Auf der anderen Seite, was hatte er denn zu verlieren? Er war ungebunden und nur sich selbst gegenüber Rechenschaft für sein Handeln schuldig. Gleiches galt für Alejandro, der nach seiner eigenen Aussage ebenfalls solo war. Wieso sollte er also nicht einfach den Abend, und vielleicht auch die Nacht, mit Alejandro genießen? Er war schließlich auch nur ein Mensch, der Gefühle hatte, und kein lebloser Gegenstand.
Und langsam entspannte sich Kevin in Alejandros Armen, überließ sich ganz dessen Führung.
„Na also, es geht doch“, registrierte Alejandro erfreut und zog ihn noch enger an sich heran, bis er Kevins Wange an der seinen spürte.
Kevin hatte während der ganzen Fahrt zurück zum Hotel geschwiegen und, den Kopf an die Stütze gelehnt, aus dem Fenster gesehen. Jetzt ging er mit Alejandro in die Eingangshalle. Ihre Aufzüge lagen in unterschiedlichen Richtungen, und Kevin blieb kurz stehen, um zu den seinen zu schauen. Es lag an ihm, wie der Abend weiterging, er konnte zu den Aufzügen gehen, die ihn zu seinem Zimmer brachten, oder aber Alejandro folgen. Die Entscheidung fiel ihm leicht. Er drehte sich wieder zu Alejandro um, der ihn geduldig ansah, und ging ihm entgegen. Alejandro legte ihm eine Hand auf den Rücken und brachte ihn zu den Aufzügen. Der Page fuhr sie nach oben und wünschte ihnen eine gute Nacht.
Alejandro führte ihn in seine Suite, schloss die Tür hinter sich, drehte sich zu Kevin um, der unmittelbar neben ihm gestanden hatte, und sah ihm fest in die Augen.
„Bist du dir sicher, dass du bei mir sein willst?“, fragte Alejandro vorsichtig, ohne dabei einen Zweifel aufkommen zu lassen, dass er selbst Kevins Gesellschaft mehr als nur begehrte.
Anstatt zu antworten, beugte sich Kevin etwas nach vorne und küsste Alejandro sanft auf seinen Mund. Es war ein leichter, beinahe flüchtiger Kuss, den Alejandro sofort erwiderte. Sachte, aber bestimmt zog Alejandro ihn eng an sich heran, fuhr mit seiner Zunge spielerisch
Weitere Kostenlose Bücher