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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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verwöhnen, mich begraben und sich dann einen kräftigen jungen Liebhaber suchen, um gemeinsam mit ihm mein Geld auszugeben.«
»Mylord ist zu zynisch«, bemerkte Shuden.
»Mylord ist zu realistisch«, sagte Roial mit einem Schnauben. »Obwohl ich zugeben muss, dass der Gedanke verlockend ist, eines dieser jungen Dinger in mein Bett zu zwingen. Natürlich denken sie alle, ich sei zu alt, als dass sie ihren ehelichen Pflichten nachkommen müssten, aber da irren sie sich! Wenn ich sie schon mein Vermögen stehlen ließe, würde ich sie zumindest dafür arbeiten lassen.«
Shuden errötete bei diesen Worten, doch Sarene lachte nur. »Ich habe es mir gleich gedacht! Ihr seid nichts weiter als ein alter Lustmolch!«
»Und dazu stehe ich«, stimmte Roial ihr lächelnd zu. Dann fuhr er mit einem Blick auf Hrathen fort: »Was macht unser übertrieben gepanzerter Freund?«
»Er bereitet mir allein durch seine widrige Gegenwart Sorge, Mylord«, erwiderte Sarene.
»Habt gut auf ihn acht, Sarene«, meinte Roial. »Wie ich hörte, hat Lord Telrii seinen plötzlichen finanziellen Aufschwung nicht nur seinem Glück zu verdanken.«
Argwohn schlich sich in Shudens Augen. »Herzog Telrii hat dem derethischen Glauben nicht die Treue bekundet.«
»Nicht öffentlich, nein«, pflichtete Roial ihm bei. »Aber meine Quellen berichten, dass zwischen ihm und dem Gyorn ein gewisses Einverständnis herrscht. Eines ist jedenfalls sicher: Es hat fast noch nie ein solches Fest in Kae gegeben, und der Herzog veranstaltet es aus keinem offensichtlichen Anlass. Man fragt sich, was genau Telrii feiern will und warum er möchte, dass wir wissen, wie reich er ist.«
»Ein interessanter Gedanke, Mylord«, sagte Sarene.
»Sarene?«, rief Eshens Stimme von der gegenüberliegenden Seite des Zimmers. »Liebes, würdest du einmal herkommen?«
»Oh nein«, sagte Sarene und sah zu der Königin hinüber, die sie zu sich winkte. »Worum es wohl jetzt wieder geht?«
»Ich bin schon sehr gespannt«, sagte Roial mit einem Funkeln in den Augen.
Sarene leistete dem Wink der Königin Folge. Sie machte einen höflichen Knicks, als sie sich dem Königspaar näherte. Shuden und Roial folgten ihr unauffällig und postierten sich in Hörweite.
Eshen lächelte, als Sarene auf sie zutrat. »Liebes, ich habe meinem Gatten eben von der Idee erzählt, die uns heute Vormittag gekommen ist. Du weißt schon, die sportliche Betätigung?« Eshen nickte dem König eifrig zu.
»Was soll dieser Unsinn, Sarene?«, wollte der König wissen. »Frauen, die mit Degen herumspielen?«
»Euer Majestät möchte doch nicht, dass wir dick werden, oder?«, fragte Sarene unschuldig.
»Nein, natürlich nicht«, antwortete der König. »Aber ihr könntet einfach weniger essen.«
»Ich treibe doch so gern Sport, Euer Majestät.«
Iadon tat einen tiefen, leidenden Atemzug. »Aber es wird doch wohl gewiss eine andere Sportart geben, die ihr Frauen treiben könnt?«
Sarene blinzelte in der Hoffnung, dass sie aussah, als sei sie den Tränen nahe. »Aber, Euer Majestät, ich habe das seit meiner Kindheit getan! Der König wird doch bestimmt nichts gegen einen törichten Zeitvertreib für Frauen einzuwenden haben?«
Der König zögerte und betrachtete sie. Diesmal hatte sie die Sache vielleicht übertrieben. Sarene setzte ihre beste Dummchenmiene auf und lächelte.
Schließlich schüttelte er nur den Kopf. »Ach, mach doch, was du willst, Mädchen. Ich habe keine Lust, mir von dir den Abend verderben zu lassen.«
»Der König ist überaus weise«, sagte Sarene mit einem Knicks und zog sich zurück.
»Das hatte ich ganz vergessen«, flüsterte Shuden ihr zu, als sie sich wieder zu den beiden gesellte. »Es muss ziemlich anstrengend sein, die Fassade aufrecht zu erhalten.«
»Manchmal ist sie von Nutzen«, sagte Sarene. Als sie schon im Begriff waren, sich ganz zurückzuziehen, fiel Sarenes Aufmerksamkeit auf einen Boten, der sich dem König näherte. Sie legte Shuden die Hand auf den Arm, um ihm zu bedeuten, dass sie gern noch einen Augenblick an einer Stelle verweilen würde, von wo aus sie Iadon hören konnte.
Der Bote flüsterte Iadon etwas ins Ohr, und der König riss ärgerlich die Augen auf. »Was?«
Der Mann wollte erneut zu einem Flüstern ansetzen, doch der König stieß ihn von sich. »Sag es einfach, Mann. Ich kann dieses ganze Geflüsterte nicht ausstehen.«
»Es ist diese Woche passiert, Euer Majestät«, erklärte der Mann.
Sarene schob sich ein Stück näher.
»Wie eigenartig«, wehte auf einmal

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