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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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eine Stimme mit starkem Akzent in ihre Richtung. Hrathen stand ganz in der Nähe. Er sah nicht zu ihnen herüber, aber irgendwie gelang es ihm, seine Worte an den König zu richten - als lasse er es absichtlich zu, dass was er sagte mit angehört wurde. »Ich hätte nicht gedacht, dass der König wichtige Angelegenheiten in Gegenwart von simplen Gemütern diskutiert. Solche Menschen lassen sich von allem derart leicht verwirren, dass ihnen Derartiges nur schaden kann.«
Die meisten Leute um sie her schienen die Bemerkung des Gyorns gar nicht gehört zu haben. Der König hatte sie allerdings sehr wohl vernommen. Nachdem Iadon Sarene einen Augenblick lang betrachtet hatte, packte er den Boten am Arm und verließ raschen Schrittes das Zimmer. Eshen blieb entgeistert zurück. Als Sarene dem König nachsah, kreuzte ihr Blick Hrathens, der kurz lächelte, bevor er sich wieder seinen Begleitern zuwandte.
»Ist das denn zu glauben?«, fragte Sarene zornentbrannt. »Das hat er absichtlich getan!«
Shuden nickte. »Zuweilen fallen wir uns mit unseren Täuschungsmanövern selbst in den Rücken, Mylady.«
»Der Gyorn ist gut«, sagte Roial. »Es ist immer eine Meisterleistung, wenn man es schafft, die Maske eines anderen zum eigenen Vorteil zu gebrauchen.«
»Ich habe schon des Öfteren festgestellt, dass es am besten ist, man selbst zu sein, egal wie die Dinge liegen mögen«, sagte Shuden. »Je mehr Masken wir zu tragen versuchen, desto verwirrender wird das Ganze.«
Roial deutete lächelnd ein Nicken an. »Das ist wahr. Langweilig vielleicht, aber wahr.«
Sarene hörte den beiden nur mit halbem Ohr zu. Sie war davon ausgegangen, dass sie durch ihre Verstellung die Fäden in der Hand hielt und ihr Umfeld manipulieren konnte. Die Nachteile waren ihr bisher noch gar nicht in den Sinn gekommen. »Die Fassade ist lästig«, räumte sie ein. Dann wandte sie sich mit einem Seufzen zurück an Shuden. »Aber ich muss daran festhalten, zumindest in Gegenwart des Königs. Ehrlich gesagt möchte ich auch bezweifeln, dass er mich jemals anders wahrgenommen hätte, egal, wie ich mich betragen hätte.«
»Wahrscheinlich habt Ihr recht«, sagte Shuden. »Der König ist ziemlich kurzsichtig, was Frauen betrifft.«
Bald darauf kehrte der König mit finsterer Miene zurück. Offensichtlich hatten ihm die Neuigkeiten, die er soeben erfahren hatte, die gute Laune verdorben. Der Bote ergriff mit einem erleichterten Gesichtsausdruck die Flucht, und als er verschwand, sah Sarene einen Neuankömmling das Zimmer betreten. Herzog Telrii war gewohnt prunkvoll in Rot- und Goldtöne gekleidet und trug unzählige Ringe an den Fingern. Sarene beobachtete ihn eingehend, doch er gesellte sich nicht zu Gyorn Hrathen, ja er nickte ihm noch nicht einmal zum Gruß zu. Er schien den Priester geradezu hartnäckig zu ignorieren und kam stattdessen eifrig seiner Rolle als Gastgeber nach, indem er der Reihe nach zu jedem Grüppchen seiner Gäste trat und seine Aufwartung machte.
»Ihr habt recht, Lord Roial«, sagte Sarene nach einer Weile.
Roial blickte von seiner Unterhaltung mit Shuden auf. »Hm?«
»Herzog Telrii«, sagte Sarene und nickte in Richtung des Mannes. »Da ist etwas zwischen ihm und dem Gyorn.«
»Telrii ist ein unangenehmer Mensch«, sagte Roial. »Ich bin nie ganz hinter seine Beweggründe gekommen. Manchmal hat es den Anschein, als wolle er nichts weiter, als seine Schatzkammer mit noch mehr Münzen füllen. Dann wieder ...«
Roial verstummte, als Telrii auf Sarenes Gruppe zusteuerte, als habe er bemerkt, dass sie ihn musterten. Lächelnd näherte er sich ihnen, Atara an seiner Seite. »Lord Roial«, sagte er mit glatter, beinahe emotionsloser Stimme. »Willkommen. Und Eure Hoheit. Ich glaube nicht, dass wir einander offiziell vorgestellt worden sind.«
Roial machte die beiden miteinander bekannt. Sarene vollführte einen Knicks, während Telrii an seinem Wein nippte und Nettigkeiten mit Roial austauschte. Er hatte etwas erstaunlich ... Gleichgültiges an sich. Zwar lagen nur wenigen Adeligen die Themen, über die sie sprachen, tatsächlich am Herzen, aber die meisten besaßen zumindest den Anstand, interessiert zu klingen. Telrii machte keinerlei solcher Zugeständnisse. Sein Tonfall war respektlos, allerdings nicht so sehr, dass er beleidigend gewesen wäre, und seine Haltung zeugte von Desinteresse. Abgesehen von der anfänglichen Begrüßung ignorierte er Sarene vollständig und schien sich offensichtlich überzeugt zu haben, dass sie nicht

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