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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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nicht die einzige intelligente Frau; die anderen waren aber klug genug, diesen Umstand bis nach ihrer Hochzeit zu verheimlichen.
Nicht alle Männer wollten eine dumme Frau. Allerdings gab es aber auch nicht viele Männer, die sich in Gegenwart einer Frau wohl fühlten, von der sie annehmen mussten, dass sie ihnen intellektuell überlegen war. Als Sarene klar geworden war, was sie sich selbst antat, waren die wenigen Männer, die in ihren Augen eventuell infrage gekommen wären, längst verheiratet gewesen. Verzweifelt hatte sie versucht herauszufinden, was die Männer bei Hofe wirklich von ihr hielten. Als sie erkannte, mit wie viel Spott man sie bedachte, war sie zutiefst verletzt gewesen. Danach war ihr Verhältnis zu den Männern nur noch schlimmer geworden - und sie selbst immer älter. In einem Land, in dem eine Frau im Alter von achtzehn Jahren mindestens verlobt zu sein hatte, war sie mit ihren fünfundzwanzig Jahren eine alte Jungfer. Eine sehr große, schlaksige, streitsüchtige alte Jungfer.
Da unterbrach ein Geräusch ihre Selbstvorwürfe. Allerdings kam es nicht aus dem Gang oder vom Fenster her, sondern direkt aus ihrem Zimmer. Erschrocken setzte sie sich auf. Ihr stockte der Atem, während sie sich bereit machte, zur Seite zu springen. Im nächsten Augenblick erkannte sie, dass das Geräusch gar nicht aus ihrem Zimmer kam, sondern aus dem Mauerwerk. Verwirrt runzelte sie die Stirn. Auf der anderen Seite jener Wand befanden sich keine weiteren Gemächer. Ihr Zimmer lag an der Außenmauer des Palastes. Sie hatte ein Fenster, das auf die Stadt hinausging.
Das Geräusch erklang kein weiteres Mal, und da Sarene trotz ihrer Sorgen zumindest ein wenig schlafen wollte, sagte sie sich, dass sich lediglich die Grundmauern senkten.
Kapitel 18
    Dilaf kam durch die Tür. Er wirkte ein wenig zerstreut. Dann fiel sein Blick auf den Elantrier, der in einem Sessel vor Hrathens Schreibtisch saß.
Der Schreck hätte ihn beinahe umgebracht.
Lächelnd beobachtete Hrathen, wie Dilaf sichtlich der Atem stockte, wie seine Augen tellergroß wurden und sein Gesicht eine Farbe annahm, die derjenigen von Hrathens Rüstung ähnelte. »Hruggath Ja!«, jaulte Dilaf überrascht auf. Der fjordellische Fluch kam ihm rasch über die Lippen.
Angesichts des Kraftausdrucks zog Hrathen die Augenbrauen in die Höhe - nicht so sehr, weil Hrathen ihn anstößig fand, sondern weil es ihn wunderte, dass er Dilaf so spontan auf der Zunge lag. Der Arteth hatte sich zweifelsohne sehr intensiv mit der fjordellischen Kultur auseinandergesetzt.
»Begrüße Diren, Arteth«, sagte Hrathen und wies auf den Elantrier mit dem schwarz-grauen Gesicht. »Und unterlasse es bitte, Lord Jaddeths Namen in Form eines Fluches zu gebrauchen. Das ist einmal eine fjordellische Angewohnheit, von der ich mir wünschte, du hättest sie dir nicht zugelegt.«
»Ein Elantrier!«
»Ja«, sagte Hrathen. »Sehr gut, Arteth. Und nein, du darfst ihn nicht in Brand stecken.«
Hrathen lehnte sich ein wenig in seinem Sessel zurück und lächelte, während Dilaf den Elantrier mit zornigen Blicken bedachte. Als Hrathen Dilaf in sein Zimmer gerufen hatte, hatte er ganz genau gewusst, wie dieser reagieren würde, und er kam sich ein wenig niederträchtig vor. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, den Moment in vollen Zügen auszukosten.
Schließlich warf Dilaf Hrathen einen hasserfüllten Blick zu, den er jedoch hastig durch mühsam erzwungene Unterwürfigkeit zu kaschieren versuchte. »Was hat er hier verloren, mein Hroden?«
»Ich dachte, es wäre gut, wenn wir das Gesicht unseres Feindes kennen, Arteth.« Hrathen erhob sich und ging zu dem verängstigten Elantrier hinüber. Die beiden Priester unterhielten sich natürlich auf Fjordellisch, und in den Augen des Mannes spiegelte sich Verwirrung wider, zusätzlich zu einer primitiven Angst.
Hrathen ging neben dem Mann in die Hocke und musterte seinen Teufel. »Haben sie alle eine Glatze, Dilaf?«, fragte er neugierig.
»Anfangs nicht«, antwortete der Arteth widerwillig. »Normalerweise haben sie noch all ihre Haare, wenn die korathischen Hunde sie für die Stadt vorbereiten. Ihre Haut ist auch noch heller.«
Hrathen streckte die Hand aus und berührte die Wange des Mannes. Die Haut war zäh und ledern. Der Elantrier beobachtete ihn ängstlichen Blickes. »Diese schwarzen Flecke - daran erkennt man einen Elantrier?«
»Es ist das erste Anzeichen, mein Hroden«, meinte Dilaf gedämpft. Entweder gewöhnte er sich allmählich an den

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