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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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gewöhnt und seufzten lediglich resigniert, während sie die Türflügel für sie aufstießen.
Der König verzog bei ihrem Anblick schroff das Gesicht. »Was immer es ist, es muss warten. Wir befinden uns in einer Krise ...«
Sarene ließ die offenen Handflächen auf Iadons Schreibtisch niedersausen, sodass das Holz erbebte und der Halter für die Schreibfedern umfiel. »Was, im gepriesenen Namen Domis, glaubt Ihr, tut Ihr da?«
Iadon lief vor Wut rot an und erhob sich. »Es hat einen Angriff auf Mitglieder meines Hofstaates gegeben! Es ist meine Pflicht einzuschreiten.«
»Erspart mir eine Predigt über Eure Pflicht, Iadon«, entgegnete Sarene. »Ihr habt nun schon seit zehn Jahren auf einen Vorwand gewartet, um Elantris zu zerstören. Nur der Aberglaube des Volkes hat Euch bisher zurückgehalten.«
»Na und?«, fragte er kalt.
»Von mir werdet Ihr diesen Vorwand nicht geliefert bekommen!«, rief sie. »Zieht gefälligst Eure Männer ab!«
Iadon schnaubte verächtlich. »Gerade du solltest zu schätzen wissen, wie schnell ich reagiert habe. Schließlich war es deine Ehre, die durch den Angriff verletzt worden ist.«
»Ich bin durchaus in der Lage, meine Ehre selbst zu verteidigen, Iadon. Diese Truppen machen alles kaputt, was ich in den letzten Wochen erreicht habe.«
»Es war ohnehin ein törichtes Unterfangen«, erklärte Iadon und ließ einen Packen Papiere auf den Schreibtisch fallen. Das oberste Blatt bog sich in dem Luftzug, und Sarene konnte die darauf gekritzelten Befehle lesen. Die Wörter »Vernichtung« und »von Elantris« stachen ihr ins Auge, unübersehbar und unheilvoll.
»Geh auf dein Zimmer zurück, Sarene«, sagte der König. »Das hier wird in ein paar Stunden vorüber sein.«
Mit einem Mal kam es Sarene in den Sinn, wie sie aussehen musste: das Gesicht rot und aufgequollen von den Tränen, das einfache einfarbige Kleid fleckig vor Schweiß und dem elantrischen Dreck und ihr zerzaustes Haar in einem Zopf zurückgebunden, der in Auflösung begriffen war.
Die augenblickliche Unsicherheit verschwand, als sie erneut den König ansah und die Zufriedenheit in seinen Augen gewahrte. Er würde die ganze Schar hungernder, hilfloser Menschen in Elantris abschlachten lassen. Er würde Lebensgeist umbringen lassen. Alles ihretwegen.
»Hört mir gut zu, Iadon«, sagte Sarene mit scharfer, kalter Stimme. Sie hielt dem Blick des Königs stand und sah dank ihrer beinahe ein Meter achtzig Körpergröße auf den kleineren Mann hinab. »Ihr werdet Eure Truppen aus Elantris zurückrufen. Ihr werdet die Menschen dort in Frieden lassen. Ansonsten erzähle ich den Leuten, was ich über Euch weiß.«
Iadon schnaubte.
»Hohn, Iadon?«, fragte sie. »Euch wird gewiss ganz anders zumute sein, wenn alle Welt über die Wahrheit Bescheid weiß. Ihr wisst selbst, dass man Euch längst für einen Narren hält. Die Leute tun so, als würden sie Euch gehorchen, aber Ihr wisst - Ihr wisst tief in Eurem Herzen, dass sie Euch mit ihrem Gehorsam verspotten. Ihr glaubt, sie hätten nicht von Buren verlorenen Schiffen gehört? Ihr glaubt, sie hätten nicht darüber gelacht, wie bald ihr König arm wie ein Baron sein würde? Oh, sie haben Bescheid gewusst! Wie wollt Ihr ihnen gegenübertreten, Iadon, wenn sie erst einmal erfahren, wie Ihr tatsächlich überlebt habt? Wenn ich ihnen zeige, wie ich Euer Einkommen wiederhergestellt habe, wie ich Euch die Verträge mit Teod verschafft habe, wie ich Eure Krone gerettet habe?«
Sie betonte jede einzelne Bemerkung, indem sie ihm mit dem Finger gegen die Brust stieß. Schweißperlen traten ihm auf die Stirn, und er fing an, sich unter ihrem unnachgiebigen Blick zu winden.
»Ihr seid ein Narr, Iadon«, zischte sie. »Ich weiß das, Eure Adeligen wissen es, und die Welt weiß es ebenfalls. Ihr habt nach einer großen Nation gegriffen und sie mit Euren habgierigen Händen ausgequetscht. Ihr habt das Volk versklavt und Arelons Ehre beschmutzt. Und trotz allem wird Euer Land immer ärmer. Selbst Ihr, der König, seid so verarmt, dass Ihr Eure Krone nur mithilfe eines Geschenks aus Teod aufbehalten könnt.«
Iadon wich entmutigt zurück. Der König schien in sich zusammenzuschrumpfen. Sein arrogantes Auftreten zerfiel vor ihrer Wut.
»Wie wird das aussehen, Iadon?«, flüsterte sie. »Was wird das für ein Gefühl sein, wenn der ganze Hof weiß, dass Ihr in der Schuld einer Frau steht? Noch dazu eines törichten Mädchens? Ihr wärt entlarvt. Jeder würde wissen, was Ihr seid.
Nichts als ein

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