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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Menschen, die eine gutmütige Fröhlichkeit zum Ausdruck brachten, die Sarene in der wirklichen Welt für unmöglich gehalten hätte. Dabei lebten sie an genau dem Ort, von dem alle Welt wusste, dass er noch schrecklicher war als die Wirklichkeit.
»Was ...?«
    Lebensgeist grinste breit. Er hielt sie immer noch bei der Hand, als er sie durch das Tor in das Dorf zog. »Willkommen in Neu-Elantris, Sarene. Alles, was Ihr bisher angenommen habt, ist nicht länger gültig.«
»Das sehe ich selbst.«
    Eine untersetzte Elantrierin, deren Kleid eine Mischung kraftvoller Grün- und Gelbtöne aufwies, kam auf sie zu. Sie beäugte Sarene kritisch. »Ich glaube nicht, dass wir etwas in ihrer Größe haben, Lord Lebensgeist.«
    Lebensgeist lachte, während er Sarene von Kopf bis Fuß musterte. »Tut Euer Bestes, Maare«, sagte er und ging auf ein niedriges Haus seitlich des Tores zu. Die Tür stand offen, und Sarene konnte im Innern reihenweise Kleidung erkennen, die an Haken hing. Auf einmal wurde sie sich ihrer eigenen Kleidung bewusst, und es war ihr peinlich. Das weiße Gewand war bereits voll Schleim und Dreck.
    »Kommt, Schätzchen«, sagte Maare und führte sie zu einem zweiten Haus. »Sehen wir einmal, was sich da machen lässt.«
Nach einer Weile hatte die mütterliche Frau ein Kleid gefunden, das Sarene mehr oder weniger passte - oder vielmehr einen blauen Rock, der lediglich die Hälfte ihrer Schenkel den Blicken preisgab, und dazu eine knallrote Bluse. Es gab sogar Unterwäsche, die jedoch ebenfalls aus bunten Stoffen bestand. Sarene beklagte sich nicht; alles war besser als ihr schmutzbeflecktes Gewand.
Nachdem Sarene sich umgezogen hatte, betrachtete sie sich in dem großen Spiegel, der sich in dem Zimmer befand. Die Hälfte ihrer Haut war immer noch fleischfarben, aber das ließ die dunklen Flecken nur noch auffälliger werden. Sie nahm an, dass ihre Haut mit der Zeit den Fleischton verlieren und grau werden würde, wie die der anderen Elantrier.
»Moment mal«, sagte sie zögerlich. »Woher stammt der Spiegel?«
»Es ist kein Spiegel, Schätzchen«, antwortete Maare, die suchend nach Strümpfen und Schuhen wühlte. »Es ist ein flacher Stein - eine Tischplatte, glaube ich -, um den man dünne Stahlbleche gewickelt hat.«
Als Sarene genauer hinsah, erkannte sie die Linien, an denen die einzelnen Stahlbleche überlappten. Alles in allem gab das Ding einen beachtlichen Spiegel ab. Der Stein musste äußerst glatt sein.
»Aber woher ...« Sarene brach ab. Sie wusste ganz genau, woher sie derart dünne Stahlbleche bekommen hatten. Sarene
hatte sie ihnen selbst geschickt und wieder einmal geglaubt, Lebensgeist an der Nase herumgeführt zu haben, nachdem er mehrere Bleche als Teil seines Bestechungsgeldes gefordert hatte.
Maare verschwand kurz und kehrte dann mit Strümpfen und Schuhen für Sarene zurück. Nichts davon passte farblich zu ihrem Hemd oder ihrem Rock. »So, hier«, meinte die Frau. »Ich musste rüber und bei den Männern klauen gehen.«
Sarene errötete, als sie die Kleidungsstücke entgegennahm.
»Keine Sorge, Schätzchen«, sagte Maare lachend. »Ist doch klar, dass Ihr große Füße habt. Domi weiß, dass Ihr unten mehr braucht, um bei der Länge nicht das Gleichgewicht zu verlieren! Ach, und hier ist noch etwas.«
Die Frau hielt ein langes, schalartiges Tuch empor. »Für Euren Kopf«, sagte Maare und deutete auf ein ähnliches Tuch, das sie um den Kopf gewickelt trug. »Das hilft uns, nicht an unsere Haare zu denken.«
Sarene nickte dankbar. Sie griff nach dem Schal und wickelte ihn sich um den Kopf. Lebensgeist wartete draußen auf sie. Er trug eine rote Hose und ein gelbes Hemd. Er lächelte, als sie zu ihm trat.
»Ich komme mir vor wie ein närrischer Regenbogen«, gestand Sarene, die auf das Farbenspiel hinabblickte.
Lebensgeist lachte. Dann griff er nach ihrer Hand und führte sie tiefer in die Stadt. Unwillkürlich begutachtete sie seine Körperlänge. Er ist groß genug für mich, dachte sie beiläufig, wenn auch nur knapp. Als ihr bewusst wurde, was sie tat, verdrehte sie die Augen. Um sie her lag die Welt in Scherben, und sie hatte nichts Besseres zu tun, als den Mann neben ihr abzuschätzen.
»... gewöhnt man sich daran, dass wir wie Secafinken im Frühjahr aussehen«, sagte er gerade. »Die Farben machen einem nicht mehr allzu viel aus, wenn man sie erst einmal eine Zeit lang getragen hat. Ja, nach der dumpfen Eintönigkeit von Elantris finde ich sie ganz erfrischend.«
Im Gehen erzählte

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