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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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wirken, sodass die überraschende Hochzeit zwischen Sarene und Roial ohne Hindernisse ablaufen würde. Natürlich wäre Sarenes Fall nach der Eheschließung wahrscheinlich genauso katastrophal gewesen; es sei denn, Roial hätte vorgehabt, den Thron noch an diesem Abend zu besteigen. Es war eine unangenehme Aussicht, über die Hrathen sich jedoch glücklicherweise nicht weiter den Kopf zerbrechen musste.
    Jetzt würde Roial sich nicht mehr krönen. Ihm fehlte nicht nur der rechtmäßige Anspruch, sondern sein Vermögen war zudem kleiner als das Telriis. Hrathen hatte den Ehevertrag durchgelesen: Diesmal bedeutete der Todesfall nicht automati s ch eine vollzogene Heirat.
    Hrathen drängte sich durch die erstarrte Menge auf den Ausgang zu. Er musste schnell handeln: Sarenes Gift würde in fünf Tagen seine Wirkung verlieren. Herzog Telrii begegnete Hrathens Blick, als dieser an ihm vorüberging, und nickte ihm mit einem respektvollen Lächeln zu. Der Mann hatte Hra thens Botschaft erhalten und nichts gegen die Hochzeit unternommen. Nun würde sein Vertrauen belohnt werden.
    Die Eroberung Arelons war beinahe vollbracht.
Kapitel 40
    Es muss einen Weg geben, dort hinaufzugelangen«, sagte Raoden, der sich die Augen gegen die Sonne abschirmte, während er die elantrische Stadtmauer emporblickte. Vor ein paar Stunden war die Sonne aufgegangen und hatte den morgendlichen Nebel verdunsten lassen. Viel Wärme hatte sie jedoch nicht mit sich gebracht.
    Galladon runzelte die Stirn. »Ich wüsste nicht, wie. Diese Mauern sind ziemlich hoch.«
»Du vergisst, mein Freund«, sagte Raoden, »dass diese Mauern nicht errichtet worden sind, um Leute gefangen zu halten, ja noch nicht einmal wirklich, um Feinde abzuwehren. Die alten Elantrier haben an der Außenseite der Mauer Treppen und Aussichtsplateaus errichtet. Hier drinnen sollte es auch welche geben.«
Galladon gab ein Ächzen von sich. Seit die Wachen unerklärlicherweise von der Mauer verschwunden waren, hatte Raoden einen Weg nach oben finden wollen. Die Mauer gehörte zu Elantris, nicht zur Außenwelt. Von dort aus würde es ihnen vielleicht gelingen herauszufinden, was in Kae vor sich ging.
Die Unachtsamkeit der Wächter bereitete Raoden Sorge. Ihr Verschwinden war in gewisser Weise eine glückliche Fügung, denn es schmälerte die Wahrscheinlichkeit, dass jemandem Neu-Elantris auffallen könnte. Doch ihm fielen nur wenige Gründe ein, weshalb die Soldaten ihren Posten auf der Mauer verlassen würden, und der wahrscheinlichste Grund war gleichzeitig auch der besorgniserregendste. War es möglich, dass der Osten zu guter Letzt doch noch angegriffen hatte?
Raoden wusste, dass eine Invasion durchaus im Bereich des Möglichen lag. Der Wyrn war zu machtgierig, um einen Schatz wie Arelon nach der Reod für immer in Frieden leben zu lassen. Eines Tages würde Fjorden angreifen. Und wenn Arelon im heiligem Krieg des Wyrns fiel, würde Elantris zerstört werden. Dafür würden die derethischen Priester Sorge tragen.
Raoden teilte seine Ängste nicht mit den anderen Elantriern, aber er wollte etwas dagegen unternehmen. Sollte er Männer auf der Mauer postieren können, wären sie gewarnt, falls sich ihnen ein Heer näherte. Vielleicht hätte Raoden Zeit, seine Leute zu verstecken, wenn er vorgewarnt war. Eine der drei verlassenen Ruinenstädte außerhalb von Elantris war wahrscheinlich ihre größte Hoffnung. Wenn irgend möglich, würde er sie dorthin führen.
Jedenfalls angenommen, er wäre dann noch körperlich dazu in der Lage, ihnen zu helfen. In den letzten vier Tagen hatte das Dor ihn zweimal angegriffen. Doch während die Schmerzen zunahmen, tat dies seine Entschlusskraft glücklicherweise ebenfalls. Zumindest begriff er das Phänomen mittlerweile.
»Dort.« Galladon deutete auf einen Mauervorsprung.
Raoden nickte. Es war durchaus möglich, dass der steinerne Pfeiler einen Treppenaufgang beherbergte. »Also los!«
Sie befanden sich weit von Neu-Elantris entfernt, das im Stadtzentrum lag, um es vor neugierigen Blicken von der Mau er herab zu schützen. Hier im alten Elantris war noch alles von der Schleimschicht bedeckt. Raoden lächelte: Es ekelte ihn allmählich wieder vor dem Schmutz und Unrat. Lange Zeit hatte er beinahe vergessen gehabt, wie widerwärtig es war.
Sie kamen nicht sehr weit. Kurz nachdem Galladon den möglichen Treppenaufgang entdeckt hatte, bog ein neu-elantrischer Bote aus einer Nebenstraße hinter ihnen. Der Mann kam mit schnellen Schritten auf sie zu und

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