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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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formell machen sollten, damit sich niemand auch nur die geringsten Sorgen machen muss.«
Sarene dachte kurz nach und nickte dann eifrig. »Unbedingt. Ich bin in den vergangenen zwei Monaten zweimal verlobt gewesen und habe keine einzige Hochzeit abbekommen. Jedes Mädchen hat eine schöne Hochzeit verdient.«
»Eine königliche Hochzeit«, pflichtete Raoden ihr bei.
Seufzend blickte Sarene auf Kae zurück. Die Stadt wirkte kalt und leblos, beinahe unbewohnt. Die unsichere politische Lage zerstörte die Wirtschaft von Arelon mit der gleichen Gründlichkeit, mit der Iadon den Geist des Landes zerstört hatte. Wo geschäftiges Treiben hätte herrschen sollen, stahlen sich lediglich ein paar beherzte Fußgänger durch die Straßen. Die einzige Ausnahme bildete der große Platz, auf dem sich die Zelte des Areloner Marktes befanden. Während manche Kaufleute entschieden hatten, weiteren finanziellen Verlusten vorzubeugen und nach Teod weiterzuziehen, um doch noch einen Teil ihrer Waren zu verkaufen, war eine überraschend große Anzahl zurückgeblieben. Was konnte so viele Händler veranlasst haben, zu bleiben und zu versuchen, Leuten Waren aufzuschwatzen, die sie einfach nicht kaufen wollten?
Der einzige andere Ort, an dem reges Treiben herrschte, war der Palast. Mitglieder der elantrischen Stadtwache wuselten schon den ganzen Vormittag wie besorgte Insekten in der Gegend umher. Sarene hatte ihr Seon losgeschickt, um die Lage auszukundschaften, aber es war noch nicht wieder zurückgekehrt.
»Er war so ein guter Mann«, sagte Sarene leise.
»Roial?«, fragte Raoden. »Ja. Der Herzog war das Vorbild, das ich brauchte, nachdem sich mein Vater als unwürdig erwiesen hatte.«
Sarene lachte glucksend. »Als Kiin mir Roial zum ersten Mal vorstellte, meinte er, er sei sich nicht sicher, ob der Herzog uns geholfen hat, weil er Arelon liebte, oder einfach nur, weil ihm langweilig war.«
»Viele Menschen verwechselten Roials Schläue mit Hinterlist«, sagte Raoden. »Sie hatten unrecht. Roial war ein gescheiter Mann, der Intrigen genoss, aber er war ein Patriot. Er hat mich gelehrt, trotz der vielen Probleme an Arelon zu glauben.«
»Er war wie ein verschlagener alter Großvater«, sagte Sarene. »Und um ein Haar wäre er mein Ehemann geworden.«
»Das kann ich noch immer nicht glauben«, meinte Raoden. »Ich habe Roial geliebt ... aber ihn mir verheiratet vorzustellen? Mit dir?«
Sarene lachte. »Wir haben es im Grunde selbst nicht glauben können. Natürlich soll das nicht heißen, dass wir die Sache nicht durchgezogen hätten.«
Raoden seufzte und streichelte ihre Schulter. »Wenn ich nur gewusst hätte, in welch fähigen Händen ich Arelon zurücklasse. Das hätte mir einige Sorgen erspart.«
»Und Neu-Elantris?«, wollte Sarene wissen. »Passt Karata darauf auf?«
»Neu-Elantris kann ganz gut auf sich allein aufpassen«, sagte Raoden. »Aber ich habe Galladon heute Morgen mit dem Befehl zurückgeschickt, dass die Leute anfangen sollen, AonDor zu lernen. Wenn wir verlieren sollten, möchte ich Elantris nicht schutzlos wissen.«
»Es bleibt uns wahrscheinlich nicht viel Zeit.«
»Zeit genug, dass sie ein oder zwei Aonen erlernen können«, sagte Raoden. »Sie haben es verdient, das Geheimnis ihrer Macht kennenzulernen.«
Sarene lächelte. »Ich habe immer gewusst, dass du das Rätsel lösen würdest. Ein solches Maß an hingebungsvollem Eifer lässt Domi nicht unbelohnt.«
Raoden lächelte. Letzte Nacht hatte sie ihn etliche Dutzend Aonen zeichnen lassen zum Beweis, dass sie tatsächlich funktionierten. Allerdings hatten sie nicht ausgereicht, um Roial das Leben zu retten.
In Raodens Brust tobten heftige Schuldgefühle. Wenn er die richtigen modifizierenden Zeichen gekannt hätte, wäre er vielleicht in der Lage gewesen, Roial zu retten. Es dauerte, bis eine Bauchverletzung einen Mann umbrachte. Raoden hätte jedes Organ einzeln heilen und anschließend die Haut versiegeln können. Stattdessen war es ihm nur gelungen, ein allgemeines Aon zu zeichnen, das Roials gesamten Körper beeinflusste. Die Macht des Aons, die ohnehin nicht groß gewesen war, war so sehr durch die breite Angriffsfläche abgeschwächt worden, dass es nichts bewirkt hatte.
Raoden war lange wach geblieben und hatte sich modifizierende Zeichen eingeprägt. Es war eine komplizierte, schwierige Kunst, mithilfe von AonDor zu heilen; doch er war fest entschlossen, sicherzustellen, dass niemand sonst aufgrund seines Unvermögens starb. Es würde Monate dauern, bis er

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