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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Herrn taten.
    "Was wisst Ihr von diesem Land, Edro?" Diese Frage klang bittend, ja, fast flehend!
    "Ich fürchte, ich weiß ebenso wenig wie Ihr. Nur eins kann ich mit Sicherheit sagen: Bevor ich Elfénia nicht gefunden habe, kann ich nicht zufrieden sein. Aber es scheint so, als würde ich es nie finden." Lakyr lehnte sich etwas zurück und die zweiköpfige Katze auf dem Tisch schnurrte leise.
    "Wie wäre es, wenn wir beide uns gemeinsam auf den Weg machen?", fragte der Düstere dann nach einigen Momenten des Zauderns.
    Edro zuckte mit den Schultern.
    "Ich bezweifle, dass wir mehr Erfolg auf unserer Suche haben werden, wenn wir uns zusammentun. Aber es ist angenehm, jemanden in der Nähe zu wissen, der das gleiche Ziel hat. Ich hätte also nichts dagegen einzuwenden."
    "Ihr müsst aber wissen, dass ich hier nicht sehr beliebt bin und dass das auch seine Gründe hat."
    Edro starrte die Katze an. "Was kümmert es mich, was die Leute sagen?"
    "Ihr habt keine Angst vor dem Dämon, der in dieser Katze wohnt?"
    "Glaubt Ihr denn etwa selbst schon, was die Männer über Eure Katze reden?" Lakyr zuckte mit einer Augenbraue und nahm das Tier wieder in seine Arme. Gedankenverloren strich er ihm über das schwarze Fell.
    "Es könnte sein, dass sie recht haben", sagte er schließlich gepresst.
    Edro betrachtete das Tier jetzt misstrauisch. "Es ist kein gewöhnliches Katzentier, da habt Ihr freilich recht. Aber deshalb muss es ja nicht gleich von einem Dämon besessen sein!"
    "Wir werden sehen."
    In diesem Moment brachte der Wirt das Essen. Zuerst stellte er Edro sein Mal hin und dann Lakyr.
    Schließlich gab er auch der zweiköpfigen Katze etwas, doch beeilte er sich sichtlich, fortzukommen.
    "Werdet Ihr auch über Nacht hier unterkommen?", fragte Edro kauend.
    Lakyr schüttelte den Kopf. "Ich werde draußen im Wald übernachten. Hier in der Stadt wäre mir der tödliche Dolchstoß eines Meuchelmörders sicher."
    Edro tat einen kräftigen Biss und überlegte. War es wirklich Zufall, dass er hier auf Lakyr gestoßen war, der das gleiche Ziel verfolgte, wie er selbst? Oder war es Schicksal?
    "Ich werde morgen wiederkehren", versprach der seltsame Mann, wobei er einen Moment lang seiner zweiköpfigen Katze beim Fressen zu sah.
    "Und wohin sollen wir uns wenden, Freund Lakyr?", erkundigte sich Edro mit einer leichten Spur des Spottes in der Stimme.
    Lakyr lächelte.
    "Wir werden uns nach Osten wenden!"
    "Warum nach Osten?"
    "Warum nicht?" Edro zuckte mit den Schultern.
    "Es ist gleichgültig, wohin wir uns wenden", erkannte er.
    "Ja, Ihr habt recht. Es ist gleichgültig."
    Heulend sang der Wind sein trauriges Lied. In der Taverne war Schweigen eingekehrt. Irgendwo draußen klapperte ein Fensterladen; ein Pferd wieherte. Der Wind fegte durch die Straßen und sein Lied wurde zunehmend lauter. Wie rasend klatschten die Wellen des Westlichen Ozeans gegen die Felsen, auf denen Arana errichtet war. Auch in der Taverne konnte man hören, wie sich die Wellen brachen.
    "Eigentlich ist es noch etwas zu früh für die wilden Herbststürme", meinte einer der Männer und andere nickten zustimmend.
    "Die Natur ist unberechenbar", stellte ein anderer fest.
    Es entstand wieder ein allgemeines Gemurmel, bis ein Sprecher mit einer hohen, schneidenden Stimme Gehör bekam.
    "Ich finde, es ist durchaus nicht verwunderlich, dass die Stürme in diesem Jahr schon so früh kommen", behauptete er und genoss sichtlich die Aufmerksamkeit, welche ihm nach seinen letzten Worten zuteil wurde. Mit einem verächtlichen und überheblichen Ausdruck im Gesicht wandte er seine Blicke Lakyr zu, der gerade seinen letzten Bissen getan hatte. Schützend nahm er seine zweiköpfige Katze unter den Arm und kraulte sie im Nacken.
    "Wenn sich ein Dämon in der Stadt befindet, so ist es nicht verwunderlich, wenn wir demnächst von allen Plagen dieser Welt heimgesucht werden!", rief der Mann mit der schneidenden Stimme. Bedeutungsvolle Blicke wurden getauscht und Lakyr erhob sich.
    "Es ist nicht gut, wenn ich länger hier verweile, Edro. Morgen werde ich zurückkehren."
    "Ja, so soll's sein!"
    Lakyr hatte mit wenigen Bewegungen den Schanktisch erreicht. Er legte behutsam drei Goldstücke darauf und schob sie dem Wirt zu.
    "Das müsste reichen", brummte er und wandte sich um. Mit langen Schritten verließ er den Raum. Knarrend fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.
    Edro erhob sich nun ebenfalls, rechnete mit dem Wirt ab und verlangte schließlich danach, dass man ihm sein Zimmer

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