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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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zeige. Der Wirt musterte ihn jedoch misstrauisch.
    "Es ist gefährlich, sich mit Lakyr einzulassen, Herr", flüsterte er. Und als er Edro die Treppe hinaufführte, meinte er: "Er bringt allen, die mit ihm zu tun haben nur Unglück!"
    An Edros Schweigen merkte der Wirt, dass ihm nicht so recht geglaubt wurde. Seine Augen begannen drohend zu funkeln.
    "Eines Tages werdet Ihr noch sehen, dass ich recht habe, Herr! Lakyr wird Euch nur Unglück bringen! So wie allen, die mit ihm zu tun haben..."
    Er hielt inne und seufzte. "Vielleicht stürzt er diesmal die ganze Stadt ins Verderben! Was hattet Ihr eigentlich so lange mit ihm zu bereden, Herr?"
    "Nichts, was Euren Schauermärchen weiteren Stoff liefern könnte, Herr Wirt", versetzte Edro schroff.
    Das Zimmer, welches der Wirt Edro zuwies, war klein, aber wohnlich. Edro verzichtete darauf, ein Licht anzuzünden. Gedankenverloren stand er am Fenster und starrte in die Nacht.
    Würde er jenes sagenhafte Land mit dem Namen Elfénia je finden? Er musste es finden! Wenn nicht, so würde er niemals in seinem Leben Frieden finden können.
    Am nächsten Morgen kleidete Edro sich früh an und sattelte hernach sein Pferd. Er nahm noch ein dürftiges Frühstück ein, bevor Lakyr erschien.
    Der Wirt bedachte sowohl Edro als auch Lakyr mit misstrauischen, manchmal sogar hasserfüllten Blicken. So schnell sie konnten, verließen sie die Stadt. Lakyr ritt einen merkwürdigen, alten Klepper, welcher sehr heruntergekommen wirkte.
    Als sie das große Stadttor von Arana passiert hatten, lag eine wüste Berglandschaft vor ihnen.
    Irgendwo am östlichen Horizont ging die Sonne auf und sandte ihre ersten Strahlen über die schneebedeckten Gipfel.
    Bald hatten sie Arana weit hinter sich gelassen. Die Stadt lag jetzt im Rücken der Reiter - hinter Hügeln und Bergketten verborgen.
    Aus dem Süden konnte man das beständige Rauschen das Meeres hören. Lakyr war wortkarg und nicht sehr zu einer Unterhaltung aufgelegt. Er trug seine zweiköpfige Katze unter seinem Umhang verborgen. Nur ihre beiden Köpfe schauten noch hervor.
    Oft schauten sie Edro in einer eigentümlichen Weise an und er war sich bald ganz sicher, dass dieses Katzenwesen noch etwas beherbergte, was man normalerweise nicht bei Katzen vorfand.
    Nicht nur, dass sie zwei Köpfe besaß; auch andere Dinge beunruhigten Edro an dem Tier.
    So zum Beispiel die Art und Weise, wie die Katze ihn anschaute. Wie Pfeile bohrten sich ihre Blicke in seine Augen und manchmal gelang es ihr sogar, ihn regelrecht mit ihnen zu fesseln. Eine beinahe hypnotische Wirkung.
    Hatte der Wirt vielleicht doch recht? Gab es einen Dämon, der in diesem Tier wohnte? Edro beschloss, nicht weiter über diese Sache nachzudenken und der Katze nicht mehr in die Augen zu sehen. Das war das Beste, so schien es ihm. Gegen Mittag machten sie Rast an einem kleinen Bach. Gierig sogen die beiden Männer das Wasser in sich auf und ihre Pferde taten es ihnen gleich. Dann holte Edro seinen Proviantbeutel hervor und reichte Lakyr ein paar Früchte.
    Dieser betrachtete sie mit jener instinktiven Abneigung, die man man allem Unbekannten zunächst entgegenbringt. Schließlich konnte er sich aber doch dazu überwinden, von den Früchten zu essen.
    "Nie habe ich solche Früchte irgendwo gesehen", meinte er dann und Edro lächelte.
    "Ich ebenfalls nicht. Ich kaufte sie von einem aranischen Händler, der behauptete, dass dergleichen Beeren hier in dieser Gegend wachsen. Ich kann nichts dazu sagen, schließlich bin ich das erste Mal in Arana gewesen und kenne diese Gegend nicht."
    Lakyr setzte sich auf einen größeren Felsbrocken und schob sich eine weitere Frucht in den Mund.
    "Woher kommt Ihr, Edro?" fragte er schließlich, wobei er seine Katze auf den Boden setzte.
    "Meine Heimat ist Dakor, das Land auf der Nordinsel. Und woher kommt Ihr, Herr Lakyr?"
    "Ich komme aus Thorkyr - jener Stadt an der Küste des Nordmeeres. Ihr werdet sicherlich von ihr gehört haben."
    Edro nickte.
    "Soweit ich weiß, befindet sich Thorkyr zur Zeit mit dem Barbaren von der Wolfsinsel im Krieg."
    "Ja, das stimmt."
    Eigentlich hatte Lakyr beabsichtigt, noch mehr zu sagen, aber in diesem Augenblick ließ die zweiköpfige Katze ein drohendes Fauchen hören. Jeder Muskel ihres Körpers war angespannt und ihre Augen funkelten wie glühende Kohlen! Instinktiv glitt Lakyrs Hand zum Schwertgriff und Edro tat es ihm etwas irritiert gleich.
    "Was ist los?", fragte er dann.
    "Gefahr droht", war Lakyrs knappe

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