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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wurde totenstill in der Taverne. Unter dem schwarzen Umhang des Düsteren schaute eine Schwertspitze hervor und über den unrasierten Wangen blitzten zwei unruhige Augen.
    Erst jetzt bemerkte Edro das kleine schwarze Tier, das lautlos mit dem Düsteren in die Taverne gekommen war.
    Es handelte sich um eine zweiköpfige Katze!
    Der Düstere hob das Tier vom Boden auf und streichelte es. Dann traf sein Blick Edro.
    Eine ganze Weile schaute der Düstere Edro an.
    In diesem Moment kam Urkurö zurück. Als er in die Augen des Düsteren sah und die zweiköpfige Katze in seinen Armen erblickte, weiteten sich seine Augen vor Entsetzen, und er stieß einen schrillen Schrei aus.
    So schnell er nur konnte, floh er hinter den Schanktisch und griff nach dem erstbesten Messer.
    "Kommt nicht näher!", kreischte er angsterfüllt.
    "Geht und lasst uns zufrieden!", rief einer der zechenden Männer. Edro vernahm zustimmendes Gemurmel und hier und da auch leises Waffengeklirr.
    Der Düstere ließ sich jedoch nicht beirren. Mit seiner Katze auf dem Arm ging er zum Schanktisch und winkte den Wirt herbei.
    Dieser wurde totenblass und begann zu zittern.
    Er zögerte, schüttelte stumm den Kopf. Schweißperlen glitzerten ihm auf der Stirn.
    Schließlich kam er der Aufforderung aber doch nach.
    "Was wollt Ihr von mir?", flüsterte er angstvoll.
    "Etwas zwischen die Zähne für mich und meine Katze."
    Die Stimme des Düsteren war genauso dunkel wie sein Äußeres. Aber sie klang eher melancholisch als drohend.
    "Es dauert aber eine Weile, Herr", brachte der Wirt dann immer noch vor Angst bebend heraus.
    "Das ist nicht weiter schlimm, Wirt. Ich werde warten."
    Der Wirt bedachte die zweiköpfige Katze mit einem misstrauischen Blick. Der Düstere streichelte sie sanft und wandte sich ab, um sich zu setzen. Da nur an Edros Tisch noch Platz war, setzte er sich hier hin. Unterdessen kam im Schankraum wieder leises, verstohlenes Gemurmel auf. Edro hörte, wie die Männer tuschelten. Sie redeten von magischen Flüchen, Dämonen und Ähnlichem.
    "Wer seid Ihr?", fragte Edro den Düsteren.
    "Man nennt mich Lakyr - Lakyr von der zweiköpfigen Katze. Und wer seid Ihr?"
    "Ich bin Edro aus Dakor. Ihr habt eine recht merkwürdige Katze auf Eurem Schoß. Ist sie der Grund dafür, dass Euch die Leute hier nicht besondere mögen?"
    Lakyr nickte und strich der Katze liebkosend über das samtfarbene Fell.
    "Sie sagen, in diesem Tier wohne ein Dämon."
    Edro bedachte die zweiköpfige Katze mit einem kurzen Blick.
    "Stimmt das denn nicht?"
    "Mir ist es gleichgültig, was sie sagen. Das ist im übrigen auch nicht der einzige Grund, weshalb ich hier nicht sehr beliebt bin. Etwa vor einem Jahr hat mir ein Magier gesagt, ich sei verflucht dazu ein Land namens Elfénia zu suchen. Einige von diesen Männern hier waren dabei, so zum Beispiel Shyllting, der Wirt. Und dann munkelt man über mich, ich sei besessen und dergleichen mehr."
    "Sagtet Ihr gerade 'Elfénia', Lakyr?", fragte Edro aus Dakor. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und bildeten eine Schlangenlinie.
    Lakyr nickte.
    "Ja. Ich habe Euch ja gesagt, dass ich verflucht bin, dieses Land zu suchen. Es ist Land, in dem die Träume der Menschen in Erfüllung gehen, ein Land ohne Götter, ohne Könige, ein Land, dessen Bewohner gelernt haben für sich selbst Verantwortung zu tragen... Es trägt viele Namen. Elfénia ist nur einer davon."
    "Ja, ich weiß", murmelte Edro mit nach innen gekehrtem Blick.
    Lakyr atmete tief durch. "Ich wurde von drängenden Träumen verfolgt, die mich Nacht für Nacht für Nacht heimsuchten. Und sie tun es noch - öfter, als mir lieb ist. Das Schlimme ist nur: Dieses Land scheint es nirgends zu geben. Ich habe sämtliche Landkarten unserer Zeit studiert. Auf keiner fand ich den Namen Elfénia verzeichnet."
    Edro lächelte matt.
    "Ich bin ebenfalls auf der Suche nach diesem Elfénia! Aber auch mir war bis jetzt kein Erfolg beschieden."
    "Manche behaupten, Elfénia existiere gar nicht und sei lediglich eine Erfindung der Geschichtenerzähler", brummte Lakyr von der zweiköpfigen Katze.
    Edro zuckte die Achseln.
    "Ich halte das nicht für ausgeschlossen."
    "Und dennoch sucht Ihr weiter, Edro?"
    "Manchmal wundere ich mich selbst darüber. Einmal war ich bereits drauf und dran, nach Dakor zurückzukehren... Bereits seit vielen Monden irre ich nun umher und suche nach einer Spur..."

    Lakyr setzte die Katze auf den Tisch und ihre vier Augen starrten Edro ebenso gespannt an wie es die ihres

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